Was ist nichts?
Hallo.
Ist wissenschaftlich gesehen nichts wirklich nichts ? Also die Abwesenheit von allem was es gibt ? Und gibt es dieses nichts ? Weil wenn es sowas nicht geben würde würde sich nicht genau so eine Welt wie wir sie haben nochmal geben?
Weil wir sind ja eine Kombination aus verschiedenen Teilchen/Atomen. Und diese Menge von Atomen ist ja auch endlich. Und heißt das nicht dass wenn kein "nichts" existiert sich genau diese Kombination wiederholt? Groß skaliert dann auch genau die Kombination von allem auf der Erde 1:1 ohne ein Millimeter veränderung ? Und müsste es nicht dann auch eine zukünftige Welt gerade auch existieren?
Oder habe ich da einen Gedankenfehler ?
7 Antworten
Ist wissenschaftlich gesehen nichts wirklich nichts ? Also die Abwesenheit von allem was es gibt ?
In der Physik ist „Nichts“ nie wirklich „nichts“. Selbst im perfekten Vakuum – also dort, wo kein Licht, kein Teilchen, keine Strahlung ist – passiert trotzdem was. Der leere Raum brodelt auf Quantenebene. Da flackern virtuelle Teilchen kurz auf und verschwinden wieder. Also: Rein wissenschaftlich gibt es das absolute „Nichts“, wie du’s beschreibst, wahrscheinlich gar nicht.
Und gibt es dieses nichts ? Weil wenn es sowas nicht geben würde würde sich nicht genau so eine Welt wie wir sie haben nochmal geben?
Spannender Gedankensprung... Und gar nicht mal so abwegig. Du kombinierst hier das Konzept von endlicher Materie mit unendlichem Raum/Zeit. Wenn alles begrenzt ist (also nur eine bestimmte Anzahl möglicher Anordnungen von Atomen), aber das Universum unendlich groß oder alt ist, müsste sich rein statistisch irgendwann exakt dieselbe Kombination wiederholen. Das ist ein echtes Gedankenmodell in der Kosmologie und Statistik.
Und heißt das nicht dass wenn kein "nichts" existiert sich genau diese Kombination wiederholt?
Ja, Exakt. Das ist im Prinzip die Idee hinter der Poincaré-Rekurrenz – also, dass in einem geschlossenen System nach genug Zeit alles wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Wenn du das auf’s Universum überträgst: Irgendwann bist du vielleicht wieder da. Und nicht nur einmal.
Groß skaliert dann auch genau die Kombination von allem auf der Erde 1:1 ohne ein Millimeter veränderung ?
Da wird’s philosophisch. Theoretisch ja, praktisch… schwer zu sagen. Die Wahrscheinlichkeiten sind unfassbar klein – aber im Rahmen der Unendlichkeit nicht null.
Und müsste es nicht dann auch eine zukünftige Welt gerade auch existieren?
Wenn Raum und Zeit unendlich sind: Ja, dann könnte deine Kombination gerade irgendwo existieren. Oder nochmal kommen. Oder beides. Und das sprengt den Kopf – völlig zu Recht.
Ja, genau das ist der Mindfuck an der Sache. Unser Hirn ist eigentlich nur Biologie – Neuronen, elektrische Impulse – und trotzdem denkt es über Unendlichkeit, „Nichts“ und das Universum nach. Schon verrückt. Ich kenn das Gefühl gut, sich in sowas zu verlieren und dann völlig raus zu sein aus dem Hier und Jetzt.
Und ja, vielleicht ist es wirklich so, dass wir’s nie erfahren. Aber irgendwie hat das auch was – dieser ständige Kampf zwischen „ich will’s wissen“ und „ich werd’s nie wissen“. Vielleicht sind wir gar nicht dafür gemacht, das ganze Bild zu sehen… aber es hält uns trotzdem nicht davon ab, es zu versuchen.
Wissenschaftlich gesehen, kann es kein Nichts geben, denn dann gäbe es auch keine Wissenschaft. Wenn man etwas wissenschaftlich untersucht, muss es da sein. Selbst der Raum außerhalb der Materie ist kein Nichts. Das, woraus alles entstanden ist, wird auch als Ur-Meer bezeichnet. Was sich daraus zuerst entwickelt hat, waren Lichtteilchen
Ich denke aber, es gibt einen Zustand des Nichts, den man einnehmen kann. Allerdings muss man dazu die uns bekannte physische Welt verlassen. Von Nahtoderfahrenen hört man hin und wieder, dass sie sich vorübergehend in diesem Nichts befunden haben. Es gab keinerlei Empfindungen. Das Dunkle beispielsweise war nicht die Farbe Schwarz, sondern nichts. Absolute Leere, könnte man sagen. Ich weiß nicht, ob Leere schon etwas ist und damit mehr als Nichts ist.
Paradox ist folgendes: Worte und Gedanken sind bereits Energie (also kein Nichts). Wer oder was sich im Zustand des Nichts aufhält und darüber nachdenkt, erzeugt demnach etwas. Man muss ja irgendwie feststellen, dass man sich im Nichts befindet.
Gruß Matthias
Nichts ist NICHTS.
Siehe auch Geschenkideen.

"Nichts" gibt es nur abstrakt (theoretisch, als Gedanke).
Es gibt was es gibt, und das ist nicht nur Materie/Atome sondern auch Energien und Bewusstsein. (Methaphysisches)
Weil wenn es sowas nicht geben würde würde sich nicht genau so eine Welt wie wir sie haben nochmal geben?
Das klingt vollkommen verwirrt.
Und müsste es nicht dann auch eine zukünftige Welt gerade auch existieren?
Auch das klingt nicht mal sprachlich sinnvoll.
"Nichts" gibt es als gedankliche Vorstellung, genau wie Kreise. In der Realität gibt es das nicht. Trotzdem eignet es sich als Gedankenkonstrukt.
Physikalisch wäre "Nichts" ein Vakuum. Das ist nach den Gesetzen der Quantenmechanik nicht vollkommen leer, sondern es enthält Nullpunkts-Schwingungen.
Aber wieso verwirrt ?
Wenn es nicht nichts gibt gibt es eine Unendlichkeit und somit auch unendlich viele Rekombinationen von endlichen Teilen
Ich meinte wenn es kein nichts gibt, ist das Universum ja unendlich. Und wenn es unendlich ist, gibt es ja auch die Zusammensetzung an Teilchen auf der Erde genau so wie wir sie kennen auch unendlich oft. Oder nicht ?
Ich meinte wenn es kein nichts gibt, ist das Universum ja unendlich.
Ich glaube, das ist ein Denkfehler.
Das Nichts wäre kein Raum, in den sich das Universum langsam ausdehnt und hinter der Grenze des Universums wäre weiterhin das Nichts.
Ich denke, das Universum ist alles, nur wird dieses "Alles" immer mehr ohne dass drumherum ein Nichts ist.
Dazu habe ich mal in etwa die Formulierung gelesen "räumlich/raumzeitlich endlich, aber ohne Rand". Als etwas hinkender Vergleich: man befindet sich auf einer Kugel und versucht dort bis ans Ende zu gehen. Auch wenn die Kugel immer größer wird, ist da trotzdem kein Rand hinter dem sich dann nichts mehr befindet.
Kurze Ergänzung noch, auch dies habe ich mal gelesen:
Unser Universum ist nicht "in etwas", es IST das "Etwas".
Es gibt kein "ausserhalb".
Das ist für uns schwer vorstellbar, weil unser Denken auf unserem "Weltbild" von räumlichen Sein beruht. Damit etwas "hinter dem Raum" sein kann, bräuchte es dort ebenfalls Raum.
Und wenn es unendlich ist, gibt es ja auch die Zusammensetzung an Teilchen auf der Erde genau so wie wir sie kennen auch unendlich oft. Oder nicht ?
Man kann eine unendlich große Fläche mit einem sich nicht wiederholenden Muster aus einzelnen Kacheln füllen. Das geht sogar mit einer einzigen Kachelform: https://de.wikipedia.org/wiki/Einstein-Problem_(Geometrie)
Mit mehreren Körpern ist das auch in 3D möglich. Darum gibt es keinen Grund, dass sich in einem unendlichen Großen Universum bestimmte Konstrukte wie z.B. die Erde mehrfach existiert.
"Unendlich" weit ist der Weltraum, denn es gibt nirgendwo einen Rand. Dazu muss es aber kein unendlich großes Volumen haben. Das kennst du vom Fall der Fläche auf einer Kugel: Auch hier kann man unendlich weit geradeaus laufen, obwohl der Flächeninhalt der Kugel endlich ist.
Du denkst über Fragen der Kosmologie nach. Das ist ein sehr spannendes und weites Thema. Dafür ist es hilfreich, auch die Ideen und Mittel der modernen Kosmologie zu nutzen. Das erfordert allerdings Grundkenntnisse der 4-dimensionalen Raumzeit und der allgemeinen Relativitätstheorie. Das ist aber leider wirklich hartes Brot.
Die Unendlichkeit des Raums hat eine andere Bedeutung, wenn man daran denkt, dass Lichtgeschwindigkeit die Obergrenze für die Informationsbewegung ist. Das erreichbare Universum ist begrenzt groß, weil man sich seit dem Urknall maximal mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann und so nur begrenzt weit gekommen sein kann. Ein "außerhalb" ist dann gar nicht sinnvoll definiert.
Was "Nichts" ist, ist dabei nicht relevant für die Erklärung zur Ausdehnung des Universums. Es befinden sich kein "nichts" um den Weltraum herum, sondern man kann wegen der endlichen Lichtgeschwindigkeit nicht außerhalb des Universums geraten.
Wenn die die Details nur so um die Ohren fliegen und Verwirrung erzeugen, ist das überhaupt nicht verwunderlich. Kosmologen studieren viele Jahre lang Physik und spezialisieren sich dann noch weiter, bevor sie das inhaltlich begreifen.
Alles klar danke. Das alles werden wir als Menschen leider niemals beweisen bzw. wissen können.
Eigentlich schon krass zu wissen, dass das menschliche Bewusstsein ein biologischer Prozess ist der sich mit sowas befasst bzw. befassen kann. Ich zum Beispiel studiere Informatik und fande dieses Gebiet immer schon interessant nur irgendwie fällt es mir immer schwer mich dann auf das hier und jetzt zu konzentrieren und finde es extrem schade, dass wir es nie erfahren werden.
Aber vllt sind wir auch einfach nicht dazu bestimmt.