Was macht die Kunst zur Kunst?

11 Antworten

Ich glaube viele Leute unterschätzen ganz gewaltig den Aufwand, den solche abstrakte Bilder machen. Da wird nicht nur rumgekleckst oder wahllos rumgemalt. Da fließen Technik, Komposition, Farbwahl etc mit rein. Deine Beispielbilder sind z.B gar nicht so einfach zu malen.

Etwas nachvollziehen kann ich jedoch dein Einwand bei Bildern wo wirklich nur eine Linie oder ein schwarzer Punkt zu sehen sind. Wobei das auch immer im kunsthistorischen Kontext gesehen werden muss. Solche hyper minimalistischen Bilder sind am Anfang des 20 Jahrhunderts als Gegenbewegung zur Klassischen Kunst entstanden und zeigen oft einen langen Werdegang eines Künstlers.

Nun ja, Kunst kann verschiedene Gesichter haben und unterschiedlichen Zwecken dienlich sein.

Aber zu erst einmal mal die Objektive Sicht: Kunst ist keine Wissenschaft oder ein Phänomen wie ein Ur Knall der sich einer bestimmten Physikalischen Untersuchung unterzieht um das Rätsel zu lösen. Eigentlich existiert die Kunst nicht, sie ist vom Menschen selbst erschaffen und lebt auch nur durch den Menschen.

Die Frage was Kunst ist, die gehen eigentlich nur Narren nach und da kann jeder die Kunst verallgemeinern und es für sich Pachten.

Mittlerweile muss man leider sagen, dass die Kunst ein wenig einer Art Diktatur unterliegt, dass extrem reiche Menschen mittlerweile den Kunstmark bestimmen und mit dem Kauf eines Kunstwerkes eben dessen Wert bestimmen und somit nicht mehr Demokratisch bestimmt wird wie es bei Platten Käufe der Fall ist.

Die Abstrakte Kunst war auch im Kalten Krieg von der CIA gesponsert worden. Künstler wie Pollock oder Mark Rothko wurden von denen gefördert. Dies ergaben mal Recherchen der Saturday Evening Post im Jahre 1967, die Finanzierungen und Scheinstiftungen aufdeckte. Wenn man so was mit bekommt ist man natürlich Skeptisch was das soll. Ich bin der Meinung das die Kunst jedem Volk gehört und auch die Vielfalt bestimmt.

Heute befindet sich die Kunst in einer Millionen schweren Kunstblase, eine intern finanzierte Scheinwelt die leider nur von einer Handvollen Menschen beherrscht wird. Somit kann man sich zumindest den Kunstmarkt erklären und wie diese enormen Preise zustande kommen.

Ich denke jeder hat das Recht selbst zu bestimmen was Kunst ist, aber wenn andere sich das Recht raus nehmen etwas als Kunst zu betiteln, hat man genau so das Recht etwas als Nicht-Kunst zu betiteln, ich finde es nur fair und ist demokratisch. Ich denke man muss nicht jede Kunst verstehen und es ist wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Ich finde es auch verwirrend wenn mit vielen Intellektuellen Begriffen umher geworfen wird. Man braucht nicht wirklich Professoren um sich Kunst erklären zu lassen oder gar zu bestimmen, meiner Ansicht nach hat sich da so eine Art Star Wars Universum aufgetan mit eigenen Regeln und eigener Sprache…

Ich habe großen Respekt vor der Kunst die man im dritten Reich verboten hatte, da war sie Zweckdienlich gewesen und auch lebensgefährlich.

Dann gab es auch noch die Dadaisten, die die Kunstszene zur Zeiten der Akademischen Kunst boykottierten wollten. Es war eigentlich nie ihre Absicht gewesen im Musen zu hängen, aber wurden dann doch irgendwann ausgestellt.

Die heutige Kunst sehe ich etwas mehr mit Skepsis, weil die Kunst mehr versucht zu Provozieren und es eigentlich nur noch Obszöner wird. Man versucht einfach die Grenzen des guten Geschmackes immer weiter mehr auszudehnen. Da war es mal Hunde Haufen der vergoldet wurde, später ein Hund der angeleint war in einem Museum und dem man beim qualvollen verhungern zugucken konnte. Man muss vieles dulden, weil Kunst darf es ja…

Wer mal hinter den Kulissen schauen will, dem kann ich die Doku die Millionenblase empfehlen.

was genau es letztendlich ausmacht, kann ich leider auch nicht genau definieren und auch wenn ich weiß, was du meinst (ich dachte früher auch so) weiß ich heute, dass zu deinen Beispielen auf jeden Fall Kenntnisse der Bildkomposition, Farbgebung und Zeichentechnik gehören.

Ich gehe davon aus, dass vom Zeitgeist abhängt, was gefällt und dann zur Kunst erhoben wird - van Gogh hat zu Lebzeiten gar keine Anerkennung erhalten...

das kannst du ja auch auf alles weitere übertragen - Mode, Architektur, Musik...
keine Ahnung, ob sich irgendwer später für Jeans, Einheitsbauten und Schlager interessiert - Bach wird immer unerreicht bleiben und die Kleider aus Renaissance, Rokoko & Co. .sind noch immer höchst interessant - wo würdest du lieber wohnen in einem antiken Schloss oder aktuellen Neubau...

Das ist eine reine Definitionssache. Für dich keine Kunst. Für deinen Nachbarn schon. Wenn sich genug Leute finden, die das als Kunst ansehen, dann ist das eben allgemein als Kunst anerkannt aber du kannst das noch immer als Nichtkunst ansehen. Das ist genauso mit Golf als Sport, mein Sportlehrer meinte kein Sport. Was meinst du, Sport? Übrigens allgemein als Sport anerkannt! Lässt du dich beeinflussen? Mein Lehrer nicht!