Ist der Kommunismus eine Gefahr für die Demokratie?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Ja 50%
Nein 50%

10 Antworten

Nein

Kommunismus und Demokratie sind keine Gegensätze. Ganz im Gegenteil ist die Demokratisierung der Wirtschaft gerade eine Kernforderung der Kommunisten, die von selbsternannten Demokraten aus dem liberalen und konservativen Spektrum vehement abgelehnt werden würde.

Andersherum zeigt das aktuelle kapitalistische System der Demokratie zwangsläufig Grenzen auf. Kapitalismus basiert auf Ungleichheit und Entrechtung, der Trennung zwischen Besitzenden und Besitzlosen, wodurch letztere gezwungen sind, für erstere zu arbeiten und sich ausbeuten zu lassen. Der Kapitalismus kann sich überhaupt nur erhalten, wenn er die große Menge der Besitzlosen von echtem politischen Einfluss fernhält, und das tut er notfalls mit massiver Gewalt durch Polizei und Staatsapparat.

Kommunismus ist eine Gesellschaft ohne Klassen. Das bedeutet, dass die Menschen sich nicht mehr durch ihre Besitzverhältnisse voneinander unterscheiden, dass also kein Reicher mehr die Armen für sich arbeiten lassen und sie ausbeuten kann. Stattdessen besitzen alle den gleichen Zugang zu den Produktionsmitteln (Fabriken, Werkzeuge usw.) und auch zu den damit hergestellten Produkten. Die Arbeit dient nicht mehr dazu, den Reichtum des Chefs zu vermehren und Waren auf den Markt zu werfen, sondern dazu, die menschlichen Bedürfnisse gezielt zu befriedigen, dass also z.B. alle genug zu essen haben. Die Planung der Arbeit und Verteilung auf gesellschaftlicher Ebene ist ohne Demokratie und Mitsprache schwer undenkbar.

Der Kommunismus richtet sich aber sehr wohl gegen liberale Formen der Demokratie, wie Parlamente und Präsidialsysteme, die den Wahlberechtigten lediglich die Wahl lassen, welche Einzelperson oder welche Partei für die nächsten Jahre den Kapitalismus verwalten soll. Gebrochene Wahlversprechen, geringere Übel und faule Kompromisse gehören zu dieser Demokratieform ebenso dazu wie Lobbyismus, eine abgehobene Politikerkaste und der unverhältnismäßige Einfluss von (nicht demokratisch gewählten) Unternehmen.

Dem werden eigene, sozialistische Formen der Demokratie entgegen gestellt, wie Rätesysteme. Räte unterscheiden nicht zwischen einer politischen und einer wirtschaftlichen Sphäre, wie das parlamentarische Systeme tun, sondern verwalten jeden Lebensbereich, vom einzelnen Wohnblock oder Betrieb bis hin zu ganzen Regionen. Die Mitglieder eines Rates sollen aus den Reihen der Basis gewählt werden, sie haben ein verpflichtendes Mandat, sind jederzeit abwählbar und genießen keine finanziellen oder sonstigen Privilegien, was die Formierung einer neuen herrschenden Schicht verhindern soll.

Nein

Wer sich „Das Kapital“einmal richtig zu Gemüte geführt hat, meint Marx, das Sozialismus und Kommunismus, ohne Demokratie nicht möglich ist.

Das was uns in der UDSSR, DDR, Kambodscha oder sonst wo als Sozialismus, bzw. Kommunismus vorgelebt wurde, ist der Versuch der Abkürzung über eine Diktatur mit grausamen Opfern. So etwas nennt sich Bolschewismus.

Marx meint auch, dass es eine Zeit braucht, bis die Menschheit so etwas freiwillig mitmacht.

Wenn es also um die ursprüngliche Definition geht, also der Definition durch Marx, dann stellt der Kommunismus keine Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie dar.

Man bedenken, das Liberale und Kommunisten 1848 Hand in Hand am Hambacher Fest teilnahmen. Und ich betrachte die Liberalen immer noch als Hüterin unserer Demokratie.

Nein

Es sind die Diktaturen, die die Demokratie bedrohen, nicht die Gesellschaftsform. Denn keine der großen „kommunistischen“ Diktaturen sind kommunistisch. Es sind staatskapitalistische Systeme, die sich durch das Etikett „Kommunismus“ den Namen rein waschen wollen. Es ist beschönigende Verschleierung von Unterdrückung, Ausbeutung und Repression.

Der Kommunismus strebt weder nach totalitärem Machterhalt, noch nach Unterdrückung oder Ausbeutung.

Woher ich das weiß:Hobby – Politik geht nur links!
Nein

Kommunismus kann auch demokratisch eigeführt werden wenn man nicht grade in Südamerika lebt und dann von einer gewissen organisation geputcht wird.

Aber es gibt auch Leute die das erzwingen wollen so wie Lenin und Mao damals und das ist natürlich nicht demokratisch.

Nein

Das ist einfach nur eine Markt bzw Gesellschaftsform.

Dass die meisten kommunistischen länder Diktaturen waren/sind, sind 2 Paar Stiefel


356256236 
Fragesteller
 26.05.2024, 12:55

Eine Gesellschaftsform, die keine andere Gesellschaftsform zulässt, selbst wenn es die Mehrheit der Menschen will.

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Ranzino  26.05.2024, 13:20
@356256236

da liegt ein Denkfehler drin: da dir und jedem Anderen im Kommunismus die Sonne ausm Hintern scheint, magst keine andere Gesellschaftsform.
wozu auch ?

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