Was wisst ihr über Studentenverbindungen in Deutschland? Wie ist eure spontane Meinung?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Ich bin korporierter Student / Alter Herr einer Verbindung 43%
Kenne selber Verbindungsstudenten - sind normale Menschen 29%
Verbindungen sind mir suspekt 14%
Das sind doch alles saufende Nazis 14%
Ich habe keine Meinung dazu, kenne mich da nicht so aus. 0%
Kenne selber Verbindungsstudenten - sind komische Vögel 0%
Ich möchte später selber in eine Verbindung 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Kenne selber Verbindungsstudenten - sind normale Menschen

Du hast das sehr schön dargestellt!

Wenn man einer Verbindung/Burschenschaft beitreten will, dann muss man sich zunächst einmal selbst fragen, was man von ihr erwartet und will. Natürlich ist auch die persönliche Gesinnung und die eigene politische Einstellung zu prüfen, bevor man sich eine passende Verbindung/Burschenschaft sucht. Es ist für jeden "Geschmack" etwas dabei.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Ich kenne ein paar Studierende (auch Frauen), die in einer Studentenverbindung sind.

Ich bin mir bewusst, dass das nicht alles Nazis sind, aber zumindest nationalkonservativ sind die meisten, auch in unpolitischen Verbindungen.

Mir ist relativ egal, was diese Verbindungen machen wenn sie unter sich sind. 

Trinken tu ich als linksgrünversiffter Antifaschist auch viel, damit habe kein Problem. 

Fechten sollen sie, wie gesagt selbst wissen. Ich finde es schwachsinnig aus Spaß zu riskieren, dass man sein Gesicht verunstaltet.

Abschließend kann ich sagen, dass ich nie in einer Verbindung eintreten würde, aber ich differenziere wie ich zu Verbindungen stehen. 

Landsmannschaften, Turnerschaften und Sängerschaften finde ich voll ok, da die meistens relativ unpolitisch sind und auch zumindest nach meiner Erfahrung nicht fremdenfeindlich.

Corps sind schon was anderes, da die wirklich sehr elitär sind und meiner Erfahrung nach auch auf Menschen herabschauen, die nicht ihrer Vorstellung entsprechen.

Die Deutsche Burschenschaft lehne ich ab und "bekämpfe" sie auch aktiv, womit ich nicht irgendwelche Farbbeutelanschläge auf ihre Häuser meine, sondern Demos gegen sie, wenn sie wie in Hamburg rechtsextreme Redner zu sich einladen oder wenn sie an Unis für ihre Sache werben.

Welux 
Fragesteller
 16.02.2016, 15:37

Wobei ich was das linke Lager angeht auch sehr viel negative Erfahrungen gemacht habe. In Marburg brauchen sich die Verbindungsstudenten gar nicht trauen mit Band vor die Tür zu gehen. Da fliegen auch nachts die Eier und Farbbeutel auf die Verbindungshäuser und es wird leider nicht differenziert was für eine Verbindung das ist.

Hinzu kommt die "Demo" beim Coburger Convent. Ich habe mal ein Interview gesehen wo eine selbsternannte "Antifaschistin" dort aufläuft um dort nach eigenen Worten gegen "Burschenschaften" zu demonstrieren. 
Recht amüsant wenn man bedenkt, dass beim Coburger Convent keine einzige Burschenschaft aufläuft. 

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MrHilfestellung  16.02.2016, 15:38
@Welux

Klar, ich bezeichne mich selbst als links, eventuell sogar linksradikal, aber es gibt natürlich auch im linken Lager Vol*idioten. Das hat aber nichts mit der Fragestellung zu tun.

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Das sind doch alles saufende Nazis

Es wäre sicher unfair alle Gruppierungen über einen Kamm zu scheren. Es gibt auch gemäßigte Gruppen, beispielsweise katholische Verbindungen, die ich aus meinem eigenen Studium kenne.

Tatsächlich geht es bei den meisten Gruppen trotzdem vorrangig um maßlosen Konsum von Alkohol. Außerdem ist bei fast allen Leuten die Nähe zu rechtsextremen Vorstellungen nicht zu übersehen.

Außerdem schließen sich immer wieder Leute wegen der günstigen Wohnmöglichkeiten und anderen Unterstützungen dort an. In bestimmten Fächern wie Jus oder BWL ist eine Verbindung natürlich gerade für schwächere Absolventen auch eine Möglichkeit Karriere zu machen.

Welux 
Fragesteller
 16.02.2016, 18:03

Ich kann nicht beurteilen, wie du zu deiner Meinung bezüglich der politischen Einstellung gekommen bist - das kann ich nicht bestätigen. Mittlerweile gibt es zu genüge Verbindungen, bei denen die Aktivitas zu über 20% aus Menschen mit Migrationshintergrund bestehen.

Zu den Zimmern: Menschen die nur wegen der Miete in eine Verbindung einziehen, bleiben dort nicht lange. Die werden wieder rausgeschmissen falls sie sich nicht ins Verbindungsleben einordnen wollen. Es ist eben keine WG sondern ein "Bund".

Zu den Seilschaften: Da kann ich dich beruhigen, das ist heute kein Vitamin B mehr. Klar lernst du Menschen auch in gehobenen Positionen kennen. Du hast also durchaus mal nen schnellen Kontakt. Allerdings wird dich dieser Mensch NICHT einstellen, nur weil ihr in der gleichen Verbindung seid. Das kann sich heutzutage kein Chef mehr leisten. Wenn der Bewerber aus der Verbindung die schlechteren Noten hat, dann bekommt der fremde Bewerber den Vorzug.
Und das du dort Kontakte knüpfen kannst ist für mich kein Argument. Jeder normale Student kann durch das Besuchen von Seminaren und dergleichen Kontakte suchen. Wenn jemand viel Geld hat und in einem Goldclub angemeldet ist, hat er dort garantiert weitreichendere Kontakte als jeder Verbindungsstudent.

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Verbindungen sind mir suspekt

Das ist aber eine widersprüchliche Fragegestaltung... Erst weist du (in meinen Augen zutreffend) darauf hin, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann, dann machst du zwar viele aber undifferenzierte Antwortvorgaben... :-/

Meine Antwort wäre sinngemäß: Ich kenne viele aktuelle und ehemalige Mitglieder von verschiedenen Verbindungen. Darunter sind einige schräge Vögel und einige ganz normale Typen. Einige wenige haben auch sehr rechtslastige politische Ansichten. Und insgesamt sind mir die Verbindungen durchaus suspekt.