Was meint ihr, hat Albert Einstein in allem recht?

19 Antworten

Zunächst muss man bei solchen "Einstein-Zitaten" aufpassen: nicht alle davon sind echt. Insbesondere von "religiösen" Menschen werden gern falsche, verkürzte oder aus dem Zusammenhang gerissene Zitate von Einstein verbreitet, in denen sich der Gute scheinbar zum "Glauben" an "Gott" bekennt. Dass Einstein unter diesem Begriff allerdings etwas völlig anderes verstand als etwa die "Bibel" oder der "Koran", wird dabei natürlich verschwiegen.

Die Verbreitung solcher Fake-Zitate hat einen simplen Grund: Einstein ist ein weltweit anerkanntes Genie - sein Name wird ja teilweise sogar als Synonym für "Genie" verwendet. Wenn man jetzt behauptet, dieser Mann habe zu einem bestimmten Thema "Meinung X" vertreten, dann hofft man, allein dadurch auch andere Menschen für diese Meinung zu gewinnen. Hey, wenn selbst Einstein dieser Meinung war, dann muss doch etwas dran sein!? Dieses Vorgehen wird auch als "Argumentum ad verecundiam" bezeichnet, als Appell an die Autorität.

Zur Aussage an sich: meh. Geben ist natürlich eine gute Sache, aber wie bei allem, so kann man es auch hier übertreiben. Man kann nur so viel geben, wie man selbst besitzt. Wenn man versucht, noch mehr zu geben, geht das auf die eigenen Kraftreserven. Ein Punkt, den manche Menschen gern vergessen.

Naja, der Wert eines Menschen hat meiner Meinung nach weder was mit Geben noch was mit Nehmen zu tun.

Der Mensch ist wertvoll, weil er er selbst ist. JEDER Mensch ist wertvoll. Genauso wertvoll wie er sich selbst als wertvoll annimmt.

Wer zu viel gibt (das tun meist Menschen ohne Selbstwertgefühl) ist schnell enttäuscht, weil er sich ausgenutzt fühlt. Geben und Nehmen sind dann im Ungleichgewicht und das bewirkt Frustration und Schmerz.

Ob ich jemanden mag, hat absolut NICHTS damit zu tun, ob oder wie viel er für mich tut, sondern ob unsere Persönlichkeiten zusammen passen, ob ein Verstehen da ist, ob ein Funke überspringt...

Für mich liegt der Wert einer Person darin, wie mutig sie zu sich selbst steht oder auf der Suche nach ihrem Selbst ist. Das macht eine Person wirklich wertvoll für mich.

Niemand hat in allem immer recht. Dennoch war Einstein ein ganz GROSSER.

P.S.

"Es gebe gar keine Quantenwelt, sondern nur die abstrakte quantenmechanische Beschreibung. Die Quantenphysik sei keine Wissenschaft über die Natur, sondern eine Wissenschaft der Aussagen über die Natur. (Anm.: Also eine Art der Semantik? Texte setzen reelle oder hypothetische Sachverhalte in Beziehung, z.B. um Schlüsse zu ziehen, Erzählungen zu bilden, Beschreibungen zu verfassen)...

denn Einstein glaubt nicht an dessen Interpretation, sondern an eine Wirklichkeit, die es "dort draußen" unabhängig vom Beobachter gibt."

folgendes:

Der 1996 verstorbene Philosoph Hans Blumenberg hat zeitweilig das Projekt einer Lehre von den philosophischen Metaphern verfolgt.

FAZ:

Darin sollte an Beispielen nachgewiesen werden, dass und wie sehr Begriffsbildung auf sprachliche Mittel angewiesen ist, die selbst vor- und unbegrifflich sind.

 

Ob man beispielsweise die Wahrheit als nackt, als Licht oder als Widerstand der Realität gegen Behauptungen konzipiert, führt danach nicht nur auf ganz unterschiedliche Wahrheitsvorstellungen, sondern zeigt auch den ideengeschichtlichen Kontext der jeweiligen Theorien an.

 

Dasselbe gilt für die Welt als Uhrwerk, Organismus, Kosmos. "Welt" und "Wahrheit" gehören eben zu den Begriffen, die zu verwenden wir nicht umhinkommen, ohne sie doch zu letzter und gewissermaßen bildloser Klarheit bringen zu können.

 

In einem soeben erschienenen Sammelband zu diesem unabgeschlossenen Projekt einer "Metaphorologie" findet sich auch ein Beitrag zu einem nachgelassenen und bislang unpublizierten Fragment Blumenbergs, das über eine Metapher für Metaphern und unseren Bedarf an ihnen nachdenkt (Bettine Menke, "Sumpf und Mauer. Versuche zu einer Philosophie der Unbestimmtheit", in: Metaphorologie. Zur Praxis von Theorie, hrsg. von Anselm Haverkamp und Dirk Mende, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009).

 

Eine solche Meta-Metapher fand Blumenberg in den "Philosophischen Bemerkungen" Ludwig Wittgensteins: Dort ist von einer Mauer die Rede, die einen Sumpf umgrenzt - aber eben nicht exakt umgrenzt. Denn die Mauer hält selbstverständlich nur, wenn sie selber auf festem Grund steht. Also wird sie nicht genau auf die Sumpfgrenze gebaut sein. Man weiß nur, in den Worten Wittgensteins, "daß innerhalb ihrer ein Sumpf ist, aber nicht, dass der Sumpf genau so groß ist wie die von ihr begrenzte Fläche".

Für Blumenberg ist das ein Bild des Bildbedarfs von Begriffen. Begriffe sind so präzise wie diese Mauer. Man weiß, dass das von ihnen Gemeinte innerhalb des von ihnen umrissenen Gebiets liegt, aber ob sie das Vage, Diffuse genau umreißen, ist nicht sicher oder geradezu unwahrscheinlich.

Die Grenze zwischen der Mannigfaltigkeit der Wirklichkeit und der Exaktheit ihrer begrifflichen Fassung verläuft zwischen dem Sumpf und der Mauer.

Das macht aber nur dem etwas aus, für den die Exaktheit von Vermessungen alles ist. Wer die Funktion von Mauern vor Sümpfen zu schätzen vermag, nämlich die, davor zu bewahren, in sie hineinzugeraten, dem erfüllt sie auch eine inexakte Abschirmung. Will sagen:

Auch Begriffe haben eine technische, performative, praktische Funktion und keine rein kognitive.

Geistesgeschichte der Technik

Blockaden im Bewusstsein der Zeit

Es ist ein Echo aus einer anderen Zeit: der Welt der altmodischen Abendstudios der sechziger Jahre, als man den Rundfunkhörern noch lange philosophische Vorträge frei von O-Tönen und musikalischen Erholungspausen zumuten durfte. Das Echo ist die distinguierte, deutlich und langsam formulierende Stimme von Hans Blumenberg, flirrend vor leichtem Pathos, wie er zu dieser Zeit in öffentlichen Vorträgen durchaus üblich war, und zu hören auf einer CD, die der neuesten Veröffentlichung aus seinem Nachlass beigelegt ist. Eine durchaus angemessene Beigabe zu einem Band, der die "Geistesgeschichte der Technik" behandelt.

Dass Hans Blumenberg von Anfang an auch ein Technikphilosoph war, konnte wissen, wer sich die Mühe machte, seine frühen Aufsätze sorgfältig zu lesen. Die jetzt aus dem Nachlass veröffentlichten Texte thematisieren die Technik und ihre Geschichte ausdrücklich. Sie bestehen, sieht man ab von dem Aufsatz "Ordnungsschwund und Selbstbehauptung", der 1962 bereits von ihm selbst veröffentlicht worden ist, im Wesentlichen aus zwei Vorträgen aus den späten sechziger Jahren. Beide Texte verfolgen auf unterschiedliche Weise dieselbe

 

Frage: Wie hat der Geist einer Zeit die Geschichte der Technik beeinflusst?

 

Blumenberg konturiert seine Konzeption gegen zwei andere Strömungen, grob gesagt, gegen eine idealistische und eine materialistische. Weder kann es bei solch einer Geistesgeschichte um einen Hegelianischen Geistesbegriff gehen, der eine immanente quasi geschichtsphilosophisch unabweichliche Entwicklung von Ideen meint - etwas, das Blumenberg mit einer für ihn äußerst typischen Wendung als "Absolutismus des Geistes" bezeichnet -, noch um geistige Reflexionen als bloßen Reflex auf anderweitig determinierte technische Entwicklungen. Weder geht es um bloße Sachlogik, also die Lösung von technischen Problemen, die dann wieder neue Probleme generieren, die ihrerseits rein immanent zu lösen wären. Das mag in gewisser Hinsicht heute der Fall sein, nicht aber zu Beginn der Neuzeit, als sich eine wissenschaftlich unterstützte Technik erst zu entwickeln begann. Noch kann es auch darum gehen, die geistigen Antworten auf neue Technologien als Überbau zu verstehen, der auf die Entwicklungen einer technischen und ökonomischen Basis nur ideologisch reagieren würde.

Worum es Blumenberg mit seiner Geistesgeschichte ging, war vielmehr, den Faktoren nachzuspüren, die bestimmte technische Entwicklungen historisch und gesellschaftlich möglich machten.

 

Es geht also um >>> geistige Dispositionen einer Zeit <<<, die sich in chronologisch darstellbare Ereignisse wie eine klar datierbare Erfindung und die sie produzierenden Handlungen nicht auflösen lässt.

 

Stattdessen hat Blumenberg mentale Zustände im Auge. Oft war eine Erfindung längst realisierbar; dass sie sich dennoch nicht durchsetzen konnte, lag an anderen Umständen, an bestimmten historischen Widerständen. Zu den Bedingungen des Fortschritts, schreibt Blumenberg daher, "gehört auch und vor allem die Durchbrechung bestimmter Blockaden im Bewußtsein der Zeit."

In einem Radiovortrag von 1966 macht Blumenberg das an drei Beispielen deutlich. Eines ist der Wandel des Begriffs "Idee". Dass Ideen nicht als etwas in der Natur schon Vorgegebenes, das man allenfalls durch Kopien zu realisieren hätte, verstanden werden, sondern als etwas, mit dem jemand etwas Neues, noch nie Dagewesenes hervorbringt, ist selbst eine Neuerung, die sich erst mit der beginnenden Neuzeit durchzusetzen beginnt. Eine singulär auftretende Frühform ist die Figur des Löffelschnitzers bei Cusanus, ein Beispiel, das Blumenberg auch sonst häufig benutzt hat. Der spätmittelalterliche Handwerker, der in diesem Zusammenhang auftritt, stellt fest, dass der Löffel, den er geschnitzt hat, völlig ohne Vorbild in der Natur sei und damit eine genuin menschliche Neuerung.

Ein weiteres Beispiel thematisiert das menschliche Verständnis von der Ordnung der Natur und seiner eigenen Stellung darin. Dieses Beispiel vertieft auch der einzige schon früher publizierte Aufsatz des Bandes

 

"Ordnungsschwund und Selbstbehauptung". Die beiden zentralen Begriffe des Titels deuten dabei schon auf den fundamentalen Wandel mit Ausgang des Mittelalters hin.

 

Fühlte sich der Mensch bis dahin im Mittelpunkt einer wohlgeordneten, auf ihn ausgerichteten Welt, entfiel nun diese Gewissheit und machte einem Willen zur Selbstbehauptung Platz, der sich in ganz anderem Maße als bisher auf technische Innovationen verließ.

Interessant ist, wie Blumenberg dieses Beispiel einführt. Denn das historische Interesse an der Technik, heißt es da, habe immer in Konkurrenz zum anthropologischen Aspekt seines Daseins gestanden. Der Mensch sei nun mal anthropologisch gesehen ein Mängelwesen, das zu seiner Selbstbehauptung der Technik bedürfe, lange Zeit habe er das aber weder so empfunden noch sei es auch zu signifikanten Veränderungen in seiner instrumentellen Bedürfnissicherung gekommen.

Indem Blumenberg hier nun den Gehlenschen Begriff des Mängelwesens einführt, wechselt er die Perspektive.

 

Er springt aus der Sicht des Historikers heraus und nimmt die eines Metatheoretikers ein, denn dieses Verständnis des Menschen ist natürlich ein modernes, eine Denkfigur, die sich schon seit den frühen fünfziger Jahren in Blumenbergs Aufsätzen findet, aber erst in den siebziger Jahren zu einem beherrschenden Motiv seiner Überlegungen geworden ist.

In den Vorträgen zur Geistesgeschichte der Technik ist der historische Aspekt noch dominant. Und noch etwas ist hier außergewöhnlich. Karl Marx, ein Autor, den Blumenberg sonst weitgehend ignoriert, erhält hier einen relativ prominenten Platz. So bezieht sich Blumenberg zum Beispiel durchaus zustimmend auf das 13. Kapitel des "Kapital", in dem Marx darauf hinweist, dass bestimmte Erfindungen von dem gesellschaftlichen Stand der Produktionsverhältnisse abhängen, dass zum Beispiel die reale Zerlegung des handwerklichen Produktionsprozesses in der Manufaktur erst die Voraussetzungen für die technische Mechanisierung und die dazu nötigen Erfindungen schafft.

An dieser Stelle scheinen also für einen Moment nicht nur die aktuellen geistesgeschichtlichen Diskussionen aus der Entstehungszeit dieser Texte selbst auf, sondern auch die Arbeit an sozial- und kulturgeschichtlichen Optionen im weiteren Sinne, denen Blumenberg sich dann sehr bald zugunsten der anthropologischen Überlegungen eher verschließen sollte.

Frankfurter Rundschau am 15.10.09

 Sibylle Lewitscharoff beweist sich in ihrem neuen Roman "Blumenberg" neuerlich als grandiose, espritvolle Erzählerin

Philosophie wird Erzählung, Erzählung wird Philosophie. Am Anfang liegt eines Nachts ein leibhaftig scheinender Löwe auf dem Bucharateppich im Arbeitszimmer des Philosophen Blumenberg; das unerhörte Ereignis treibt Geschichten, am Ende steht ein neues Höhlengleichnis.

Mit geben ist gerechtes Geben, in Wahrheit, gemeint. Was der Wille des 1Bewusstseins ist, das wir alle sind u sie Gott nennen.

Das bedeutet, dass du dir zuerst selbst geben, gönnen, helfen, auch davon/daraus, Freude hast, auch lernen u wachsen, solltest.

Gerechtigkeit ist Gottgeist. Nicht aufopfern, oder den faulen Pfeifen, ihres tun, u geben. Jeder muss seines selber und lernen. Manche Religion lehrt die Gerechtigkeit falsch, hält in Abhängigkeit, statt in Eigenermächtigung zu führen. Das ist auch nur Egozentrik u Ichhaftigkeit. Geistliche sind Menschen wie überall. So hoch wie Christusbewusstsein sind auch dort nur wenige.

Der Spruch bedeutet: Wenn man selbst kann, hat u ist, das ist man wirklich. Was man von anderen bekommt, das ist deren u deren Verdienst.

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Es ist ein Irrglaube, dass es "einen Weg" gibt, der einen glücklich macht. Es gibt keine Anleitung zum Glücklichsein, aber viele Handlungsempfehlungen.

Wenn du nur glücklich bist, weil andere dich wertschätzen.

Finde heraus, was dich zufrieden macht. Wenn du zufrieden bist, gehe einen Schritt weiter. Was bringt dich in Hochstimmung, was macht dich glücklich?

Ansonsten halte es mit diesem Spruch: Glück ist die Abwesenheit von Unglück.

Schätze dich glücklich.

Oder such dir eine Aufgabe, die andere weiter bringt - und damit auch dich selbst. Lerne Demut. Mach andern eine Freude, anstatt nur zu geben...

Sei Zufrieden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung