Was sind Chloroplasten referat?

4 Antworten

Hi,

ja, ich denke was dir fehlt, um deinem Part etwas mehr Volumen zu verleihen, ist die Umwandelbarkeit der Plastiden ineinander. 

Daraus können Chloroplasten hervorgehen, müssen aber nicht unbedingt, je nach äußeren Bedingungen (Licht vorhanden?) oder Bedarf, aber auch andere Plastidenformen, wie "Chromoplasten", "Leukoplasten", das wäre eine wunderbare Abbildung für eine power point Projektion https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/88/Plastids_types_en.svg und du bist der Star, da du das erklärst und elegant zu Aufbau und Funktion der Chloroplasten überleitest (deine Kameraden). Damit bist du aus der Nummer raus und hast auch besondere Infos beigetragen :) 

Da kannst du in Ruhe erläutern, dass die Plastidenfamilie ein ganze Reihe von ineinander umwandelbare typisch pflanzliche Zellorganellen hervorbringen kann, Literatur vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Plastid


Das Besondere an so einem Organell, wie den Plastiden ist ja, dass sie z.B. eine doppelte Membranhülle haben. Dies nährt die die sog. "Endosymbiontenhypothese", dass man annimmt, dass diese Organellen einst eigenständige Lebensformen waren (bakterienähnlich), das ist sehr sehr lange her und in "moderne" Zellen (Eukaryonten) wie Untermieter dauerhaft aufgenommen wurden, da sie über wertvolle Stoffwechselwege verfügten: die Photosynthese. 


Weitere Punkte, die dafür sprechen, dass diese Organellen eine eigenständige Vergangenheit haben, ist, dass sie ein eigenes genetisches System (DNA) besitzen. Das haben andere Organellen meistens nicht (anderes Beispiel: Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle haben das auch, auf sie trifft die gleiche Einwanderungsannahme zu, wie auf Chloroplasten/Plastiden). Auf der eigenen DNA sind ihre Merkmale teilweise festgelegt (der Rest ist auf DNA im Zellkern gespeichert) und sie können auch nur durch Teilung auseinander hervorgehen. Sie könnten also nicht durch andere Zellbestandteile neu entstehen oder geschaffen werden. Das ist ein ganz starker Hinweis für die Einwanderungshypothese (Endosymbiontenhypothese). Dies könntest du an der Stelle nicht weiter ausführen, da es den Rahmen der Präsentation sprengen würde, aber du wolltest es nicht unerwähnt lassen. So, dann glänzen die Augen deines Lehrers schon mal :) obwohl du noch gar nicht explizit auf Aufbau und Funktion eingegangen bist (das machen ja deine Kameraden). 

Wir fassen nochmal zusammen: Die Plastiden sind also typische Zellorganellen von Pflanzenzellen. Sie kommen in verschiedenen Formen vor und habe verschiedene Funktionen. Sie sind ineinander umwandelbar und sie können nicht de novo entstehen, das meint: nicht durch Neubildung aus anderen Zellstrukturen gebildet werden. Wenn du das bringst, springt er im Dreieck. Sie können nicht de novo entstehen. Sie haben ein eigenes Genom (genetische Information), welches vom Aufbau (ringförmig) dem der Bakterien ähnelt. Viele Dinge sprechen dafür, dass sie einst als autonome Lebensform, als "Untermieter" in die Zelle aufgenommen wurde. Kann man ein bischen mit den "Borg" von Raumschiff Enterprise vergleichen: die Zelle hat eine fremde Technologie (die Fähigkeit Photosynthese zu betreiben), ihrem eigenen Bestand hinzugefügt, ohne sie unabhängig neu erfinden zu müssen. Wenn man Chloroplasten vorsichtig aus der Zelle isoliert, arbeiten sie auch im Reagenzglas eine Zeit lang weiter, betreiben Photosynthese und produzieren Sauerstoff und Kohlenhydrate (Traubenzucker).

Die Chloroplasten sind eiförmige Zellorganellen von 3-5 Mikrometer Durchmesser, ja das schreibt man so: "µm" das "µ" ist ein griechisches "My" --> https://de.wikipedia.org/wiki/My ein "µm" ist ein Millionstel Meter, also sehr klein, kann man mit bloßem Auge nicht erkennen, sondern nur unter dem Mikroskop.

Die Chloroplasten wirken als Rezeptoren der Lichtenergie und verwandeln Lichtenergie in chemische Energie, indem sie energiereiche Verbindungen (Glukose, Traubenzucker) mit Hilfe der Lichtenergie herstellen. Außerdem entsteht als Produkt noch Sauerstoff (O2), welcher freigesetzt wird und unsere Atmosphäre angereichert hat (21% O2), so dass wir wiederum atmen können. Das ist also ein enorm wichtiger und einzigartiger Stoffwechselweg, der in den Chloroplasten beheimatet ist. Man könnte ihn in Gold nicht aufwiegen. Er ist eine Voraussetzung für alle Lebensvorgänge die sauerstoffabhängig sind. Halte mal eine halbe Minute die Luft an, dann wird einem bewusst, dass wir z.B. ganz zwingend dazugehören.

Das Verwirrende bei den Pastiden ist die Wandlungsfähigkeit der Plastiden, je nach Bedarf bzw. äußeren Faktoren. 

Die Entwicklung zum funktionsfähigen Chloroplast ist lichtinduziert. Wird die Pflanze nicht beleuchtet, bleibt die Entwicklung zum Chloroplasten aus und die Plastiden bleiben auf einer Vorstufe stehen, den Etioplasten. Die Vorstufe davon sind die Proplastiden, diese können sich durch Teilung rasch vermehren, aber selbst Chloroplasten können sich ebenfalls noch teilen. 

Werden die Proplastiden nicht zu Chloroplasten ausgebildet, können sie statt dessen auch Leukoplasten bilden, in denen Reservestoffe gespeichert werden oder zu den gelb, orange oder rot gefärbten Chromoplasten, die man z.B. in auffallend gefärbten Blütenblättern oder Früchten findet.  Alle sind ineinander umwandlungsfähig und alle sind teilungsfähig :) 

D.h. es gibt z.B. Übergänge Proplastid ----> Leukoplast ; Proplastid ----> Etioplast; Leukoplast ----> Chromoplast; Etioplast ----> Chloroplast; Chloroplast ----> Chromoplast; Chromoplast ----> Chloroplast

Es bleibt noch Chloroplast ----> Gerontoplast dieser letzte Schritt ist nicht zurückwandelbar, bei den Gerontoplasten handelt es sich um "gealterte" Chloroplasten, die genetisch gesteuert "sterben", also schrittweise ihre physiologischen Funktionen verlieren, das bezeichnet man als "Seneszenz". Dieser Schritt ist ein absichtlicher (genetisch gesteuerte) Tod von Zelle und des Organells. Die Chloroplasten verlieren dabei ihre grüne Farbe und andere Farben treten in der Vordergrund, man findet sie typischerweise in Herbstlaub. Nach dem Tod der Chloroplasten, wird das Blattorgan als Ganzes abgeworfen, da sich sein Unterhalt über die Wintermonate für die Pflanze nicht lohnt oder aufgrund der Lebensbedingungen (z.B. Temperatur, Beleuchtungsintensität) nicht günstig wäre. Im Frühjahr werden die Blattorgane dann neu gebildet. Natürlich gibt es auch spezialisierte Blätter, die im Winter nicht abgeworfen werden müssen, sondern am Baum bleiben, das sind die Nadeln (Nadelblätter) an Nadelbäumen z.B. von Tannen und Fichten, hier findet man das "Grün" der Chloroplasten auch im tiefsten Winter noch. So jetzt mach was draus und teu, teu, teu, Gruß, Cliff

lola12344 
Fragesteller
 29.10.2017, 22:28

Omg vielen vielen dank auf so eine Antwort habe ich lange gewartet. Danke nochmal.

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CliffBaxter  29.10.2017, 22:30
@lola12344

ja das dachte ich mir schon, eigentlich hättest du sie schon ein paar Stunden eher bekommen, aber ich bekam noch Besuch und der Text war noch nicht fertig... nun denn, drück dir die Daumen :) N8

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In welchen Pflanzenzellen bzw. Pflanzenzellen gibt es Chloroplasten? Was ist das Zentralatom von Chlorophyll? Vergleiche mit Zentralatom (Fe) von Hämoglobin in Blut. Wo werden Chloroplasten gebildet, was passiert im Herbst? Unterschied immergrünen Pflanzen. Was sind C3 und C4 Pflanzen? Wie wird das Sonnenlicht gebunden? (Photonen; 2e`)Gibt es Pflanzen, die mehr Chloroplasten haben (oder weniger)?

Chloroplasten hats auch im Gras.....nebst THC ; )