Was tun, wenn eine Kollegin unter einer Bakterien Phobie leidet und den Zustand als normal empfindet?
Hallo,
Ich sitze im Büro neben der Frau meines Vorgesetzten. Sie hat eine starke Phobie vor Bakterien, genannt Mysophobie. Ich habe das Gefühl, dass sie denkt, sie wäre normal und wir die anderen Kollegen und Kunden sind dreckig und unrein.
Vor Corona habe ich versucht da drüber hinwegzusehen, aber es hat sich noch gesteigert und ist wirklich unerträglich. Hat jemand kurzzeitig an ihrem Computer gesessen,das ist manchmal nötig, sprüht sie unendlich viel Desinfektionsmittel und reinigt ihren gesamten Arbeitsplatz , kommt ihr jemand ausVersehen zu Nahe, springt sie weg und schaut einen an als wäre man ein lästiges Insekt.
Wenn wir Teamsitzung haben, setzt sie sich nicht hin, aus Angst, dass Keime auf dem Stuhl Kissen sind. Sie steht als Einzige..Es gibt noch viel mehr Beispiele. Mein Chef, ihr Ehemann, sagt, dass sie nicht darüber redet und er hat auch keinen Einfluss auf sie.
Sicherlich ist sie zu bedauern, aber wenn man mit seiner Phobie alle terrorisiert ist das nicht mehr so lustig. Sie hat eine falsche Wahrnehmung und denkt, dass sie die einzige ist, die sich hygienisch korrekt verhält. Wir sind in einem Medizinischen Bereich. Da ich viel im Büro bin, dreht sich mir der Magen schon um, wenn sie auch dort ist, ich spüre körperlich ihre Anspannung. Wäre sie nicht die Frau des Chefs, wäre es leichter, weil er steht voll hinter ihr. Was kann ich tun?
7 Antworten
Wo bitte schön terroriesert sie denn jemanden?
- Sie reinigt nur ihren eigenen Arbeitsplatz und nicht alles im Umkreis von 20 m.
- Sie tritt zurück, wenn ihr jemand zu nahe kommt, anstatt den anderen anzuschnautzen, dass er doch gefälligst Abstand halten zu hat.
- Und was stört es andere, wenn Sie sich im Meeting nicht hinsetzt?
Scheint für mich eigentlich eher so, dass sie sich ihres Verhaltens bewusst ist und andere damit nicht näher belästigen will als nötig.
Mir scheint eher, du hast ein Problem damit andere (extreme) Lebensweisen zu akzeptieren. Siehe ihre Phobie doch einfach als das was es ist, nämlich eine Behinderung. Einem Rollstuhlfahrer würdest du wohl auch kaum vorwerfen, dass er nie die Treppe nimmt etc...
Viel machen kannst du nicht. Du kannst nur das freundliche Gespräch suchen und Hilfe anbieten. Das Problem ihrer Phobie löst sich erst dann ist, wenn Sie bereit ist sich in phychologische Behandlung zu begeben. Zwingen kannst du sie dazu nicht (und auch sonst niemand). Sie muss das von sich aus wollen.
Sprüht Sie auch deinen Tisch, deine Schlüssel, deine Türen und dein Auto ab oder eben nur hauptsächlich ihre eigenen Sachen?
Hat jemand kurzzeitig an ihrem Computer gesessen,das ist manchmal nötig, sprüht sie unendlich viel Desinfektionsmittel und reinigt ihren gesamten Arbeitsplatz , kommt ihr jemand ausVersehen zu Nahe, springt sie weg und schaut einen an als wäre man ein lästiges Insekt.
- Mal ist sie die Frau von deinem Chef- du wirst dich also kaum über Sie bei deinem Chef beschweren können. Also wirst du es akzeptieren müssen oder Job wechseln
- Finde ich das Verhalten in Corona Zeiten nicht so abnormal. Ich putze meinen Arbeitsplatz auch jeden Tag in der früh da ich nie weiß wer Nachmittags, wenn ich nicht im Büro war, auf meinen Platz gesessen ist. Bzw wir hatten auch mal ne Putzfrau im Büro die erst das WC geputzt hat und mit dem selben Tuch dann den Tisch.... und ich finde es auch nervig wenn Kollegen meinen sie müssen unbedingt sich direkt neben mich hinstellen um mit mir zu reden. Aus versehen in die Nähe kommen sollte ja nach fast 1 Jahr Corona /Abstand halten Erfahrung nicht passieren. Vor allem nicht bei Personen wo du genau weißt dass sie Wert drauf legen und mit deinem Chef schlafen...
Wenn wir Teamsitzung haben, setzt sie sich nicht hin, aus Angst, dass Keime auf dem Stuhl Kissen sind. Sie steht als Einzige..E
solange ihre Arbeitsleistung durch nicht beeinflusst wird ist ihre Sache. ich würde ehrlich gesagt auch oft lieber mal aufstehen und im stehen der Sitzung teilnehmen. gerade wenn die Stunden dauern wäre etwas stehen auch für meinen Körper gut.
Schwierig, wenn der Mann der Chef ist. Vll mal ein vernünftiges Gespräch mit ihm suchen. Ihm sagen das die Arbeitsleistung der anderen darunter leidet und alle sehr stresst und es ein zutiefst unangenehmes Arbeitsklima erzeugt. Ob es nicht möglich sei ihr ein eigenes Büro zu geben oder einen Platz ganz am Rand, damit sie andere nicht verrückt macht und ablenkt und sie selber auch entspannter sein kann.
Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung (OCPD) sehen ihr obsessiv-zwanghaftes Verhalten selbst nicht als problematisch. Wenn sie sich generell perfektionistisch und stur verhält, Probleme hat Aufgaben zu delegieren bzw. im Team zu arbeiten, hat sie möglicherweise OCPD. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/psychische-gesundheitsst%C3%B6rungen/pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rungen/zwanghafte-pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung-ocpd
Wie Loka95 schon schrieb, wäre ihr ein eigenes Büro zuzuweisen vielleicht eine Lösung.
Danke , das könnte hinkommen, sie kann nur allein arbeiten. Sie sollte mich einarbeiten, ist nicht möglich sie kann es nicht. Ich habe Mitgefühl, aber irgendwann ist es vorbei, wenn man merkt, dass der andere nichts fühlt. Das ist so bei ihr.
Da haben wir ja Glück, dass SARS CoV2 ein Virus ist.
So lange sie sich aber nicht in psychiatrische Behandlung begibt, wird das keiner von Euch ändern können, damit müsst Ihr wohl leben.
Sowas kann sich zwar immer weiter steigern, vielleicht wird es dann zumindest ihrem Mann mal zu viel.
Ja es steigert sich ständig. Ich möchte gern einmal abschalten von Covid, das gelingt nicht, weil sie permanent daran erinnert, mit sprühen usw.
Sie reinigt nicht nur ihren Arbeitsplatz, sie sprüht alles ab, Tische, Schlüssel, Türen Autos...ich kann hier nicht alles aufzählen. Ist ziemlich traurig.