Was macht ein Mensch, wenn er an etwas zerbricht?

Finito368  03.04.2021, 12:42

Depression. Davor schützt Gleichgültigkeit. Z. B. wenn einem der eigene Ruf und die Ernährung der Familie nicht so wichtig ist - da du von finanziellen Schaden redest.

Dentrassi 
Fragesteller
 03.04.2021, 12:48

Der eigene Ruf bedeutete in diesem Fall auch, dass man mich bei langjährigen Freunden schlecht gemacht hat - das konnte ich nicht so einfach wegstecken. Ansonsten stimme ich dir zu

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast trotz allem Überlebt und das ist das,was bewundert wird. Es bringen sich dennoch viele um,die mit so Situationen nicht klarkommen und ich muss zugeben,ich hätte mir selbergewünscht,dass sowas zu mir gesagt würde .

Wenn ein Mensch am Zerbrechen ist,sieht er nicht viele Optionen zu Leben. Ein Mensch kann in Depressionen geraten,Suizid als einzige Lösung sehen und und und. Der Mensch wird meistens nicht mehr wiedererkannt,sei es weil man seinen Charakter unbewusst geändert hat oder sein Aussehen.

Und das wichtigste was zählt,ist dass es dir heute besser geht.

Dentrassi 
Fragesteller
 03.04.2021, 12:46

Danke für die Offenheit, nicht jeder würde zugeben, dass er auch kein unbeschriebenes Blatt ist. Und ja, der Gedanke an den Strick war hin und wieder da... aber das ist einige Jahre her, und ist seither auch nicht wiedergekommen.

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Für viele ist Aufgeben die einfachere Alternative... vor allem, wenn Du keinen Grund(mehr) hast, um zu kämpfen...

Gerade in Coronazeiten sind viele an ihre echten Grenzen gekommen... erst die Finanzen, dann die persönlichen Dramen... da zeigt sich echte persönliche Stärke und Charakter...

Vor allem das Wiederaufstehen können viele nicht mehr... und weil soziale Kontakte fehlen, fällt es nicht mehr so auf... Suizid, Drogen, u.v.m. scheinen dann die "einfachste Lösung" zu sein...

Mein Slogan war, nachdem ich alles verloren hatte, was mir wichtig war: Noch schlimmer geht nicht, also kann es nur besser werden...

Dentrassi 
Fragesteller
 03.04.2021, 12:59

Okay, es war zum Glück einige Jahre vor Corona... wäre das noch hinzugekommen, hätte es das nicht gerade einfacher für mich gemacht. Vielleicht hat mich Corona eben deshalb nie besonders gestört, weil es mir im Vergleich zu früher ziemlich easy erscheint.

Und ich habe in dieser Zeit mehrere Alkoholiker kennen gelernt, einen Typen, der sich mit einer Glasscherbe selbst verletzt hat, sowie eine andere, die mehrere Selbstmordversuche hinter sich hat. So gesehen hätte es mit mir wirklich deutlich schlimmer bergab gehen können!

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Er muss sich eingestehen, dass er sich ohne fachmännische Unterstützung nicht mehr aus dieser hoffnungslosen Situation befreien kann. Dieses Eingeständnis erfordert Demut. Meistens befinden sich diese Menschen in einer schweren Depression. Suizidgedanken kommen erschwerend hinzu.

Nur wenige schaffen es, allein wieder aufzustehen und gestärkt aus den Schicksalsschlägen herauszufinden.

  1. Der eine lässt sich von Negativem völlig runterziehen, fühlt sich völlig als Opfer, grübelt darüber und verzweifelt daran. Der wird krank davon. Nennt man Opferhaltung.
  2. Ein anderer überlegt, wie er da wieder raus kommt und holt sich Hilfe. Er verharrt nicht im Elend, ist aber auch nicht in der Eigenermächtigung.
  3. Der 3. denkt: Euch werd ich zeigen, wer stärker ist. Er macht Päne, was er tun muss u setzt sie in die Tat um. Resilient nennt man das. (Persönlich sich rächen ist damit nicht gemeint, sollte man lassen, wenn es vorbei ist, denn alles ist kausal. Ausserdem kann man A... L... viel besser ärgern, wenn man es ohne Rache schafft, dann sind die nämlich neidisch. Aber klar, dass man bei Unrecht, bei der Polizei Anzeige erstattet.)

Von aussen ist es sicher nicht bei jedem ersichtlich, ob jemand innerlich zerbrochen ist oder nicht. Es gibt Menschen, die trotzdem weitermachen. Zerbrechen ist wie wenn dein Wille gebrochen wird. Du willst nichts mehr, sondern existierst einfach vor dich hin.