Was sind Leckströme in Neuronen?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

nicht so einfach. Die Definitionen sind total unterschiedlich.

Dann sollte man sich, wenn möglich, an zuverlässige Quellen halten:

Leckstrom m,leakage current, ionischer Strom, der bei Nervenzellen im Ruhezustand durch die dann offenen Ionenkanäle (Ruhemembrankanäle; überwiegend Kaliumkanäle) fließt.

https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/leckstrom/6960

Der Begriff Leckstrom wird für das mit der Erzeugung des Ruhepotentials verbundene Phänomen verwendet, dass durch dann geöffnete (wenige) Ionenkanäle, vor allem Kaliumkanäle, Ionen von innen nach außen sickern und damit die Bildung des Ruhepotentials unterstützen.

Entgegen der oft intuitiv gemachten Annahme, die unterschiedliche Ionenverteilung innen/außen würde, bei völlig dichter Membran, genügen, ist das Ruhepotential in der Tat ein durch offene Kanäle, durch die Kalium von innen nach außen "leckt", unterstütztes Kalium-Diffusionspotential.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.

sglpd 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 17:34

Danke! Falls Sie noch Zeit haben: Was meinen Sie genau mit dem letzen Abschnitt? Also wenn mit der unterschiedlichen Ionenverteilung ein elektrochemischer Gradient aufgebaut wird, warum reicht das dann nicht? In der tierischen Zelle ist das ja so, dass die Leckströme (der K+) notwendig sind um aus diesem isotonischen, elektrisch nahe neutralen Zustand ( Innenraum K+ und neagtiv geladene Proteine, Außenraum: Na+ und Chloridionen -> also verschiedene Ionenkonzentrationen auf beiden Seiten, aber in Gesamtheit sind beide Bereiche nahe elektrisch neutral) zu kommen und die Außenseite positiver zu machen? Falls Sie verstehen was ich meine..

CliffBaxter  14.04.2025, 18:14
@sglpd

ja es unterstützt die Außenseite positiver zu machen, da Kalium (K+) positiver Ladungsträger ist. Daher ist diese Sickerbewegung ganz entscheidend für das Ruhepotential und man spricht dem Ruhepotential den Beitrag von Kalium zu, indem man es teilweise "Kalium-Diffusionspotential" nennt.

Definition

Leckstrom ist der konstante Transport von Ionen über die Zellmembran von Neuronen. Er wird durch kontinuierlich geöffnete Ionenkanäle (Leckkanäle) gewährleistet und ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Ruhepotentials.

Quelle, DocCheck Flexikon


botanicus  14.04.2025, 09:30

Was sagt denn das Biobuch? :-)

hsvfan252  14.04.2025, 09:36
@botanicus
Mischen Sie sich nicht in jeden ein, der eine Meinung schreibt. 



botanicus  14.04.2025, 11:21
@hsvfan252

Ich mische mich in niemanden ein, schon gar nicht "jeden". Ich habe – so sorry – die Rückfrage versehentlich unter die Antwort statt die ursprüngliche Frage geschrieben. Okay? Keine Aufregung wert... ;-)

hsvfan252  14.04.2025, 12:16
@botanicus
Ok, nur wenn du fragst, als würdest du dich über
 jemanden lustig machen, kann die Antwort
 manchmal so lauten: „Ich war nicht aufgeregt,
 es gibt einfach viele Kindermitglieder, die so fragen, deshalb :)“
Jeder hat ein bestimmtes Verhalten, 
das ist meine Angewohnheit.
Mehr nicht.Keine aufregung.Lg
sglpd 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 17:24
@hsvfan252

@botanicus Das Biobuch sagt: „ Die Natrium_Kanäle sind während des Ruhezustandes jedoch geschlossen. Trotzdem gibt es einen steten Einstrom von Natrium-Ionen in geringer Intensität, der in Anlehnung an den maritimen Sprachgebrauch als Leckstrom bezeichnet wird“

Wie gesagt habe ich es zuerst so interpretiert, dass Na+ plus dann dementsprechend direkt durch die Zellmembran diffundiert, aber ich fand es nicht ganz schlüssig, weil 1. Natrium-Ionen polar sind und 2. ich oftmals gelesen habe, dass nicht alle Kanäle, sondern „nur“ die meisten geschlossen sind…

Klar, Ionen wie Natrium oder Kalium fließen da irgendwie durch Kanäle oder so, wegen Konzentrationsgefälle und Ladungen, ne? Ist halt wichtig fürs Ruhepotential. Ob's direkt durch die Membran oder durch Kanäle geht, scheint wohl unterschiedlich beschrieben zu werden. Polarität und so, macht eigentlich Kanäle logischer, oder?