Was zeigen diese Statistiken (Biologie: Heliconius & Passionsblume)?

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Vielleicht hilft dir diese PDF-Datei zu dem Thema?

Es werden im Grunde verschiedene Methoden derselben Pflanzengattung gezeigt, um sich gegen die Falter bzw. deren Larven zu wehren.

Aber ich habe Verständnisprobleme, was diese Statistiken überhaupt darstellen sollen

Die Diagramme liefern Daten zum Eiablageverhalten der Falter. Die Zuteilung der Nummern verstehe ich nicht ganz... "Abb. 5 zeigt die Ergebnisse"? Abb. 5 stellt doch nur ein Blatt mit Nektarien dar? Naja, Bsp. Abb. 7 (unteres Diagramm): nach 6-10s (s=Stunden?) beträgt der Anteil abgelegter Eier auf Blättern, deren Nektarien entfernt wurden, über 20%, auf Blättern mit gelben Flecken weniger als 20%. Gelbe Flecken sprechen für Blätter, die nicht gerade frisch sind; die Falter suchen sich also hier bevorzugt frische, junge Blätter.

Außerdem bevorzugen sie Blätter, auf denen nicht bereits Eier liegen (Konkurrenz meiden). Die Nektarien imitieren teils Eier; für Pflanzen ist das dann eine Form von Fraßschutz.

So in etwa würde ich es erklären, anhand deiner Diagramme und o.g. PDF.

LG

xpfannekuchenx 
Fragesteller
 09.01.2021, 16:35

Ja, das mit Abb. 5 habe ich auch nur aus der Aufgabe entnommen, finde das auch rätselhaft... Ich glaube, der Verlag hat da einen Fehler gemacht und diese bezieht sich ebenso auf die Statistiken.

Vielen lieben Dank!! Deine ausführliche Antwort hat mir sehr viel weitergeholfen :)

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Es ist eigentlich recht einfach. Die Passionsblumenfalter (Heliconius sp.) legen ihre Eier bevorzugt auf den Blättern von Passionsblumen (Passiflora sp.) ab. Wenn die Raupen schlüpfen, fressen sie die Blätter. Die Giftstoffe, die andere Pflanzenfresser vom Fressen der Blätter abhalten, machen den Raupen nichts aus. Im Gegenteil, sie können diese Giststoffe sogar in ihre eigenen Gewebe einlagern (man nennt das sequestrieren) und profitieren so selber von diesem Fraßschutz.

Passionsblumen haben aber einen weiteren Trick entwickelt, um sich vor den Passionsblumenfaltern zu schützen. Sie bilden auf ihren Blättern Nektarien, die wie die Eier des Heliconius-Falters aussehen. Somit erwecken sie den Anschein, dass auf dem Blatt bereits Eier abgelegt sind. Die Falter legen ihre Eier aber bevorzugt dort ab, wo noch kein anderer Falter seine Eier abgelegt hat - die Eier bzw. die aus ihnen schlüpfenden Raupen würden ja in Konkurrenz zu seinen eigenen Nachkommen treten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig