Was waren "Postulate" der Kundtproduktion in der DDR?

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Kulturgeschichte der DDR – Gegenstand und Narrative "In der Konfrontation mit der wirtschaftlich stärkeren Bundesrepublik wurden die kulturellen Werte zumeist höher veranschlagt als die Ökonomie"
In diesem Artikel geht es zum einen um die Grundlagen materialistischer Kulturgeschichte, den Gegenstand von Kulturgeschichte auf der Basis eines weiten Kulturbegriffs und um die Vernachlässigung von Kulturgeschichte in der DDR-Geschichtsschreibung. Zum anderen werden der hohe Stellenwert von Kultur für die DDR-Gesellschaft sowie sieben allgemeine kulturpolitische Narrative bestimmt und die spezifische Kulturpolitik in den kulturellen Prozess eingeordnet.
Kulturpolitische Narrative

Aus drei Gründen hatte Kultur in der DDR einen hohen Stellenwert:

  • Zum ersten war die DDR tief in einer protestantischen deutschen Kulturlandschaft und der deutschen Kulturnation verwurzelt. Zu diesem Erbe gehörte auch das besondere Pathos des Wortes Kultur: Kultur als Religions- und Politikersatz wie als Kompensation für politische Freiheiten.
  • Zum zweiten stand die DDR in der Tradition der sozialistischen deutschen Arbeiterbewegung und deren Idee einer Kulturgesellschaft von gleichen und arbeitenden Menschen. So wurde zunächst versucht, eine Gesellschaft zu schaffen, die die negativen Trends der Modernisierung vom Anfang des 20. Jahrhunderts vermeiden sollte.
  • Zum dritten hatte die DDR ein Legitimationsproblem. In der Konfrontation mit der wirtschaftlich stärkeren Bundesrepublik wurden die kulturellen Werte zumeist höher veranschlagt als die Ökonomie. Während andere sozialistische Länder auf dem Selbstverständnis ihrer nationalen kulturellen Identität aufbauen konnten, befand sich die DDR als kleinerer deutscher Teilstaat immer auf der Suche nach Identität. Eine breite Pflege von Kultur gewann darum besondere legitimatorische Bedeutung.
https://www.kubi-online.de/artikel/kulturgeschichte-ddr-gegenstand-narrative
Woher ich das weiß:Recherche

https://brill.com/downloadpdf/book/edcoll/9789004333956/B9789004333956-s003.xml

Es blieb vieles liegen in der DDR, die Kunst wurde auch den Interessen der Partei unterstellt, somit konnten die Künstler nun nicht einmal machen, was sie wollten.

https://www.tagesspiegel.de/kultur/bildende-kuenstler-aus-der-ddr-grenzgaenger-einzelgaenger/1521256.html

Einmal geschmäht, immer geschmäht. Alle Ostler hatten es schwer nach der Wende, man warf ihnen Befangenheit vor und somit war die Entfaltung vieler Künstler beendet.