na du kannst Klamotten anziehen nicht mit Fremdgehen vergleichen. Sonst könnte man auch sagen, morde nicht, wieso, warum denn nicht?
Als normal wird etwas empfunden, was sich mit unseren kulturellen, ethischen und sozialen Leitbildern verträgt. Fremdgehen oder morden verträgt sich nicht damit.
Über Klamotten kann man sich streiten. Was die gesunde Grenze ist, da wächst man hinein, durch die Prägung durch die Familie (Sozialisation). Was dort als gut angesehen wird, übernimmt man, wenn man jünger ist. Und durch die Erziehung. Dort erhält man Handreichungen für richtiges Verhalten. Allein auf dieser Basis kann man dann schon viele Dinge als gut oder nicht gut einschätzen.
Mit zunehmendem Alter entwickelt sich das moralische Bewusstein weiter und löst sich vom Gehorsam gegenüber den Eltern ab. Man möchte z.B. ein "guter Junge" sein oder ein "gutes Mädchen" und definiert seine Regeln nach der Altersgruppe, mit der man zusammen abhängt. Was dort als cool oder genehm gilt, macht man, was dort geächtet wird, vermeidet man. Weil man möchte ja von ihnen nicht verurteilt werden.
Nachdem man diese Gruppenabhängigkeit überwunden hat, wird man etwas, was die Gesellschaft anerkennt (siehe oben, Leitbilder) als Maßstab nehmen, die Verfassung oder Gesetze als Hilfe, für was, was gut oder schlecht ist.
Und dann wird man vielleicht eigenen ethischen Prinzipien folgen, die z.B. auf Gleichheit, Gerechtigkeit, Gegenseitigkeit beruhen.
Danach kann man nun beurteilen, ob man es dem Partner antun sollte, ihn zu betrügen. Wenn man erwartet, dass der das mit einem selbst auch nicht tun würde (Gleichheit, Gegenseitigkeit, Gerechtigkeit). Das ist also eine ganz andere Ebene, als auszusuchen, wie man sich kleidet.