Was ist wichtiger das Kollektiv oder das Individuum?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Individuum hat vorrang 60%
Kollektiv hat vorrang 40%

9 Antworten

Individuum hat vorrang

Erst die Wertschätzung jedes einzelnen Individuums ermöglicht es, daraus ein Kollektiv mit der Eigenschaft "nützlich" aufzubauen. Die Herabwürdigung des Einzelnen kann ein Kollektiv zu einer Schikanevereinigung machen.

Da du fragst, was für mich Vorrang hat, kann ich leider nicht abstimmen. Das hängt vom Einzelfall ab.

Beispiel: Wenn eine Kollegin nur eine Woche im Jahr mit ihrer Familie in Urlaub fahren kann, ist es vollkommen in Ordnung, dass alle, die dieses Problem nicht haben, dafür zurückstecken. Sind jedoch mehrere in der gleichen Situation, muss der Urlaub natürlich so vergeben werden, dass alle gleichermaßen was davon haben.

Allgemein gesagt macht es immer Sinn, die Rechte und Wünsche des Individuums zu respektieren, aber nur soweit, dass alle anderen dadurch nicht über Gebühr belastet oder gar gefährdet werden. Leider funktioniert das im wahren Leben mehr schlecht als recht.

Kollektiv hat vorrang

Die Menschheit ist wichtiger als ein(e) einzelne(r).

Aber niemand kann Menschen um ihrer selbst willen wichtig nehmen, dem nicht wenigstens ein einziger wichtiger ist als alle Anschauungen, die er im Laufe seines Lebens entwickelt hat.

Ein "Entweder-Oder" kann es nicht geben.

Evolutionär denkt, handelt und bewegt sich der Mensch nach dem Prinzip Eigennutz (nicht mit "Egoismus" verwechseln).

Das kann er aber nicht im luftleeren Raum, abseits jeglicher sozialer und kollektiver Strukturen realisieren. Wenn jemand nach "Eigennutz" lebt, muss er akzeptieren, dass auch jeder des Rests der 7,5 Mrd. Menschen nach diesem Prinzip lebt.

Ich habe mal die Formulierung gehört: "Altruismus ist die höchste Form des Eigennutz".

Finde ich gut und richtig!

So abstrakt betrachtet, hat immer das Kollektiv den Vorrang. Vom Kollektiv haben wir unser Bewusstsein, vermittelt durch die Muttersprache. Der Mensch ist ein soziales Wesen.

Konkret betrachtet, stehe ich mir selbst am nächsten und zählt für mich mein individuelles Dasein und nicht das anderer Leute.

Im realen Leben sollte es irgendwo einen Kompromiß zwischen dem Abstrakten und dem Konkreten geben müssen, sonst wird alles hässlich und unausstehlich.