welche Kampfkunst auswählen?
also erst zu mir ich bin Anfang 20 und sehr sportlich. Laufe viel und mache calisthenics training wöchentlich mehrmals und gehe öfters ins gym, aber das wird mir auf dauer zu langweilig, daher hab ich beschlossen eine Kampf Kunst zu erlernen, aber ich hab keine ahnung welche und habe keine erfahrung in diesen bereichen. Also ich habe zunächst ans boxen gedacht oder Karate. Kann mir jemand vielleicht sagen was man dort für übungen macht? Ich habe auch im karate gesehen, dass es viele unterschiedliche bereiche gibts vie Jiu-Jitsu oder judo. ist das net das selbe wie karate? und trainieren die auch erwachsenen, die überhaupt keine ahnung haben?
3 Antworten
ich mache seit über 20 Jahren Karate. Es hat allerdings auch etwas mit Diszipin zu tun und nicht nur draufhauen.
Natürlich ist wie bei jedem Sport erst einmal das Aufwärmen und Gymnastik. Dann Grundschule, da werden Bewegungen geübt. Später kommt es darauf an welche Richtung man machen will. Da ist dann das Kumite, Freikampf ohne treffen, oder Kata. Kata ist eine festgelegte Bewegungsabfolge, eine Art Schattenboxen. Allerdins ist es wie bei jeder Ausbildung, am Anfang fängt man klein an. Am Besten du informierst dich vor Ort über die einzelnen Möglichkeiten.
Bei dem, was du alles mehrmals die Woche machst, frage ich mich ein wenig, wie das mit der Regeneration klappt, gerade bei Calisthenics und Gym - da muss schon ein gut ausgeklügelter Split-Plan hinter stehen.
Was die Kampfkunst angeht...
Hier ist halt die Frage, was du damit bewirken willst.
Einfach nur aus Spaß? Hast du Spaß an einer gewissen Art des Kämpfens? Sprich wenn du Leute durch die Gegend werfen willst, mach Judo oder Ringen, wenn du schlagen und treten willst, Boxen (okay ohne Treten), Karate, Tae Kwon Do, Kickboxen, Thaiboxen...
Wenn ein Primär- oder Sekundärziel auch die Selbstverteidigung ist, ist es immer gut, sich auf jeden Kämpfer einstellen zu können. Steht ein Ringer einem Boxer gegenüber, wird die Frage des Gewinnens nur dadurch gelöst, wer schneller ist - Sprich ob der Boxer zuerst den Lucky Punch landet oder ob er sich mir-nichts-dir-nichts auf dem Boden und im Sleeperhold des Ringers wiederfindet. Es ist also gut, sich gegen beide Arten wehren zu können.
Wenn du einen besonderen Bezug zum asiatischen Raum hast, wären Kung Fu und Wing Chun aus China (nicht schlecht wenn gut unterrichtet, aber hier treiben sich immer noch viele Scharlatane rum) und Aikido, Jiu Jitsu oder die mit viel Samurai- und etwas Ninja-Wissen gemischten und aufgrund ihres kleinen aber vorhandenen Ninja-Anteils auch gerne werbewirksam als Ninjutsu vermarkteten Systeme Bujinkan, Genbukan und Jinenkan aus Japan. Hier wäre Primär-Ziel der Spaß an der Kampfkunst und der asiatischen Kultur und das Sekundär-Ziel die Selbstverteidigung. Sie sind allerdings 100% verteidigungstauglich, allerdings ist die Lernkurve sehr flach und lang, da du die Techniken erst mal durch die alte und unhandliche Schulbuch-Ausführung erlernst und dann modifizierst und verkürzt für moderne Kampfverhältnisse. Und wenn du einen 100%-Schulbuch-Trainer hast, na ja, dann ist das mit der Verteidigung unter modernen Bedingungen so ganz ohne Samurai-Rüstung und Co doch eher Glückssache.
Wenn dein Primärziel ist, dich nach Scheitern jeglicher Risikovermeidung und Deeskalation am Ende dann doch effizient verteidigen zu können, greife zu MMA oder Selbstverteidigungssystemen wie dem israelischen Krav Maga oder dem russischen Systema.
Streiche dafür das Gym und baue Ausdauer und Calisthenics (hat beides einen positiven Übertrag auf den Kampf) im sinnvollen Maße, sobald du weißt, wie deine Trainingseinheiten fallen (wie oft, welche Tage) und auch aussehen (macht jeder Trainer anders, manche machen ein paar Kraft-Einheiten im Warmup, manche nicht) drumherum.
Karate und Judo ist schon ein Unterschied. Beim Judo hast du keine Tritte oder Schläge. Da bringst du den Gegner mit Würfen zu Boden und gehst dann in Haltegriffe, Armhebel oder Würgetechniken.