Was passiert, wenn eine Lehrerin verstorben ist?
Hey. Heute Nachmittag (im Englisch-Unterricht), haben wir Schüler eine traurige Nachricht gekriegt. Unsere Schulleiterin ist zu uns gekommen & meinte, dass eine Lehrerin leider verstorben ist. Niemand von uns Schülerin in der Klasse, hatte sie jemals im Unterricht. Jedoch waren alle wie gelähmt, als wir das gehört haben & es war für 3 Minuten komplett still. Wir alle waren echt erschüttert. Ich habe ihr vielleicht 2 mal während meiner Schullaufbahn auf der weiterführenden Schule ,,Hallo" gesagt. Jedoch hat sie immer gelächelt & hatte eine wirklich sehr sehr sympathische Ausstrahlung. Nachdem wir gesagt bekommen haben, dass die Lehrerin verstorben sei, durften wir Schüler aufstehen und 4 Stunden um den Schulhof laufen, damit wir es erstmal verarbeiten konnten und drüber nachdenken konnten. Viele Lehrer haben geweint oder einen Nervenzusammenbruch bekommen. Einige Lehrer, die mit ihr gut befreundet waren, haben sich das Weinen verkneift. Es war eine sehr sehr nidergeschlagene Stimmung. Sie litt seit 2018 an Krebs, bzw bei ihr wurde 2018 Krebs dignostiziert. Doch kaum jemand hat daran gedacht, dass sie es nicht schaffen würde. Wir alle dachten, es wäre klar, dass sie es schafft. Oh man, ich weiß noch , als sie an der Schule eine Rede hielt. Sie meinte, dass wir Schüler alles schaffen könnten, wenn wir an uns glauben. Ja, es wurde ein Tisch in der Aula hingestellt & über dem Tisch, hängt ein Bild von ihr. Außerdem lag auf dem Tisch ein leeres Buch, wo Schüler reinschreiben durften. Meine Freundin und ich haben als erstes ins leere Buch geschrieben. Oh man:(
Wird es eine Trauerveranstaltung geben? Wie wird nächste Woche die Stimmung in der Schule sein? Werden die Lehrer mit den Schülern noch über den traurigen Vorfall reden oder wird das taburisiert?
LG
4 Antworten
Du bist nun mit Deinen Mitschülern gleich mit zwei Teilen des Lebens konfrontiert worden, die leider in unser heutigen Gesellschaft aus dem Leben gedrängt wird: Krankheit und Tod. Ich denke Du kannst zwei Sachen mitnehmen.
- Auch wenn Euch die Lehrerin nicht extrem nahe stand, versucht Eure Trauer zuzulassen. Man nennt es ja auch Trauerarbeit. Wie Ihr dies tut, ist immer individuell. Das kann vom stillen trauern bis hin zu einer gemeinsamen Aktion (Collage, ein ausgelegtes Kondolenzbuch welches später den Angehörigen übergeben wird, usw.) reichen. Da können die Schüler auch Vorschläge machen und man muss nicht auf Vorschläge warten (aber immer in Abstimmung mit der Schulleitung)
- Krankheit. Wenn in der Zukunft eine Person in Deinem Umfeld einmal schwerer krank wird. Nimm Dir die Zeit und suche das private Gespräch.
Das Schlimme an Krankheit und Tod ist, dass man als Außenstehender nichts wirklich ändern kann. Man kann „nur“ da sein, begleiten und versuchen bewusster und behutsamer im Umgang zu sein.
Vielleicht ist das ja ein Anlass, mit Deinem Vater darüber zu sprechen, wenn Du und er es wollen? Eine Pflicht zum Gespräch gibt es nach meiner Meinung aber nie. Da ist jeder Mensch eben sehr unterschiedlich.
Habe schon heute mit ihm drüber geredet. War voll das intensive Gespräch und es ging 1 Stunde. Aber er meinte nur ,, ich werde nicht mehr krank, keine sorge "
Es ist nie schön, wenn jemand stirbt, den man kennt. Ihr alle müsst das erst mal verarbeiten und ich denke, über das Wochenende legt sich da schon so manches.
Es ist schön, dass an der Schule ein Tisch eingerichtet wurde, so dass doch manche der Schüler dort noch mehr ihre Trauer verarbeiten können.
Sollte ein Schüler Redebedarf haben, dann werden die Lehrer sicherlich darauf eingehen. Es kann jetzt aber nicht jeder Lehrer mit den Schülern darüber reden, denn auch der Unterricht muss weitergehen.
Ich meine, dass bei Euch in der Schule bereits relativ viel Raum für die Trauerarbeit stattgefunden hat, heute. Es wird sicher auch noch Gespräche zur Vorbereitung des Beerdigungsgottesdienstes geben. - Aber viel mehr solltest Du nicht erwarten. Der Schulbetrieb muss weitergehen.
: )
Hallo Lonely,
Erstmal muss ich dir mein Beileid aussprechen. Ich weiß dass ein plötzlicher Tod immer viele wirre fragen aufwirft. Nur glaube ich das kann dir auf dieser Plattform leider niemand genau beantworten. Dennoch glaube ich dass die Zeit es zeigen wird. Falls du nicht so lange warten kannst was ich auch verstehe suchst du vielleicht mal das Gespräch zu Deinem Vertrauenslehrer und fragst Ihn wie es denn nur weiter geht. Ich denke die Personen die schon in dem Thema drinnen sind können dir sowas besser und ehrlicher beantworten. Ich wünsche Dir alles alles Gute und ich wünsche dir dass du immer deinen Weg gehen wirst. Solche Situationen sind absolut nicht schön aber sie gehören leider im Leben dazu.
Liebe Grüße und ein tolles Wochenende wünscht Yannic.
Mein Vater hatte mal diese blöde Krankheit, jedoch war ich damals 6. Er hat es zum Glück geschafft, jedoch habe ich Angst, dass er rückfällig wird.