Es ist ein warmer Augustabend, morgen ist Feiertag und ich hab den ganzen Abend für mich allein.
Ich (m/18) bin gerade prinzipiell ziemlich happy mit mir selbst. Bin relativ gut in Form, habe viel Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufgebaut in den letzten Monaten und hab auch im Sozialleben Fortschritte gemacht.
Doch ich entkomme ihnen nicht: Den Abenden der Einsamkeit, des Verlangens nach Nähe und Intimität, emotional und physisch. Den Abenden, an denen alle guten Freunde beschäftigt sind, unterwegs mit anderen Freunden oder Partnern. Den Abenden, an dem man sich selbst jemanden wünscht, der fragt, was man macht, wie es einem wirklich geht hinter der Fassade des obligatorischen "Gut, und dir?". Wie schön es doch wäre, jemanden neben sich zu haben, ob physisch oder einfach nur über die Lautsprecher seines Smartphones.
Und die Fragen bohren unerbittlich: Warum hat's noch nicht geklappt? Wird es bald eine Person geben, der ich mich an Nächten wie diesen genauso hingeben kann, wie sie sich mir? Gibt es überhaupt jemanden, der mich so wertschätzen kann, wie ich bin?
Es tut schon ziemlich weh. Die Melancholie. Die Einsamkeit. Die Ungewissheit.
Was die Zukunft bringen wird, ist offen. Doch für den Moment sitze ich hier, schreibe diesen Text, und will die Nähe von jemandem, den es nicht gibt.