Was ist Liebe, was Gewohnheit?

5 Antworten

Gewohnheit erkennt man daran, dass alles selbstverständlich angesehen wird, was vom Partner kommt. Vertiefen sich die Gefühle, tun beide Partner etwas, dass sich der jeweils andere weiter wohlfühlt.

Das fühlt man doch, ob einem der andere was bedeutet.

Wenn mein Mann mich z.B. anruft, er kommt jetzt nach Hause und ist nach einer Stunde noch nicht da, da ist Polen hier offen - da mache ich mir die größten Sorgen, er könnte einen Unfall gehabt haben.

Anderes Beispiel, ich bin chronisch krank und habe abends besonders starke Schmerzen. Wenn ich meinem Mann eine Freude damit mache, wenn ich noch schnell was für ihn einkaufen gehe oder mich auch mal mehr als eine halbe Stunde für ihn in die Küche stelle, weil ich weiß, das isst er besonders gerne, dafür halte ich auch mal starke Schmerzen aus.

Das sind für mich Zeichen, dass man jemand liebt.

lg Lilo

hallo dorothy,


interessante frage.

ich denke, dass "verliebtsein" die grundattraktivität ist - und damit meine ich nicht das gute aussehen, sondern die anziehungskraft zweier menschen aufeinander, was sowohl geistige als auch körperliche anziehung beinhaltet.

diese anziehungskraft bleibt erhalten, solange beide menschen sich "trotz" ihrer entwicklung/veränderung durch ihr leben und ihren erfahrungen sich immer noch geistig und körperlich anziehend finden.

können zwei menschen miteinander alt werden, arbeiten sie an sich und an ihrer beziehung,dann kommt zu dieser anziehungskraft auch eine vertrauensbasis, in der tiefe gefühle und nähe aufkommen kann - eine perfekte beziehung mit liebe also.

verfliegt aber das verliebtsein/ bzw. geht die geistige und/oder körperliche anziehung verloren, und es bleibt nur die vertrauensbasis übrig, dann kann es zu deiner erwähnten "gewohnheit" werden, die eher einer vertrauten freundschaft gleicht.

das ist hier nur meine eigene grobe aufteilung - und ich gebe zu, es macht eine identifizierung nur dann einfach, wenn alles schwarz und weiß und perfekt wäre - aber die realität ist leider nicht so.

denn gefühle sind nicht konstant, sondern können sich ändern, sind manchmal stärker, manchmal schwächer.

daher ist es schwer, eine trennungslinie zu ziehen und zu sagen: das ist liebe, das ist gewohnheit.

denn die grenzen sind fließend, es gibt beziehungen, die sich in grauzonen befinden, und je nach einsatz der partner können auch aus fest eingefahrenen gewohnheiten wieder liebesbeziehungen werden.

es kommt immer darauf an, was beide partner fühlen, möchten und gewillt sind, in die beziehung an arbeit zu investieren.


lg, porre

Verliebt sein vergeht nie, wenn man begreift, dass man an einer Beziehung ständig arbeiten muss...

Gerne wird Liebe auch mit einem Feuer verglichen und im Prinzip ist es auch so...

Ein Paar lernt sich kennen und entfacht ein Feuer, wenn man sich nicht weiter drum bemüht, dann erlischt das Feuer zwangsläufig irgendwann.

Der eine Partner stellt den Sauerstoff dar und der andere den Brennstoff. Beides ist unbedingt erforderlich um das Feuer weiter brennen zu lassen.

Mit anderen Worten, es müssen sich BEIDE darum bemühen und ihren Teil dazu beitragen. Dann wird das Feuer auf ewig lichterloh brennen.

Sobald eine der Quellen nachlässt, wird das Feuer schwächer... Bis es irgendwann erlischt....

Da längere Beziehungen aber oft als selbstverständlich hingenommen werden, ist es dann irgendwann nur noch eine Zweckgemeinschaft, die mit Liebe aber nicht viel zu tun hat.

Also, wenn der eine Partner der Sauerstoff ist, dann muss der andere Partner "gutes, trockenes Holz" sammeln. Dann klappt es auch für viele lange Jahre.....

Hallo!

Gewohnheit ist für mich ein reines zusammen Leben. Wo jeden Tag der gleiche Ablauf ist, da mal paar Küsse aber das war es auch. Alles wird als selbstverständlich angesehen. Auch ein Danke oder ich liebe dich fällt kaum noch.

Liebe ist für mich ein zusammen Spiel beider Parteien. Mal öfter miteinander ausgehen. Kleine Sachen für den jeweils anderen machen. Gerne Zeit mit ihm verbringen, bei egal welchen Aktivitäten.