Was kann ich dagegen tun?
Ich (w,17) fühle mich seit einiger Zeit etwas komisch. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber es wird irgendwie immer schlimmer. Mein Kopf ist ständig voll, ich denke ununterbrochen nach – über alles und jeden, über negative Dinge. Es macht mich müde und ich fühle mich, als würde ich im eigenen Denken ertrinken. Das geht jetzt schon fast ein Jahr.
Es gibt Tage an denen ich Mega genervt aufstehe oder auch als würde ich lieber anfangen zu weinen. Manchmal geht es mir einigermaßen okay, aber dann reicht ein kleines Ding – und ich könnte sofort anfangen zu weinen. Ich fühle mich oft gereizt oder traurig, ohne einen richtigen Grund. In solchen Momenten will ich einfach nur allein sein und kann mit niemandem reden, obwohl ich mich eigentlich nach Ruhe und gleichzeitig nach Hilfe sehne. Total widersprüchlich.
Alles fühlt sich schwer an, auch Kleinigkeiten. Ich war früher in der Schulzeit diszipliniert, habe mich um alles gekümmert, aber das ist weg. Ich verliere schnell den Überblick, mache mir selbst Druck und trotzdem schaffe ich oft nicht mal die einfachsten Dinge ohne Stress. Ich bin in der Ausbildung, und obwohl objektiv vielleicht gar nichts Schlimmes passiert, bin ich innerlich total angespannt und erschöpft.
Ich neige dazu, perfektionistisch zu sein. Ich will immer alles richtig machen, mache mir ständig Gedanken, ob ich gut genug bin.
Ich frage mich die ganze Zeit, ob das einfach eine blöde Phase ist, die vorbeigeht, oder ob mit mir wirklich etwas nicht stimmt. Kennt das jemand?
Ich hatte auch in der Weihnachtszeit den Drang dazu jeden Tag zu weinen, auf dem Weg zur Arbeit, bei der Arbeit, auf dem Weg zur Schule, auf dem nach Hause und auch Zuhause vor meiner Mutter. Jedes Mal wenn meine Familie mich darauf angesprochen hat, fing ich an zu weinen.
Ich denke über so viele mögliche Szenarien nach und habe ein Problem im Hier und Jetzt zu leben. Es ist schwierig zu erklären weil ich voll die komplexen Gedankengänge habe. Meine Mutter ist hingegen immer mega entspannt und manchmal wünsche ich mir, das ich so wäre wie sie.
3 Antworten
Das was du da erzählst, hört sich wirklich belastend an. Wenn man so von seinen eigenen Gedanken eingenommen ist, stelle ich mir das echt anstrengend vor, da ist es nicht verwunderlich, dass einem sogar Kleinigkeiten schwerfallen.
Du bist mit diesem Gefühl aber sicherlich nicht alleine, vielen Menschen geht es in bestimmten Phasen ihres Lebens so. Das kann auch ganz unterschiedliche Gründe haben.
Gegen solche Gedankenspiralen kann man zum Glück aber auch vorgehen. Es gibt verschiedene Methoden, die man relativ einfach anwenden kann, die einem helfen können sich wieder in den Moment zu erden und aus dem eigenen Kopf rauszukommen. Ein Beispiel ist die 5-4-3-2-1 Methode, die Uni Regensburg hat dazu auch eine Anleitung veröffentlicht, die leicht verständlich ist. Das ist aber auch Übungssache, manchmal klappen solche Methoden nicht beim ersten Mal, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Du kannst auch selbst mal recherchieren, es gibt da noch mehr Methoden die helfen können, dann kannst du schauen was dir am besten passt.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit sich professionelle Hilfe zu holen. Zum einen gibt es therapeutische Angebote, zum anderen aber auch unverbindlichere Beratungsangebote bei denen du dich auch erstmal anonym hinwenden kannst um erstmal niedrigschwellig zu schauen was es für Möglichkeiten gibt.
Du kannst dich zum Beispiel auch bei mir melden. Ich bin von Digital Streetwork Bayern, wir bieten professionelle Online-Beratung an, kostenlos, anonym und unverbindlich. Wir sind immer Mi/Do/Fr online. Weitere Infos findest du auf unserem Profil oder unter www.digital-streetwork-bayern.de
Hi,
ich verstehe wie du dich fühlst. Genauso geht es mir auch. Jeden Tag, jede Nacht und es macht mich fertig. Das was du teilweise beschreibst ist Overthinking. Als Overthinker denkst du über alles und jeden nach.
Es sind Gedanken die dich nicht loslassen. Du baust dir Szenarien ich Kopf die dich fertig machen. Und das Problem, du kannst nichts dagegen tuen. Du kannst bloß verhindern dass es schlimmer wird. Und glaub mir, es wird schlimmer. Oder du verminderst sie aber das alles ist nicht einfach.
Etwas belastet dich tief in dir. Du weinst nicht ohne Grund. Du weißt ihn bloß nicht. Die Trauer muss raus. Lass alles heraus. Schrei herum falls es hilft. Was auch hilft ist aufschreiben. Früher hab ich ganze Hefte voll geschrieben, und es hat geholfen. Schreib alles auf was dir durch den Kopf geht, ordne deine Gedanken...und akzeptiere es. Akzeptiere die Situation. Du kannst vor ihr nicht wegrennen.
Du machst dich fertig, du zerstörst dich selbst und das was du beschreibst war erst der Anfang. Du musst den Grund für deine Traurigkeit/diese Emotionale Belastung finden. Setzte das Overthinking dafür ein. Vllt ist es ein Trauma, Stress oder ...
LG
Einige der beschriebenen Symptome sind Teil einer Depression bzw depressiven Episode.
Hab ich immer wieder und kämpfe immer noch damit.
Am besten mal zu einem Experten gehen, also Psychologe oder Psychotherapeut