Was sind ungewöhnliche Sachen, die ihr in Trauer* getan habt?
*um eine verstorbene Person
Was sind ungewöhnliche Dinge, die ihr aus Trauer getan habt?
Oder gab es bestimmte Veränderungen im Alltag/Verhalten?
Dass das immer passiert ist mir bewusst, ich möchte mich darüber erkunden wie Trauer durch konkrete Instanzen dargestellt werden kann da ich etwas schreibe :)
2 Antworten
Beim Tod meines leiblichen Vater war es die Wut die mir durch diese Phase half.
Ich kannte ihn kaum, nur aus Erinnerungen von ganz jungen Jahren und dem was meine Mutter so erzählte.
Mit 14 besuchte ich ihn mal im Krankenhaus als er im sterben lag. Wir redeten STUNDENLANG.
Er erzählte mir von sich. Was er erlebte usw. Wie das leben ihn in diese Lage trieb und quasi vernichtet hat.
Ein paar Tage später kam die Nachricht das er starb.
Und ich war einfach nur wütend. Er war so ein guter liebevoller Mann dem das Leben einfach zuviel abverlangt hat.
Sein Untergang hat mich immerwieder aufstehen lassen in den Jahren danach wenn mir etwas schlimmes passiert ist.
Er ist es der mich dann antreibt. Seine Lebensgeschichte war wirklich bitter. Sehr sehr bitter.
Aber ich bin dankbar das er mir im sterbebett eben noch soviel mit auf den Weg gab. Ohne ihn wäre ich heute nicht dort wo ich heute bin.
Wie gesagt. Diese Wut das so ein guter Mann zugrunde gerichtet wurde... Ließ mich immer weitermachen. Und ja auch ich habe wirklich viele sehr schlimme Dinge erlebt.
Habe 9 Knochenbrüche vom stiefvater zugefügt gehabt etc.
Aber ich war ab diesem Erlebnis mit meinem leiblichen Vater eben "unkaputtbar".
Ein Gedicht auf einer Trauerfeier vorgetragen.