Was schätzt du als größte Gefahr der Demokratie ein?

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Was schätzt du als größte Gefahr der Demokratie ein?

Die Leute die versuchen sie künstlich Schritt für Schritt einzuschränken, indem sie

  • Dinge vorschreiben wollen, nur weil sie selber einer bestimmten Meinung sind
  • Dinge verbieten lassen wollen, die ihnen persönlich nicht gefallen.

Denn das wäre beides eine Form der Diktatur.

Und genau das ist es, was die Nazis damals auch gemacht haben, als sie alle Ansichten die ihnen nicht gefielen verfolgt haben und alles verboten haben was nicht in ihre spezielle politische Richtung passte.

  

Aber Achtung, dabei gibt es einige Punkte zu beachten:

1. Das oben Gesagte gilt für jegliche politische Richtung. Es gibt aus Sicht der Demokratie keine "gute Diktatur", egal mit welcher Absicht.

2. Das entbindet den Bürger nicht von seinen Bürgerpflichten. Es kann also durchaus Einschränkungen, Regeln und Richtlinien in einer Gemeinschaft geben, zum Wohle Aller. Aber es sollte eben nicht das Mittel sein mit dem eine Regierung die eigene Ideologie „durchdrückt“.

Die größte Gefahr für die Demokratie ist sie selbst. Hat Platon schon vor 2.000 Jahren dargelegt. Lies mal „Der Staat“ (Politeia).

Eine der Hauptkritiken von Platon an der Demokratie ist, dass sie zu einer Herrschaft der Ungebildeten führen kann. Er argumentiert, dass die Bürger oft nicht über das notwendige Wissen oder die Weisheit verfügen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. In einer Demokratie haben alle Bürger, unabhängig von ihrem Wissen oder ihrer Erfahrung, das gleiche Stimmrecht, was dazu führen kann, dass populistische und unüberlegte Entscheidungen getroffen werden. Platon befürchtet, dass dies die Stabilität und das Wohl der Gesellschaft gefährdet.

Ein weiterer zentraler Punkt in Platons Kritik ist die Tendenz zur Anarchie. Er glaubt, dass die Freiheit, die in einer Demokratie geschätzt wird, leicht in Chaos umschlagen kann, wenn die Bürger ihre Pflichten und Verantwortlichkeiten vernachlässigen. Diese Überbetonung der individuellen Freiheit kann dazu führen, dass das Gemeinwohl aus den Augen verloren wird.


Waldmensch70  07.05.2025, 15:11

Gute Punkte!

Das war schon ein schlauer Mann…

xubjan  07.05.2025, 18:48
@Waldmensch70

Dumm nur, dass er vor 2000 Jahren gelebt hat und schlichtweg nicht wissen konnte, was eine "moderne Demokratie" ausmacht und dass damit einige seiner Warnungen schlichtweg inhaltlich gar nicht mehr auf die heutige Zeit passen.

xubjan  08.05.2025, 07:57
@Waldmensch70

Nicht wirklich. Es sind erst mal simple Fakten, denn sowas wie ein Rechtsstaat, dem auch die Verwaltung und Politik unterworfen ist, gab es zu seiner Zeit so noch nicht. Genau die potentielle Willkür durch das Fehlen eines solchen Rahmens mahnte er ja an.

Ansichtssache ist lediglich, wie er wohl alles in der heutigen Zeit einschätzen würde. Ob ein rechtsstaatlicher Rahmen für ihn das Problem löst oder nicht.

xubjan  07.05.2025, 15:03

Das Dumme an diesem ersten Gedanken ist, dass man damit plötzlich ein potentiell willkürliches Kriterium hat. Nämlich die Frage, ab welchem Bildungsgrad man "wahlfähig" sein sollte und welche Bildung eigentlich eine geeignete ist.

Im Umkehrschluss haben wir dadurch das Potential, die Demokratie hin zu einer Diktatur einer Elite zu verschieben.

Der Fehler am zweiten Gedanken ist nicht unbedingt einer von Platon, sondern vielmehr einer, der sich im Laufe der Zeit heraus kristallisiert hat. Heutzutage in der modernen Demokratie verfügen wir über ein Konstrukt der Gewaltenteilung und des Rechtsstaates. Das heißt: Der Staat und Politiker usw. haben sich exakt genauso an Gesetze und Verfassungen zu halten, wie "normale Bürger" auch. In der Antike war genau das aber eben nicht selbstverständlich. Da musste sich dieses Prinzip erst noch herausbilden.

Agnos2  07.05.2025, 15:02

Bei einigem Nachdenken kommt man auch selber dahinter. Man kann das ganz gut auch heute selber beobachten wie die Systeme verfallen

xubjan  07.05.2025, 15:04
@Agnos2

Ja. In den USA und in Russland sieht man sowas sehr gut. Dann ist es super, dass deren Schergen der AfD hier keine Macht inne haben.

odine  07.05.2025, 17:48
@Agnos2

Lies mal bei Politeia – Wikipedia
den Abschnitt Der Untergang der Demokratie und vergleiche mit dem, was derzeit in vielen unsere Demokratie los ist.

odine  07.05.2025, 17:51
@xubjan

Du hast nicht verstanden, dass nicht USA, Russland oder AfD das Problem ist sondern die Unbeweglichkeit der unsere Demokratie an sich. Sie würgt sich mit ihren Ansprüchen an sich selbst so lange, bis sie daran zu Grunde geht.

xubjan  07.05.2025, 18:47
@odine

Keine Angst. Ich kenne diverse Weltuntergangs-Propheten, die das seit Jahrzehnten verbreiten und jedesmal hat die Realität ihnen nicht den Gefallen getan, ihre Vorhersagen zu erfüllen. Wieso gehst du nicht auf meinen ausführlichen Kommentar zu deinen Denkfehlern ein?

odine  08.05.2025, 10:56
@xubjan

Warum ich nicht auf deinen ausführlichen Kommentar eingehe?
Ich sehe keinen ausführlichen Kommentar von Dir.

Ich empfinde mich nicht als Weltuntergangsprophet denn die ist geduldiger, als man glaubt. Ändert sich etwas in der menschlichen Gesellschaft oder an unsere Demokratie, geht sie noch lange nicht unter. Die unsere Demokratie in der römischen Ausprägung existierte übrigens über 500 Jahre, so lange wird unsere Demokratie in unserer Ausprägung gesichert nicht existieren.

xubjan  08.05.2025, 12:14
@odine

Du siehst es also nicht, was ich am 07.05.25 um 15:03:40 geschrieben habe? Faszinierend.

Ich wiederhole mich einfach mal:

Das Dumme an diesem ersten Gedanken ist, dass man damit plötzlich ein potentiell willkürliches Kriterium hat. Nämlich die Frage, ab welchem Bildungsgrad man "wahlfähig" sein sollte und welche Bildung eigentlich eine geeignete ist.

Im Umkehrschluss haben wir dadurch das Potential, die Demokratie hin zu einer Diktatur einer Elite zu verschieben.

Der Fehler am zweiten Gedanken ist nicht unbedingt einer von Platon, sondern vielmehr einer, der sich im Laufe der Zeit heraus kristallisiert hat. Heutzutage in der modernen Demokratie verfügen wir über ein Konstrukt der Gewaltenteilung und des Rechtsstaates. Das heißt: Der Staat und Politiker usw. haben sich exakt genauso an Gesetze und Verfassungen zu halten, wie "normale Bürger" auch. In der Antike war genau das aber eben nicht selbstverständlich. Da musste sich dieses Prinzip erst noch herausbilden.

Gibt es ansonsten deine Sätze nochmal in richtigem Deutsch oder ist dein Übersetzungsprogramm kaputt?

odine  08.05.2025, 18:59
@xubjan

Nein, sehe ich nicht.
Aber schön, dass du das jetzt da hingeschrieben hast.

xubjan  08.05.2025, 22:17
@odine

Und deine Reaktion fällt inhaltlich wie genau aus?

Was schätzt du als größte Gefahr der Demokratie ein?

Eine echte Demokratie ist nicht gefährlich. Eine Gefahr der Demokratie ist z.B. wenn sie nur noch die eigene Meinung als gesetzeskonform gelten lässt, aber dann ist die Demokratie bereits tief in eine Diktatur gerutscht. Eine weitere Gefahr der Demokratie ist das Bestreben alles und jeden zu überwachen, zu reglementieren und zu bevormunden.

Die AfD und Die Heimat Partei. Und international Kim Jong Un und Trump

Die Herren Putin und Trump. Wobei der Putin die aufkeimende Demokratie in Russland bereits im Keim erstickt hat, zugunsten eines Obrigkeitsstaates unter seiner Regie. Aber Zar ist der bis jetzt noch nicht.

Bei dem Trump bin ich mir nicht so sicher, ob der mit seinen Bestrebungen auch durchkommt. Der könnte auch ganz schnell mal, wie damals Kennedy, ein Opfer der CIA werden, wenn er die CIA nicht in Ruhe lässt. Dann liegt das "Great again" aber ganz schnell wieder im Dreck. LOL!