wegen dem oder wegen des
hatte eine blöde diskussion mit einem kollegen aus der clicke der sich für einen ganz interlektuellen und alles und jeden verbessern muss, undzwar ging es darum, dass ich zu ihm sagte als er ankam, dass ich wegen dem havanna auf ihn gewartet hab, um den havanna mit ihm zusammen zu öffnen!
direkt schrieh er quasi wutentbrannt los, vor versammelter mannschaft natürlich "es hieße wegen des havanna clubs" und nicht wegen dem !
ich direkt gesagt jo alles klar^^
ende vom lied: hab mit ihm die havanna zusammen ausgetrunken, hab gut einen sitzen und jetzt zuhause wurmt mich das tierisch, weil ich es auch nicht mehr auf eigene faust rausfinden konnte. (über google probiert, aus irgendeinem grund hier gelandet :p!!)
also heißt es, ich habe wegen dem havanna club auf dich gewartet oder ich habe wegen des havanna club(s?) auf dich gewartet ?
behaltet die grammatikfehler, peace^^
danke im voraus !
ps. der dativ ist dem genetiv sein tod !
pps. haben einen abschied von einer freundin gefeiert die 1 jahr ins ausland geht, also wir hatten einen grund zum trinken^^ nicht dass hier noch anschuldigungen kommen!:p
12 Antworten
"Wegen des" ist antiquiert. Man sagt heutzutage ungeschoren auch "wegen dem". Es gibt Nuancen im Gebrauch der Fälle, die keiner Regulierung gehorchen. Sprache ist immer im Fluss, und die Praxis bringt die Vertreter der "korrekten" Sprache immer wieder in die Lage von schmelzenden Eisbergen. Manchmal sind die Veränderungen so rasant, dass Eltern ihre Kinder teilweise nicht mehr verstehen.
"Wegen des" ist antiquiert.
Nicht antiquiert, sondern hochdeutsch & richtig. "Wegen dem" ist Umgangssprache & wird dir in jedem Diktat angekreidet. Versuch mal in irgendeiner journalistischen Schreib-Tätigkeit (Zeitung etc.) "wegen dem" zu schreiben, und der Redakteur wird dir aufs Dach steigen.
Klar sagt man in der mündlichen Sprache "wegen dem", weil "wegen des" umständlich klingt (schon allen wegen des "S" das dann an das folgende Substantiv gehängt werden muss)... sagen kann man es. Der "Cliquen"-Freund reagiert vollkommen über wenn er deswegen nen Streit anfängt. Ändert aber nichts daran, dass "wegen des" die richtigere Variante ist.
..dann scheinst du nen gnädigen Deutschlehrer zu haben. Bei all meinen bisherigen Schreib-Jobs bei Zeitungen sind die Redakteure regelmäßig ausgeflippt, wenn sie sowas lesen mussten. In einer seriösen Tageszeitung wirst du sowas jedenfalls nicht finden.
Beruhige dich! Du hast ja MIT dem Havanna auf ihn gewartet, nicht WEGEN dem Havanna, aber wegen IHM (dem Freund). Hättest du gesagt: ich habe wegen DEINER mit dem Havanna gewartet, hätte er selber dumm geschaut.
Und DESwegen geht ja die Freundin ins Ausland. Dort hat sie nämlich keine Sorgen mehr wegen des Genitivs und dem Dativ.
Da du es genau wissen willst, bitteschön: ;-))
Rektion: Nach der Präposition wegen steht standardsprachlich der Genitiv: wegen des schlechten Wetters, wegen der besonderen Umstände. Umgangssprachlich und regional wird wegen häufig mit dem Dativ verbunden: Wegen dem Hund fuhr sie nicht in Urlaub. Der Gebrauch von wegen mit dem Dativ hat sich im gesprochenen Standarddeutsch neben dem Gebrauch mit dem Genitiv weitgehend durchgesetzt - beide Formen sind hier als korrekt einzustufen. Im geschriebenen Standarddeutsch ist dagegen nur der Gebrauch mit dem Genitiv korrekt; der Gebrauch mit dem Dativ ist im Schriftlichen also noch als umgangssprachlich einzuschätzen. Allerdings gibt es hier eine Ausnahme: Bei stark flektierten Substantiven wird wegen - auch in der geschriebenen Standardsprache - im Plural mit dem Dativ verbunden, wenn der Genitiv formal nicht zu erkennen ist (Präposition [2]): wegen Geschäften verreist sein, nicht: wegen Geschäfte verreist sein. Sonst aber: wegen dringender Geschäfte ... Der Jungbusch ist verrufen wegen mancherlei Vorfällen (Mannheimer Morgen). Sonst aber: ... wegen mancherlei beunruhigender Vorfälle. Der Dativ steht auch, wenn ein stark flektierter Nominalausdruck (Genitivattribut) zwischen wegen und den von ihm abhängenden Nominalausdruck tritt: Wegen unseres Freundes ältestem Kind musste der Hund zu Hause bleiben. (Sonst aber: Wegen des ältesten Kindes unseres Freundes ...) Sie stritten sich wegen meines Bruders neuem Ball. (Sonst aber: ... wegen des neuen Balls meines Bruders.) - Steht nach wegen ein an sich stark flektierendes Substantiv im Singular ohne Artikel und ohne Attribut, dann wird im Allgemeinen die Genitivendung weggelassen: Wegen Karin sind wir zu Hause geblieben. Wegen Umbau (selten: Wegen Umbaus) gesperrt. Sie mussten wegen Motorschaden (selten: wegen Motorschadens) aufgeben. Ohne unsere Verspätung wegen Schneesturm ... wären wir jetzt in Mexico-City. Ist wegen nachgestellt (als Postposition), so regiert es immer den Genitiv: Aber des Kindes wegen, auf das ich wartete, begann alles sich für mich zu verändern (Bachmann). Karins wegen sind wir zu Hause geblieben.
wegen mir / meinetwegen: Tritt die Präposition wegen zu einem Personalpronomen, dann werden die Komposita meinetwegen, deinetwegen, seinetwegen, unseretwegen / unsretwegen / unsertwegen, euretwegen / euertwegen, ihretwegen gebraucht. Die Fügungen wegen mir, wegen uns usw. gelten als umgangssprachlich, wegen meiner ist veraltet und kommt nur noch regional vor (Bayern, Schwaben, Westmitteldeutschland, Niederrhein).
wegen was / weswegen: Die Verbindung wegen + was (Wegen was regst du dich so auf?) kommt in der gesprochenen Sprache recht häufig vor. Im geschriebenen Standarddeutsch zieht man in der Regel weswegen vor: Weswegen regst du dich so auf? Ebenso: Ich frage mich, weswegen du dich so aufregst. Pronominaladverb (4 und 5).
Stellung: Im Allgemeinen steht die Präposition wegen vor dem abhängigen Nominalausdruck. Nachstellung (die Postposition) findet sich vor allem in der gehobenen Sprache, wobei der abhängige Nominalausdruck immer im Genitiv steht (die übrigen unter 1 genannten Besonderheiten gelten hier nicht): ... als sie Julika ihres schönen Haares wegen immer musterten (Frisch).
© Duden - Richtiges und gutes Deutsch, 7. Aufl. Mannheim 2011 [CD-ROM]
Dafür, dass er gesoffen hat? Oder dass er dann auch noch "interlektuelle" Fragen stellt?
Auch in der Duden-Grammatik gibt es inzwischen Beispiele im Genitiv, undekliniert und mit Dativ. Dort findet sich dieselbe Regelformulierung wie im Rechtschreibduden.
Noch was:
Wegen mit Genitiv wird als "standardsprachlich korrekt" bezeichnet, wegen mit Dativ als "umgangssprachlich".
Was meint das? Ist umgangsprachlich nicht korrekt?
Man sollte sich hier von der Vorstellung, das eine sei richtig, das andere aber falsch lösen.
....... mehr auf http://www.wer-weiss-was.de/faq1143/entry1257.html
Was ist der Unterschied zwischen einem Kabarettisten und einem Comedian?
Der Comedian macht es wegen dem Geld.
Der Kabarettist macht es wegen des Geldes.
Es hat mir schon vor vielen Jahren mein Deutschlehrer gesagt, dass "wegen dem" nicht mehr als Fehler angekreidet wird.