Was würde passieren wenn ein Asteroid auf der Nordsee einschlägt?

6 Antworten

Die Nordsee ist nicht besonders tief und hat nicht genug Wasser für einen Tsunami bis zum Harz. Die tiefste Stelle ist im Skagerak, da fängt Dänemark schon alles an Wasser ab.

Es kommt auf den Asteroiden an. Masse und mehr noch Geschwindigkeit. Bei einem großen mit mehreren Kilometern Durchmesser ist es fast egal, wo er auf der Welt einschlägt.

Gab es übrigens schon: https://de.wikipedia.org/wiki/Silverpit-Krater

CurryBeatZ 
Fragesteller
 06.09.2022, 14:31

Okay, aber nehmen wir mal an es ginge. Ein Seebeben könnte auch ein Tsunami auslösen

0
segler1968  06.09.2022, 14:54
@CurryBeatZ

Ja, klar. Aber die Wassermassen müssen ja auch da sein. Ein Tsunami hat eine Wellenlänge von gerne 100km, die sich im flachen Wasser dann aufstaut. Wenn das Wasser aber bereits zu flach ist, kann kein Tsunami im eigentlichen Sinn entstehen, sondern es wird einfach eine normale Welle bzw. Spritzwasser. Die ganze Nordsee hat eine Wassermenge von 54.000 km^3. Davon treffen vielleicht 10% überhaupt nur Deutschland bei einem Einschlag. Also 5400 km^3. Niedersachsen alleine hat eine Fläche von 47.000 km^2. Da würde das Wasser dann sage und schreibe 11cm hoch stehen.

0

Beim Einschlag im Nordseegebiet würde man im Harz nicht ertrinken (das Wasser wäre größtenteils verdampft) sondern verbrennen. In 500 km Entfernung von der Einschlagstelle (bei einem Himmelskörper von 5 km Durchmesser) wären noch Temperaturen über 1000°C zu erwarten.

Zu solchen Impaktfolgen kam gerade ein hochinteressanter wissenschaftl. Aufsatz heraus (J.-M.Lange u. P.Suhr: Die distalen Wirkungen des Riesimpaktes.-Jber. Mitt. oberrh. geol. Ver., N.F. 104 - Stuttgart 2022). Kann man in der Uni-Bibliothek einsehen.

Von den Folgen her "interessanter" (weil gefährlicher für die Menschen) als ein Meteoriteneinschlag in der Nordsee wäre einer in der Ostsee. Bei entsprechender Größe des Asteroiden könnte die dann nämlich komplett verdampfen, und wenn die Kraterränder einigermaßen "günstig" liegen, könnte das Ostseebecken auch für ziemlich lange Zeit trocken bleiben. Die vergleichsweise geringen Wassermengen, die die in die Ostsee mündenden Flüsse führen, bräuchten vermutlich einige 100 Jahre (Minimum) um das Ostseebecken wieder aufzufüllen. Vorausgesetzt, der Kraterrand des Einschlagkraters blockiert die Mündungsgebiete der Flüsse nicht vollständig. Dass die Ostsee-Anrainer-Staaten alle verdammt große Probleme hätten und alle Städte zwischen Kopenhagen im Westen und St. Petersburg im Osten nur noch Ruinen wären, braucht wohl kaum erwähnt zu werden ...

Müsste man mal durchrechnen, aber die Verwüstung in Norddeutschland wäre sicher gewaltig. Im Harz wäre man vor vermutlich vor dem Tsunami und Wassermassen erst einmal sicher aber nicht vor den weitern Folgen.

bei hinreichender Größe ist das Wasser das geringste Problem.