Was war die beste Entscheidung eures Lebens?

14 Antworten

Kontaktabbruch mit einigen Leuten aus meiner Vergangenheit etc.

In Demut das Evangelium als das anzuerkennen was es ist: Meine Rettung und Qualifikation für das kommende Weltsystem.

Meine Staatsexamen zum Logopäde zu wiederholen obwohl mir meine Schulleitung davon abgeraten hat, weil ich "höchstens einen Teil" schaffen würde.

Kontext: Ich hab die Examen aufgrund einer Depressiven Phase (wärend der Covid 19 Zeit) extrem verkackt. Ich hatte irgendwie überall die Note 5 oder sogar 6. Vermutlich habe ich einen Rekord in dieser Akademie aufgestellt lol.

Statt aber auf die Schulleitung zu hören habe ich 5 Monate wie ein Irrer gelernt und am Ende alle Prüfungen bestanden. Sogar mit ganz guten Noten.

Ich liebe meinen Job als Logopäde. Hätte ich damals abgelehnt wäre ich vermutlich etwas Anderes geworden und würde mir permanent Gedanken machen was für ein Versager ich war oder, dass ich nicht intelligent bin.

Die beste Entscheidung?

Dieser Gedanke kam tatsächlic nicht von heute auf morgen:

  • Ich war 7 Jahre mit meiner Exfreundin zusammen. Hochzeit war geplant und sollte, kurz bevor sie schlussgemacht hat, stattfinden. Dezember 21 war die Hochzeit geplant, August 21 hat sie schlussgemacht. Dezember 21 hat sie allerdings einen anderen geheiratet. Seitdem war ich in keiner Beziehung mehr. Ich hing zu sehr an die Vergangenheit, bis ein Kollege mir folgende Frage gestellt hat:
  • "Hängst du an sie, oder an die Illusion, die du dir mit ihr erschaffen hast?"

Einen Abend mal alleine irgendwo Abseitz der Stadt hingesetzt und im Kopf alles geklärt.

Dieser eine kurze Moment, als ich alleine da saß und mir Gedanken gemacht habe, zeigte mir, dass ich zum ersten Mal an mich selber gedacht habe. Das tat gut!

Ich hatte damals am Ende der Grundschule eine Empfehlung für das Gymnasium. Ich hab mich damals mit 10 Jahren oder so, aber dafür entschieden zu einer Realschule zu gehen die näher war. Weil ich dachte auf dem Gymnasium ist zuviel Druck und ich muss zuviel machen und ich wusste nicht ob ich das schaffe. Am Ende hab ich die Realschule als Klassenbester verlassen ohne viel Druck mit dem lernen zu haben und hab danach eine Ausbildung gemacht wo ich jetzt Fest übernommen wurde letztes Jahr. Ich habe neben der Ausbildung an der Berufsschule noch nein Fachabitur gemacht. Ich hab mich in der Realschulzeit nicht wirklich anstrengen müssen, ich hab maximal ein Tag vor den Klausuren angefangen zu lernen oder am Tag der Klausur. Und es hat ja trotzdem für einsen und zweien gereicht. Ich hätte auf dem Gymnasium bestimmt auch einen soliden Abschluss gemacht, aber wahrscheinlich nicht so gut wie auf der Realschule (offensichtlich weil das Niveau geringer ist). Wenn ich auf dem Gymnasium gewesen wäre und wirklich gelernt hätte und nicht das was ich eigentlich gemacht habe, hätte ich wahrscheinlich sogar einen guten Abschluss gemacht. Nur Sprachen hätten das gefährden können. Weil in Sprachen war ich echt nicht gut. Ich hatte selbst auf der Realschule in Englisch meistens eine 4. Im letzten Jahr wurde daraus zwar eine 3, aber auf dem Gymnasium wäre da bestimmt eher eine fünf gestanden. Und ich hätte noch eine weitere Fremdsprache haben müssen. Wenn ich schon mit Englisch nicht klar kam, was ja eigentlich das einfachste ist weil man soviel damit konfrontiert ist, wie soll es dann mit anderen Sprachen aussehen? Aber so hab ich schon einiges an Geld verdient, sonst wäre ich jetzt noch an der Schule oder eher erst in der Ausbildung.

Die Entscheidung für meinen Beruf könnte auch meine beste Entscheidung gewesen sein. Ich hab mir überlegt was ich gut kann, was ich gerne mache, und wo man ein Gehalt bekommt das einigermaßen angemessen ist, in einer bestimmten Branche und bin so auf meinen Beruf gekommen. Ich wollte eigentlich was anderes in der Branche machen, aber dafür hätte ich Abitur gebraucht und studieren müssen und das war dann nicht mehr so attraktiv für mich. Und jetzt bin ich zufrieden mit dem Job wo ich drin bin. Den Beruf kann man mit Abitur oder Realschul Abschluss machen. Dass heißt andere mit dem gleichen Job, haben zwei-drei Jahre länger in der Schule verbracht um das gleiche zu bekommen wie ich. Da würde ich schon sagen dass nicht auf das Gymnasium zu gehen die bessere Entscheidung war.

Also das waren die zwei besten Entscheidungen die ich in meinem Leben getroffen habe.

Ich hab noch was vergessen. Eine sehr gute Entscheidung war es sich nicht mehr so viel mit Nachrichten und Politik auseinander zu setzten. Ich hab eine Zeit lang jeden Tag Nachrichten gelesen was aktuell so los es, und micht teilweise mit Politik beschäftigt bzw was die Politik so macht. Und ich habe gemerkt, wie ich in der Zeit meistens schlecht gelaunt war und generell eher negativ war. Seitdem ich damit aufgehört habe geht es mir deutlich besser und meine Laune ist viel besser. Ich bekomme immernoch ab zu Benachrichtigungen von Nachrichten, also ein großes Thema würde ich nicht verpassen. Aber die Überschrift reicht mir, um zu sehen das es wieder negativ ist. Wenn es irgendwas positives ist lese ich es mir auch durch, aber ich fahre deutlich besser mich nicht mehr so damit auseinander zu setzten. Und ich hab angefangen mehr Sachen mit Humor zu nehmen, anstatt mich darüber aufzuregen.