Was muss man beim Pferdekauf beachten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Junger Reiter = erfahrenes Pferd 

erfahrener Reiter = jüngeres Pferd.

Pauschal kommt auch hier so ziemlich alles in Frage (ab ca. 8 Jahren +), suchen musst du eben nach dem, was dir wichtig ist und eben auch, auf was du großen Wert legst. Probereiten und aufschreiben, Liste mit Fragen oder Anliegen anfertigen und bei Bedarf musst eben noch ein oder zweimal kommen, bevor das Pferd gekauft wird.

Beim Pferdekauf jemanden mitnehmen, der auch tatsächlich Ahnung von der Sache hat, um nicht Gefahr zu laufen, vor lauter Euphorie das Tier quasi ungeprüft zu kaufen. 

Ebenso ist die AKU ein Thema, die meiner Erfahrung nach gemacht werden muss, um hernach nicht ein unreitbares Pferd zu kaufen.

Möchtest du das Springreiten ausbauen, oder ist das nur mal so über´s Hindernis?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung
loveshorses 
Fragesteller
 28.10.2017, 20:56

Ganz ehrlich ich weiß es nicht mit springen, aber ich werde auf gar keinen Fall S springen das ist Tierquelerei. Also ich suche eigendlich eins für A oder E. Dressur sollte aber auch nicht zu kurz kommen aber springen geht vor . Am besten eins was auch gerne Ins Gelände geht denn das liebe ich. Und wo wir dann im Gelände im Gallopp durch denn Wald über umgefallene Bäume springen können (das gibt es bei uns). Kaufuntersuchung ist sowieso fest das wir das machen wollen.

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kaltblueterin  09.11.2017, 16:28
@loveshorses

Vielleicht ist dein zukünftiges Pferd auch ein Dressurgänger? Alles kann, nix muss solange es beiden Freude macht.

Dir wünsche ich viel Erfolg bei der Suche und viel Freude mit deinem tierischen Begleiter und:

besten Dank für den Stern ;-)

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loveshorses 
Fragesteller
 14.11.2017, 18:43

Erstmal Danke und gern geschehn

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"Brav" kann man nicht kaufen, das hängt davon ab, wie man mit Pferden umgehen kann. Wenn sich ein Pferd mit Dir im Gelände unsicher ist, wird es es heim wollen zu den anderen Pferden. Das ist Deine Aufgabe. Natürlich ist es auch irgendwo Typsache, aber die wirkt sich eher dahingehend aus, dass nicht jeder von uns gegenüber jedem Pferdetyp die nötige Ruhe, Sicherheit und Überlegenheit ausstrahlt. Wer mit vom Grundtyp her eher stoischen Pferden nicht kann, hat mit solchen genauso ein Problem wie wer die so hoch empfindlichen nicht gehandelt bekommt, wenn er an ein solches gerät. Ein top Horseman (um den modernen Begriff zu nutzen) führt beide in eine gesunde Mitte, ein vernünftiger Horseman kann das handeln, was das Pferd hat, aber 75% der Pferdebesitzer heute können leider nicht mal das, die werden vom Pferd grad mal geduldet. Es geht mit ins Gelände, weil es grade nichts erheblich besseres vor hat.

Mit "richtig gut reiten" hat ein Reitabzeichen 7 nichts zu tun, 10, 9 und 8 schon erst recht nicht. Früher gab es das gar nicht, weil man mit diesem geringen Kenntnisstand gar nicht wusste, warum man da eine Prüfung machen sollte. Du bist da in Turnierklassen übersetzt noch nicht mal auf Klasse E und die Buchstaben bedeuten aufsteigend:

E wie Einsteiger, A wie Anfänger, L wie Leicht, M wie Mittel, S wie Schwer

Jemand, der also noch weit entfernt ist vom Anfängerlevel ist nicht in der Lage sein eigenes Pferd aus- oder weiterzubilden, selbst zum Erhalt der Grundausbildung des Pferdes sollte ständige Begleitung durch einen guten Trainer dabei sein, dass sich da nicht gesundheitsgefährdende Fehler einschleichen. Und auch das spielt beim Pferdekauf keine Rolle, man kann sich ja theoretisch auch eines kaufen, um ihm beim Herdenleben zuzusehen und möglicherweise, um quasi ein "eigenes Schulpferd" zu haben, das nicht den Stress der ständig wechselnden Reiter hat. Seinen Lehrer muss man dann halt entsprechend oft buchen, wenn man das Pferd nutzen möchte und sich eben auch in der Zeit zwischen den Trainerstunden exakt an die Anweisungen halten.

Aber, was man unbedingt haben sollte, sind gute Kenntnisse über die Grundbedürfnisse eines Pferdes: Haltung, Fütterung, Gesundheit ... man sollte die Arbeit jedes Dienstleisters bewerten können, einschätzen können, warum einem wer die Hufe machen soll, warum man sich für einen Trainer entscheidet, ... und DAS wird für kein Reitabzeichen gelehrt, da wird es bestenfalls angerissen, wenn überhaupt sinnvoll behandelt. Man sollte im Umgang ganz klar sein, damit das Pferd nicht zum unberechnenbaren Reitmonster wird. Hier können wir Deine Kenntnisse überhaupt nicht einschätzen - außer, dass einem die Formulierung, Du würdest ein braves Pferd suchen, schon sagt, dass die Kenntnisse nicht groß sein können, sonst wüsstest Du, dass das Deine Aufgabe ist und nur Deine.

Man sollte finanziell auf sicheren Füßen stehen, niemanden mit rein ziehen, wenn das Pferd einen Unfall erleidet oder sich eine nicht ganz leicht zu kurierende Erkrankung einhandelt und die Tierarztkosten plötzlich bei mehreren tausend Euro liegen. Die Frage klingt, als würden Deine Eltern zahlen (Der Satz "Ich darf mir ein Pferd aussuchen" bringt mich darauf). Sind die bereit, auf ihren Urlaub zu verzichten, vielleicht ein neues Auto nicht anschaffen zu können oder auch an der so wichtigen Altersvorsorge zu sparen, wenn Dein Pferd krank wird? Hast Du Geschwister? Falls ja, bekommen die für ihr Hobby so viel, wie in Eurer Gegend eine Vollpensionsstallmiete kostet plus 200 Euro monatlich? Nur der Gerechtigkeit wegen, sonst ist das Projekt von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Man sollte wissen, dass für ein Pferd ein Herdenwechsel extremer Stress ist und möglichst nie oder wenigstens extrem selten vorkommen sollte. Sprich, man sollte sich drüber im Klaren sein, dass Ausbildungs- oder Arbeitsbedingte ständige Umzüge wahnsinnig an ihm zehren und man doch besser drauf verzichtet. Auch wenn es denn die tolle Berufsausbildung nicht gibt und man einen eher unliebsamen Job nimmt oder eben auf ein gutes Jobangebot, vielleicht auch ein gutes Gehalt (das ja für die Pferdehaltung wieder ganz sinnvoll wäre) verzichtet zugunsten seines Pferdes.

Ich will jetzt wirklich nicht alles schwarzmalen, aber ich habe genug Fälle gesehen, wo Pferde eingeschläfert (bei schweren gesundheitlichen Problemen, die nur mit kostspieliger Behandlung möglicherweise lösbar gewesen wären) oder verkauft wurden, weil das Geld für tierärztliche Behandlung über die Möglichkeiten der Familie gingen oder sogar schon die laufenden Kosten sich als Problem herausstellten. Darauf muss man in solchen Konstellationen einfach gefasst sein, das ist keine Kriegserklärung der Eltern, denen wird es schwer genug fallen, sollte es mal dazu kommen müssen. Es bleiben ja, so sehr man sich wünscht, nicht immer alle Familienmitglieder gesund - wird auch nur einer pflegebedürftig, geht es oft nicht mehr. Gut, wir kennen Euer finanzielles Umfeld nicht, deshalb steht es uns nicht zu, ein Urteil zu fällen und deshalb ist es eher unsere Aufgabe, auf "Risiken und Nebenwirkungen" hinzuweisen.

Worauf beim Kauf achten? Darauf, dass es DAS Pferd schlechthin ist für einen persönlich, das einen anspricht. Denn man bringt enorm große Opfer (Zeit, Geld, Emotionen, ...) und das fällt leichter, wenn man wirklich dieses und sonst kein Pferd mag. Darauf, dass es gesund ist. Man weiß nie, ob es das bleibt, aber wenn es bei Kauf schon unlösbare gesundheitliche Probleme mitbringt, kann man gleich noch ordentlich was drauf schlagen auf die laufenden Kosten. Dazu gehört auch ein gutes Exterieur, sprich vom Gebäude her eine Veranlagung dafür, die gewünschte Nutzung gut leisten zu können. Die heutige Pferdezucht bringt so viele vielseitige Individuen hervor, dass man sich da keine zu großen Sorgen machen muss, aber es gibt die Ausreißer. Ein Pferd mit sehr gestreckter Hinterhand wird möglicherweise gut Strecke machen, sofern es im Rahmen seiner Möglichkeiten über den Rücken geritten wird, aber in Dressur und Springen könnte es schnell überlastet sein, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Dafür muss man eben selbst die Kenntnisse haben, um das zu bewerten oder man hat eine Vertrauensperson, die das wirklich fachlich korrekt bewertet ohne den Emotionalen Gedanken "ach, das ist doch ein nettes Pferdchen, das wär doch was für xy und dann ist dem Verkäufer auch geholfen" - klar, wenn's fachlich passt, kann es so laufen, aber oft passieren unharmonische Paarungen aus der Tatsache raus, dass jemand einen Käufer und einen Verkäufer weiß, die erst mal unverbindlich zusammenbringt und die halten das beide schon für eine unbedingte Empfehlung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
loveshorses 
Fragesteller
 27.10.2017, 20:43

Danke

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Im Grunde "nur" darauf, daß das Tier deinen Anforderungen genügt (ggf. Probereiten) und das es gesund ist (laß ein Gutachten anfertigen).

loveshorses 
Fragesteller
 27.10.2017, 19:39

ok danke

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Ich suche eher ein Pferd das brav ins Gelände geht und gerne springen tut, und natürlich das brav im Umgang ist.

Das ist Erziehungssache. Pferde werden mit diesen Eigenschaften nicht geboren, sondern erzogen.

Aber für dich käme ein braves, älteres und gut ausgebildetes Pferd in Frage.  Mit "gut ausgebildet" meine ich jetzt kein Pferd,das M gehen kann. Das brauchst du nicht. Sondern ein gut ausgebildetes Freizeitpferd. Nicht leicht zu finden, übrigens. Also ein nettes, braves Pferd ab 10. NIcht jünger.

Und dann musst du eine gute Ankaufsuntersuchung machen lassen. Mit Röntgenaufnahmen.

Und du musst Unterricht auf dem Pferd bekommen.

loveshorses 
Fragesteller
 27.10.2017, 20:03

Ja danke, Reitunterricht würde ich natürlich dann noch nehmen wie jetzt. und ich hab auch so von 8 bis 10 Jahre gedacht aber für mich käme über 15 ich in Frage da die Pferde ja leider nicht so alt werden und das könnte ich nicht ertragen wenn dieser eine Tag kommt an dem es dann ...

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Fuchs94  28.10.2017, 18:26
@loveshorses

Auch mit einem Fohlen wirst du irgendwann den Tag erleben an dem es stirbt. Das ist mit Hunden, Katzen, Hamstern und oft auch den Großeltern und nicht selten Eltern (ich entschuldige mich für diese Reihenfolge) nicht anders und gehört zum Leben dazu. Bei Haustieren und damit auch Pferden muss man nicht selten sogar selbst entscheiden wann es soweit ist (Beispielsweise bei Krankheit, wenn der Punkt erreicht ist an dem es nur noch eingeschläfert werden kann) Wenn du nicht in der Lage bist so eine Entscheidung zu fällen und erst recht nicht mit dem Tod eines Tieres umgehen kannst (Denn der kommt nicht nur durch Alter, sondern auch durch Krankheit und Verletzung) solltest du dir kein Tier zulegen. 


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loveshorses 
Fragesteller
 28.10.2017, 20:51

Ich weiß, aber ich schaue nicht so gern nach vorne. Ich bin froh was jetzt ist was war war, und was kommen wird wird kommen. Ich lebe lieber jetzt die schönen Momente anstatt an diesen Moment zu denken.

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Erstmal Glückwunsch. Zweitens: man kann definitiv noch nicht „richtig gut reiten“ wenn man reitabzeichen 10-7 hat. Das würde ich wenn überhaupt erst ab RA 5 behaupten. 

Kauf dir ein älteres Pferd ab 10 Jahren. Die sind in der Regel solide geritten und verzeihen auch mal Fehler. Pferde werden wenns gut läuft auch mal 30 Jahre alt - da kannst du auch an nem 15 jährigen Pferd noch lange Freude haben.

Reite das Pferd auf jeden Fall Probe, wenn möglich ins Gelände und wenn möglich auch ein zweites Mal.

Nimm jemanden mit der Ahnung hat. Der sieht, wenn ein Pferd nen schlechten Rücken, nen allgemein schlechten Körperbau, schlechte Hufe oder sonst irgendein Problem hat. 

Viel Spaß beim Pferdekauf

loveshorses 
Fragesteller
 27.10.2017, 20:33

Erstmal vielen danke, und wir wollten sowieso eine Kaufuntersuchung machen

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Urlewas  31.10.2017, 17:23

 räusper ... auch mit RA 5 wurde ich noch lange nicht behaupten, richtig gut reiten zu können...

Das würde ich nicht mal von jedem Profi sagen. RICHTIG GUT, das fängt  für meinen Begriff bei Meisterqualitäten an und mündet in der Wiener Hofreitschule oder der Weltspitze im Sport...

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Tschulea  01.11.2017, 22:18
@Urlewas

Ich sag ja, wenn man sowas überhaupt behauptet, dann ab diesem Abzeichen.

Obwohl ich Können nicht am Reitabzeichen messen würde. Gibt wie du sagst profireiter die draufsitzen wie ein nasser sack. 

Aber meiner Meinung nach kann jeder, der sein Pferd schön gymnastizieren, locker und gut sitzen ohne es zu stören und dabei noch das nötige Feingefühl hat, richtig gut reiten. Man muss keine S Dressur oder Springen gehen können oder  sonst irgendwelche tollen Lektionen können um richtig gut zu reiten. 

Finde es nur ein bisschen hochgegriffen das von sich zu sagen und nichtmal zu wissen was man bei einem Pferdekauf beachten muss. Naja. Nicht mein Problem!

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