Was muss man als Rettungssanitäter alles wissen?

5 Antworten

Rettungssanitäter ist in Deutschland kein anerkannter Ausbildungsberuf sondern eine Qualifikation im Rettungsdienst. Ausbildungsberuf im Rettungsdienst ist seit 2014 der Notfallsanitäter mit dreijähriger Ausbildung und war vorher der Rettungsassistent mit zweijähriger Ausbildung, wobei hierauf noch der Rettungssanitäter angerechnet werden und die Ausbildung entsprechend verkürzt werden konnte, beim Notfallsanitäter geht das nicht mehr. Eine Ausbildung zum Rettungsassistenten, kann seit dem außer Kraft treten des Rettungsassistentengesetzes (RettAssG) am 31.12.2014 nicht mehr neu begonnen werden. Der Notfallsanitäter wird den Rettungsassistenten langfristig vollkommen ersetzen. Wer bereits Rettungsassistent ist, kann sich bis zum 31.12.2020 über eine staatliche Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter qualifizieren.

Die Ausbildung zum Rettungssanitäter umfasst mindestens 520 Stunden und ist in vier Ausbildungsmodule (Modul 1 bis Modul 4) gegliedert.

- Der Rettungssanitäter- Grundlehrgang (Modul 1), umfasst mindestens 160 Stunden. Er vermittelt die theoretischen Grundlagen (Basiswissen in Anatomie und Physiologie, Krankheits- und Verletzungsbilder, Störungen von Vitalfunktionen und durchführem lebensrettender Maßnahmen, spezielle Notfallmedizin (neurologische Notfälle, kardiovaskuläre Notfälle, Kindernotfälle) Assistenz des höherqualifizierten Personals, rechtliche Grundlagen. Oft schließt der Grundlehrgang mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung zum Rettungshelfer ab, teilweise gibt es auch noch eine mündliche Prüfung.

- Das Krankenhauspraktikum (Modul 2), umfasst ebenfalls 160 Stunden und findet zu 80 Stunden in der Anästhesie und zu weiteren 80 Stunden auf der Intensivstation oder in der Notfallaufnahme statt. Das im Grundlehrgang erworbene Wissen wird in der Praxis angewandt und erweitert, ich habe zum Beispiel im Krankenhaus auch Zugänge legen gelernt, das kommt aber auf das Krankenhaus an in dem man das Praktikum macht.

- Das Lehrrettungswachenpraktikum umfasst ebenfalls 160 Stunden. Man begleitet die Besatzung eines Rettungswagens zu Notfalleinsätzen, assistiert und übernimmt nach und nach mehr die Tätigkeiten eines Rettungssanitäters.

- Der Rettungssanitäter- Abschlusslehrgang (Modul 4), umfasst mindestens 40 Stunden und dient der Prüfungsvorbereitung, am Ende, findet eine schriftliche, mündliche und praktische Abschlussprüfung statt.

Tätigkeiten eines Rettungssanitäters:

- Fahrer des Rettungswagens (Führerscheinklasse C1 erforderlich, da moderne Rettungswagen die 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht überschreiten, welches die Führerscheinklasse B abdeckt).

- Assistenz des Notfallsanitäters oder Rettungsassistenten bei der Versorgung von Notfallpatienten.

- eigenständiges durchführen lebensrettender Maßnahmen bis zum Eintreffen eines Notfallsanitäters, Rettungsassistenten oder Notarztes.

- eigenständiger, sachgerechter Transport von Patienten ohne vitale Bedrohung (Nicht- Notfallpatienten) im qualifizierten Krankentransport.

- Mitwirkung bei der Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Rettungsmittel.

- In wenigen Bundesländern, können Rettungssanitäter auch noch als Fahrer von Notarzteinsatzfahrzeugen eingesetzt werden.

Moritz353  05.12.2021, 17:47

In Bayern ist RS eine 1 Jährige ausbildung beim BRK😘

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Hi,

wenn Du wirklich langfristig im Rettungdienst arbeiten möchstest, kommst Du um die Ausbildung zum Notfallsanitäter (3 Jahre) nicht herum. Rettungssanitäter ist kein Ausbildungsberuf, sondern nur ein 520-Stunden-Lehrgang.

Ausbildungsthemen für den Rettungssanitäter sind (grober Überblick)

  • Grundlagen Anatomie und Physiologie,
  • Störungen vitaler Funktionen und deren Behandlung,
  • Grundlagen "spezieller" Notfallmedizin, sprich verschiedene (häufige) Krankheitsbilder und deren Behandlung
  • Recht, Hygiene, Funk, Grundlagen der Einsatztaktik
  • Krankenhauspraktikum (4 Wochen)
  • Rettungswachenpraktikum (4 Wochen)

Als Überischt kannst Du dich hier orientieren: http://www.bildungsinstitut-rlp.drk.de/downloads/downloadsektion/rettungsdienst/ausbildung/

Die Ausbildung für den Notfallsanitäter geht erheblich mehr in die Tiefe, zum einen bei den Grundlagen (sprich Anatomie und Physiologie), zum anderen bei der auch selbstständigen Behandlung von Notfallpatienten aller Art.

Durch die deutlich längere Ausbildung haben Notfallsanitäter auch wesentlich größere Kompetenzen, z.B. die Gabe von Medikamenten in bestimmten Situationen.

LG

Moritz353  05.12.2021, 17:46

Nicht Ganz, in Bayern weil wir ja so fortgeschritten sind naja... mehr als der Rest deutschlands haben wir ein Pilot Projekt gestartet wo man ein 1Jährige Ausbildung zum "Technischen RS" macht mit inklusive C1, Fahrsicherheitstraining, mehreren seminaren, zusätzliche online lernplattformen uvm.

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SaniOnTheRoad  05.12.2021, 20:08
@Moritz353
in Bayern weil wir ja so fortgeschritten sind naja... mehr als der Rest deutschlands

Zumindest versucht das BRK das so zu verkaufen. Objektiv wird man feststellen: nach den ersten Pressemeldungen aus 2018 ist es auch darum sehr still geworden...

Und das ist - leider - nicht verwunderlich.

wo man ein 1Jährige Ausbildung zum "Technischen RS" macht mit inklusive C1, Fahrsicherheitstraining, mehreren seminaren, zusätzliche online lernplattformen uvm.

Was hat man unterm Strich gemacht? Man hat einfach sinnvolle bis notwendige Qualifikationen - wie den Führerschein Klasse C1, Fahrsicherheitstraining und diverse Einweisungen - eben als Ausbildungsbestandteile deklariert.

Einen echten "Mehrwert" im Sinne von besseren Kompetenzen oder einer besseren Bezahlung gibt es dafür nicht. Warum auch? Wer als RS arbeiten möchte, braucht eben sowieso den passenden Führerschein und entsprechende Einweisungen.

De facto: es ist eine rein organisationsinterne Qualifikation, die effektiv außerhalb des BRK keinerlei Relevanz hat.

Im Übrigen schafft es das BRK sogar, sich selbst zu widersprechen, was die Ausbildungsdauer angeht (siehe z.B. hier und hier).

In der Bayerischen Rettungssanitäterverordnung (BayRettSanV) findet man den "technischen Rettungssanitäter" nach wie vor vergebens.

Fazit

Man versucht, den RS mit ein paar Zusatzausbildungen aufzuwerten (was gut und sinnvoll ist) und als Revolution des Rettungsdienstes zu verkaufen - was weder zutrifft, noch funktioniert.

Effektiv: schöne Idee, guter Ansatz - in der Praxis vollkommen bedeutungslos. Selbst innerhalb Bayerns.

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Geh zum Jugendrotekreuz und mach da mit. Da lernst Du jetzt schon etwas.

Leonie120205 
Fragesteller
 18.11.2017, 19:06

Danke😊bin aber schon in einer Jugend dieser Art,aber würde gerne mehr lernen😅

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dir ist aber klar, dass der Rettungssanitäter in der Stufe ganz unten steht? (und ja, ich weiß, dass es auch Fahrer im Rettungsdienst gibt, die noch nicht mal RettSan sind).

Wenn Rettungsdienst, dann NotSan.