Welche konkreten Wege gibt es um der Armut zu entkommen?
Hallo,
ich muss für Politik einen Flyer erstellen über das Thema Armut in Deutschland.
Unteranderem sollen dort "Wege aus der Armut" enthalten sein. Wenn ich Google finde ich allerdings nichts wirklich brauchbares.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen
einen Flyer erstellen über das Thema Armut in Deutschland.
Dieser Flyer soll wenn ansprechen?
Eltern?
Arbeitgeber?
Betroffene?
Gesellschaft?
Ich denke mal er soll betroffene Personen, oder interessierte ansprechen
3 Antworten
Naja, man könnte jetzt natürlich sagen, such Dir eine Arbeit oder mach eine Ausbildung. Aber ganz so einfach ist es leider nicht. Ich denke hier z.B. an Alleinerziehende, ältere Menschen bzw. ältere arbeitssuchende, sowie Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte.
Das Problem der Armut liegt viel tiefer und ist wesentlich komplexer und lässt sich auch nicht mit Weiterbildungsmaßnahmen oder Mindestlöhnen so ohne weiteres beheben.
Das Problem sind u.a. die über die Jahre geradezu explodierten Lebenshaltungskosten, hier sind vor allem die stark gestiegen Mieten zu nennen. Dazu kommt noch die hohe Inflationsrate. Für viele ist dadurch die Grenze der finanzielle Belastung erreicht bzw. überschritten. Trotz eines Vollzeitjobs! Was aber auch damit zu tun hat, dass Deutschland heute ein Billiglohnland geworden ist. Kostenreduzierung und Gewinn-Maximierung heißt die Prämisse in vielen Betrieben und der Wirtschaft (durch niedrige Löhne sowie Personalabbau und Produktionsverlegung ins günstigere Ausland) und das hat erhebliche Folgen für die Volkswirtschaft und somit auch für den Wohlstand der Leute.
Aber auch die Politik hat ihren Teil dazu beigetragen. Angefangen hat es schon vor vielen Jahren mit der sogenannten Agenda 2010 die noch unter Altkanzler Gerhard Schröder im Jahr 2003 beschlossen wurde. Damals war bereits absehbar das der Wirtschaftsstandort Deutschland für die Großkonzerne nur attraktiv und konkurrenzfähig bleiben wird wenn die Lohnnebenkosten und somit auch die Löhne entsprechend gesenkt werden. Das war in den 90igern bis um das Millennium (Jahrtausendwende) ein großes Thema. Auch war zu derzeit die Arbeitslosigkeit auf einem sehr hohen Stand. Die Politik musste handeln.
Außerdem hieß es, mit der Einführung von Hartz IV, man wolle mit den damals noch 400€ Jobs Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit geben wieder ins Berufsleben einsteigen zu können. Was aber zur Folge hatte das viele Betriebe Vollzeit und Fachkräfte vermehrt durch günstige 400€ Jobber ersetzt haben. Ein weiterer Faktor der zur Verarmung beiträgt sind die Leiharbeitsfirmen. Ideal um Löhne zu drücken. Was wiederum Erwerbsarmut zur Folge hat, also Menschen die trotz Arbeit nicht genug Geld haben um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Dadurch fällt später auch die Rente entsprechend gering aus, was wiederum in die Altersarmut führt. Ein Grund warum es auch immer mehr Tafeln (Armenspeisungen) gibt.
Ich denke um das Problem zu lösen oder besser gesagt entgegenzuwirken, muss ein Umdenken in der Wirtschaft aber auch in der Politik stattfinden. Grundsätzlich wäre es notwendig das Lohn-Niveau in Deutschland anzuheben. Zudem wäre es erforderlich das Rentensystem zu reformieren. Man könnte sich hier an anderen Ländern orientieren wie z.B. Österreich. Auch die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum wäre wichtig. Gut, man muss aber auch ganz klar sagen, Armut kann man leider nicht abschaffen und es wird auch immer Menschen geben die einfach nicht arbeiten wollen.
Ich denke, ein Grund für Armut sind arme Vorfahren. Da man in deren Schatten und mit deren Verhaltensweisen (Gleichgültigkeit, Passivität, Resignation) aufwächst, sind die Chancen schlecht, der Armut zu entkommen.
Da der Mittelstand ausgedünnt wird und nur wenige Familien aufsteigen, werden die Armen in D immer mehr. Die Regierung hat es ja auch schon aufgegeben, gegenzusteuern und hofft auf motivierte Einwanderer.
Es gab mal die Idee: Gleiche Bildungschancen für alle, hat sich nicht durchgesetzt.
