Was soll ich machen?
Hallo ich schildere euch mal meine Situation dann könnt ihr ja gerne euren senf dazugeben :)
Ich leide derzeit sehr. Habe ständig einen Druck in der Brust und ein ungutes Gefühl. Ich könnte nurnoch ausrasten und weinen. Manchmal denke ich auch an Selbstmord aber ich würde es nie machen.
Wir haben einen Familienbetrieb zuhause. Meine Ganze Familie wohnt hier. Ich lebe im gleichen Haus wie meine Oma das ist schonmal Belastung Nummer 1. Sie ist sehr bösartig und dement. Ich habe fast keinen einzigen Tag an dem ich ruhig schlafen kann oder sie uns nicht terrorisiert und das wird noch schlimmer werden. Mittlerweile bräuchte sie eine Pflegerin oder Betreuung. Sie stichelt uns gegenseitig auf und erzählt in unserer gemeinde wie schlecht wir zu ihr sind. Meiner meinung nach gehört sie normalerweise in ein altenheim so hart es klingt. Mein Vater war die letzten jahre ziemlich krank. Hatte viele op‘s dazu dann noch diabetes bekommen und viele Nebenwirkungen von den tabletten. Seine Laune ist klarerweise durch die ganzen schmerzen im keller, verstehe ich auch. Der Betrieb zuhause musste allerdings weiterlaufen. Meine mutter schaffte das nicht alles also hab ich mich neben der Arbeit darum gekümmert dass alles soweit passt. Problem ist dass unser betrieb auf der kippe steht. Durch viele neue Vorschriften müssen wir tief in die tasche greifen und investieren oder aufhören. Mein vater hat sich für investieren entschieden und ist dann krank geworden. Die letzten 2 jahre bestanden aus lockdown Quarantäne und arbeiten. Ich musste am Wochenende arbeiten und auch nach meiner eigentlichen arbeit da ich meine eltern nicht alles alleine machen lassen konnte.
Derzeit läuft es einfach richtig beschissen. Ich habe einen verbesserungsvorschlag eingebracht für den umbau. Weil Ich muss ja irgendwann mit den ganzen dingen arbeiten die wir jetzt kaufen und es soll ja auch spaß machen. Naja im Endeffekt ist es in einem streit geendet weil mein vater den einfachsten weg nehmen wollte und eigentlich gar nicht hören wollte was ich sagen möchte. Er ist zusammengebrochen und liegt jetzt im Krankenhaus.
ich bin einfach total psychisch fertig. Es eskaliert einfach noch viel mehr und ich weiß nicht was ich tun soll. Kontakt abbrechen oder wegziehen ist keine option da ich mal den betrieb führen möchte auch wenn das die einfachste lösung wäre.
ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern an einen normalen tag. Jeder tag ist mit problemen mit der oma oder mit streit. Sei es mein vater und meine mutter oder mein vater und oma oder anders.
Ich weiß auch gar nicht wie ich irgendwann mal weitermachen soll. Mein vater hat so viel angefangene projekte und dinge die nie fertig geworden sind und es wahrscheinlich nicht werden. 1 leben reicht da vermutlich nicht aus.
vllt hat jemand ein paar aufmunternte worte für mich. Bin mal wieder richtig down heute.
ps bin 25 jahre alt…
lg
4 Antworten
Demenz ist eine Erkrankung und deine Oma ist nicht schuld an Ihrer Bösartigkeit etc. Es gibt Tageseinrichtungen für demente Patienten, wo diese tagsüber von geschultem Personal betreut werden.
Zunächst würde ich einen Pflegegrad für die Oma beantragen. Man kann ihr für die Abendstunden ein AD, wir z.b. Mirtazapin oder ein Neuroleptikum, wie Seroquel, rezeptieren. Beide Medikamente fördern den Schlaf. Zunächst wäre der Hausarzt der richtige Ansprechpartner, dieser kann deine Oma zu einem FA für Neurologie überweisen. Der Facharzt kann die Medikation einstellen, diverse Tests zur Demenz erstellen, etc. Nebenbei bemerkt, Demenz ist nicht Demenz. Um die Form einer dementiellen Erkrankung zu diagnostizieren, wäre ein MRT angezeigt. Alternativ wäre eine 24 Stunden Pflegekraft, die auf Demenz spezialisiert ist, eine Option, abhängig von der finanziellen Situation und dem Platz im Haus. Schimpfen etc. bringt überhaupt nichts, weil deine Oma nicht an ihrer Erkrankung schuld ist. Sie macht das alles nicht mit Absicht. Das ist der wichtigste Punkt.
Pflegestufe hat sich schon. Welche genau weiß ich jetzt nicht die wurde vor kurzem gerade geändert. Sie kann ja noch alles selber machen. Es ist nur im kopf alles verwirrt bei ihr. Medikamente hat sie schon bekommen gegen die Stimmungsschwankungen aber die haben nicht gewirkt. Auch nicht nach langzeitiger einnahme
Es gibt schon lange keine Pflegestufen mehr, sondern Pflegegrade. Auf Grund dessen werden die Patienten vom MDK anders begutachtet. Ohne die Namen der Medikamente zu kennen, kann ich das nicht beurteilen.
Sie bekommt eigentlich nur Schmerztabletten und Sertralin. Die haben aber nicht angeschlagen.
die anderen medikamente weiß ich nicht auswendig
Klingt nach Angina Pectoris. Laß dich mal untersuchen, das kann man lindern, dann erholt sich auch die Psyche.
Mach dir ein Konzept, wie du Stress aus dem Weg gehen kannst. Das Konzept immer wieder neuen Erkenntnissen anpassen. Muß flexibel sein.
Die Oma gehört unter Betreuung. Das erste Stadium normaler Demenz ist immer aggressiv, nach meiner Erfahrung. Das zweite dann milde vergesslich.
Die schlimme Phase der Firma wird sich bessern. Es wäre eine zusätzliche Hilfe nötig, vor Ausländern keine Angst; die Behörden vermitteln vielleicht jemanden, vielleicht erstmal einen Flüchtling gegen Kost und Logis.
Du brauchst dringend Entlastung und solltest dann zur Kur.
Hab gegoogelt. So schlimm habe ich es nicht. Auch diverse anzeichen passen überhaupt nicht. Ich hab das schon lange. Bei stress oder problemen habe ich so ein komisches gefühl in der brust. Heute ist es wieder weg.
Mit der Oma hast du recht, aber dass liegt nicht in meiner Hand. Meine Tante kümmert sich um sie. Sie muss aber nicht mit ihr zusammen wohnen…
Naja das mit entlasten ist halt schwierig. Ich bin auf das geld von meinem hauptjob angewiesen da kann ich keine abstriche machen. Und im Betrieb muss ich helfen. Es wird sicher wieder besser aber das dauert noch 1 2 jahre bestimmt. Hätte ich die nerven dazu wäre es ja kein problem.
fahre im april weg fürs Wochenende um mich ein bisschen zu erholen. Fahre jetzt auch viel fahrrad. Kommt man aber wieder heim hat man probleme.
Versuche ein bisschen Abstand zu gewinnen. Geh nur zum Essen und Schlafen nach Hause oder wenn du irgendwo etwas helfen musst dann mach das aber achte darauf das du auch noch Zeit für dich hast. Notfalls musst du Ausreden erfinden das du z.B. zwei Stunden länger arbeiten musst oder bei einem Kollegen eingeladen bist, damit hättest du hier und da etwas Freizeit. Geh in der freien Zeit spazieren oder mach was anderes was dir Spass macht und wo du nicht genervt bist. Deine Oma braucht viel Verständnis, weil diese Krankheit schlimm ist, vermeide Streit und stell dir vor wie das ist, alles nicht mehr zu können, zu vergessen, zu ahnen das kein normales Leben mehr möglich ist und vielleicht nicht mehr viel Lebenszeit bleibt. So etwas verändert Menschen. Informier dich genau über Demenz und wie sich Angehörige verhalten sollen. Ihr macht da alle etwas falsch. Streit mit deinem Vater ist genau so sinnlos. Veränderungen im Betrieb kannst du vornehmen, wenn das später dir gehört. Bis dahin ist es eben so wie es ist. Was hat der Streit gebracht? Dein Vater ist im Krankenhaus und deine Mutter und du haben dadurch noch mehr Probleme.
Das mit den Ausreden mache ich schon… wenn du sagst nur zum essen und schlafen zuhause sein dann müsste ich ja immer irgendwo unterwegs sein. Das würde mich glaube ich noch mehr stressen.
das mir veränderungen im betrieb stimmt aber ich finde es halt schade wenn er jetzt betonwände zieht die ich so nicht gemacht hätte und ich irgendwann man für viel geld die wieder einreissen muss. So hat das mit den bauen nie ein ende…
Falls Du volljährig bist, solltest Du deine Eltern freundlich aber bestimmt auffordern, dir die gesamte Verfügungsgewalt über den Betrieb einzuräumen. Du wärst dann der Chef und die anderen Familienmitglieder müssten sich anpassen. Ist das nicht möglich. würde ich an deiner Stelle die Arbeit in diesem Betrieb beenden und wegziehen. Das klingt zwar hart aber so, wie Du das schilderst. kann es auch nicht weitergehen. Der Betrieb würde in kürze pleite gehen und die Familie zerbrechen, körperlich wie psychisch.
Naja wenn das so einfach wäre? Einfach dann insk kalte wasser zu springen? Dann müsste ich meinen hauptjob aufgeben. Geplant wäre dass erst in 5 jahren wenn mein vater in pension geht
Ok gut zu wissen. Also hätte sie noch die möglichkeit am abend zuhause zu sein? Das würde es untertags vereinfachen aber die zeit nach der Arbeit trotzdem wieder zur „hölle“ machen.