Was ist, wenn ich dem Leben nichts mehr positives abgewinnen kann (bitte Beschreibung lesen)?
Guten Abend, ich bin männlich, 19 Jahre alt.
zwischen mir und meiner Freundin bzw. damaligen Freundin ist jetzt nach mehr als 2 Jahren Schluss. Wir sind gerade gemeinsam diesen Schritt gegangen. Schuld daran ist meine letztes Jahr diagnostizierte Epilepsie. Nicht die Krankheit an sich, sondern die daraus resultierenden Angststörungen die mich nicht mehr rausgehen lassen oder irgendwelche Freizeitaktionen durchführen lassen, weil ich in jeder nur erdenklichen Situation Angst vor einem Krampfanfall habe. Die schlimmsten Gedanken treten in sozialer Gesellschaft auf, ich sehe es als ungeheure Schwäche an, in der Umgebung anderer Menschen einen Anfall zu bekommen. Die Panik der Menschen oder im Krankenhaus aufzuwachen.. Und ich kann verstehen dass sie solange durchgehalten hat.. aber es ging nicht mehr. Ich habe mittlerweile auch schon einige Erfolge erlebt z.B. dass ich an manchen Tagen wieder einkaufen gehen kann, wenn auch nur mit ganz viel Überwindung, werde aber ganz schnell wieder in mein tiefes schwarzes Loch zurückgezogen. Ich fühle mich durch dieses Handicap weniger Wert als andere Menschen. Meine Ausbildung habe ich auch durch diese Erkrankung verloren, obwohl ich schon im 3. Lehrjahr war. Ich bin nicht mehr ich selbst, bin im Dauerzustand einer Trance, ohne Scherz, ich stehe immer komplett neben mir, weil ich mit einem Teil meiner Aufmerksamkeit immer bei mir bin. Dieses "Nicht mehr im Leben stehen" bringt mich um. Ich war einst immer unterwegs, habe gerne getrunken und geraucht und war auf vielen Metal Konzerten. Ich habe mit allem aufgehört und muss Tag für Tag zusehen, wie meine Tage als junger Mensch sinnlos vorbeiziehen. Ich will leben, aber ich kann es nicht. Ich erwarte nicht dass mir jemand hilft, ich wollte nur mal in irgendeiner Form schreiben, wie's mir geht.
Als Nebeninformation: Ich habe eine psychiatrische Einrichtung für 2 Monate besucht.
Danke für die Aufmerksamkeit
3 Antworten
Etwas hart, aber Tagebucheinträge kann man auch in Word / auf einem Papier schreiben. Wenn du hier etwas schreibst, dann bekommst du in der Regel Hilfe und Antworten!
Du musst lernen, dass dir andere helfen wollen und du musst lernen, die Hilfe anzunehmen.
Mit Epilepsie kenne ich mich leider nicht aus. Ich weiß nicht, was man da am Besten unternimmt.
Allerdings kann ich dir sagen, dass du ein großes Ohnmachtsgefühl erlebst und du dir hilflos vorkommst. Du fühlst dich den Situationen ausgeliefert, weil du die Krankheit nicht steuern kannst. Außerdem hast du auch die Angst vor der Angst - das ist ebenfalls belastend. Das führt zu einem Vermeidungsverhalten und so steigert sich die Angst nur. Du musst weiterhin rausgehen und dich dieser Angst stellen. Ansonsten wird es leider nicht besser :/
Dich bedrückt es auch sehr und du klingst sehr depressiv.
Ich würde dir raten professionelle Hilfe zu suchen. Wer hat die Epilepsie diagnostiziert? Dein Hausarzt? Wenn nicht, würde ich dem Hausarzt das alles nochmal schildern und fragen, was du nun am Besten machen könntest. Eventuell hilft dir auch eine Psychotherapie :)
Alles Gute und kämpfe weiter! LG :)
Hey
Ich finde es völlig normal das du jetzt so angst hast ich hatte auch mal in der Schule einennen Krampf Anfall.
Man weiß aber nicht wieso wahrscheinlich wegen kreislauf, aber da beim EEG was komisch War. Vermuten Ärzte nur.
Ich bin dann auch nur noch ungern irgendwo hin gegangen, Freunde mussten immer zu mir kommen und bei mir übernachten. Ich hatte sogar eine Zeit da hatte ich angst zu schule zu gehen.
Habe Nachts geweint weil ich nicht wieder zu schule wollte besonders nicht dann wenn wir die Stunden hatten in der ich den Anfall hatte.
Mit der Zeit ist mir klar geworden das ich so nicht weiter leben kann. Ich habe mit meiner ABF geredet die mir immer Mut zu gesprochen hat.
Das ist bei mir jetzt nicht annähernd so schlimm wie bei dir ich habe jetzt auch nur die kurz Fassung erzählt da es ja hier um dein Problem geht nicht um meins, aber was ich damit sagen will ist das es vllt hilft mit Freunden und Familie zu reden.
Und dann Stück für Stück immer mehr Sachen machen wo vor man angst hat man muss es ja nicht alleine machen Freunde können ja dabei sein.
Ich bin auch bei einem Therapeuten das War ich zwar davor auch aber trotzdem hat er mir geholfen vllt hilft dir das ja auch
LG VICI
Ich möchte sagen das ich größten Respekt habe vor dem Weg den du gegangen bist, es fällt mir schwer nachzuvollziehen was du durchgemacht hast, aber ich glaube keiner sollte das in diesem Alter erfahren. Möglicherweise könnte es helfen Kontakt zu Menschen zu suchen die einen ähnlichen Weg gegangen sind, die verstehen was du fühlst.
Ich wünsche dir alles gute.
Dankeschön, das habe ich schon mehrmals versucht. Nur löst Epilepsie bei anderen Menschen nicht immer eine Angststörung aus die ihr ganzes Leben beeinflusst. Ich meine, die Rate an psychischen Erkrankungen ist bei Epilepsie deutlich höher, nur selbst wenn sie vorhanden ist, ist das Gemüt des jeweiligen individuell angepasst. Ich suche ständig Kontakt mit Leuten der selben Erkrankung.
Trotzdem danke für deine Antwort
Ja du hast Recht. Danke für deine Antwort. Ich bin zurzeit auch in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung.