Was ist Scholastik, womit beschäftigt sie sich und welche Meinung vertritt sie?

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Ich würde erst das lesen:

http://www.philolex.de/scholast.htm

Dann auf Universalienstreit klicken (bei Frühscholastk)
und dann weiter auf 

Johannes Scottus Eriugena.

Die Frühscholastik ist eine Fortsetzung der Patristik, der Lehre der Kirchenlehrer, bei denen die reine Theologie dominiert (Auslegung der Bibel, Verteidigung des "wahren Glaubens" gegen Ketzerei), was dann zu der bekannten  Einstellung der Frühscholastik führt: Die Philosophie ist die Magd der Theologie. Wird erst ca. 700 Jahre später in der Spätscholastik langsam aufgelöst.

Das war, vor allem in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters, eine "philosophische Denkrichtung" die auf die Methoden der Beweisführung, gemäss den Schriften des Griechen Aristoteles (384 v.Chr. - 322 v.Chr.) zurückging.

Diese Methoden sind allerdings schon philosophisches Basiswissen und lassen sich nicht mal so schnell in einem Beitrag wie diesem erläutern. Das sollte aber vielleicht jeder Abiturient ein wenig kennen !

Wohlmaus  21.11.2021, 14:57

Ziemlich genaue Antwort.

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Hallo.

Die Scholastik war zugleich eine wichtige Strömung in der katholischen Theologie des Mittelalters, wie auch in der Philosophie des Mittelalters.

Katholische Theologie: In der Theologie unterscheidet sich die Scholastik von dem, was vorher gemacht wurde, dass sie ihre Glaubensaussagen nicht allein auf der Bibel und der kirchlichen Tradition aufbaut, sondern fordert, dass der Glaube von der Vernunft (in gewissen Grenzen) beurteilt werden können muss.

Philosophie: Damit man über den Glauben und die Moral vernünftig urteilen kann, braucht es die Philosophie. Der Philosophie kommt in der Scholastik eher eine dienende Funktion der Theologie gegenüber zu. Die scholastische Philosophie baut auf dem Erbe der antiken Philosophie auf, vor allem auf Platon und Aristoteles. Während einige Scholastiker eher den Platonismus bevorzugen und von Aristoteles nur die Logik übernehmen (z.B. Johannes Scotus Duns Erigunea), bevorzugten andere Aristoteles (z.B. Thomas von Aquin).

Ich habe oben ausdrücklich "katholische Theologie", weil es auch
eine  Theologie in der Philosophie gibt, die sich jedoch nicht auf
übernatürliche Offenbarungen beruft, sondern allein auf der Vernunft
aufbauen möchte. Teilweise haben sich die Scholastiker auch auf diesem
Feld betätigt.

Eine philosophisch-theologische Methode, die vor allem im Hochmittelalter entwickelt, gelehrt und geübt wurde. Üblicherweise in lateinischer Sprache. Grob gesagt handelt es sich um ein sich aufbauendes System, das aus Fragen und mehr oder weniger langen Antworten besteht. Manche Scholastiker entwickelten umfangreiche, in sich geschlossene Systeme.

Im Zuge des Renaissancedenkens verlor die Scholastik ihre vorherrschende Bedeutung.