Was ist der Unterschied zwischen dem Ton einer Eisenbahn- und Schiffshupe?
Neulich kam die Frage während der Mittagspause auf. Eine Kollegin meinte das Eisenbahnen und Schiffe beide ein "TUUUUUUUT" von sich geben. Ich finde allerdings das Schiffshupen meist auf das erste T verzichten und eher ein "UUUUUUUUUT" von sich geben. Manchmal auch mit einem H am Ende! Was meint ihr?
8 Antworten
Akustische signaleinrichtungen an schienenfahrzeugen erzeugen frequenzen von 370 und 660 Hz bei einem schalldruckpegel von 120 bis 125 dB(A).
https://de.wikipedia.org/wiki/Makrofon
Im schiffbau werden verschiedene typhone in abhängigkeit von der größe verwendet: je größer das schiff, desto tiefer und lauter.
Das reicht von 250 bis 700 Hz bei 120 dB für schiffe unter 20 m bis zu 70 bis 200 Hz bei 143 dB für schiffe über 200 m.
https://de.wikipedia.org/wiki/Typhon_(Schiffbau)
Ob das nun mit TUUUT oder UUUT wiedergegeben wird, dürfte damit zusammenhängen, wie schnell das ventil geöffnet wird, das das typhon mit druckluft versorgt.
Ein plötzlich einsetzender klang wird sprachlich gern mit einem "t" im anlaut dargestellt.
beide systeme machen tuuut , nur die frequenzen sind unterschiedlich !
Hallo Prexiii
Schiffe tuten in tiefen Tönen, Lokomotiven pfeifen in hellen Tönen.
In diesem Film kann man viele Lokomotivpfiffe hören:
https://www.youtube.com/watch?v=AXdtI5WRVR8
In diesem Film hört man das Tuten von Schiffen:
https://www.youtube.com/watch?v=-NBXT6F1O0I
Gruß HobbyTfz
Der Unterschied im Geräusch entsteht durch die unterschiedlichen Hupenmodelle, ursprünglich wurden beide Sorten durch Dampf von den jeweiligen Antriebsmaschinen (Dampfmaschine in Lok, Dampfmaschine auf dem Schiff) betrieben, und da gibt es zwangsläufig Größenunterschiede, die Maschinen auf einem Schiff sind von Natur aus größer und haben mehr Dampf drauf als bei einer Lok. Das vermeintliche "H" ist ja in Wahrheit ein Zischlaut, das durch durchströmende Luft entsteht, während das vermeintliche "T" ein plötzlicher Stoß komprimierter Luft ist.
Ähnlich. Die Schiffssignale sind m.E. tiefer und langgezogener (hab viel zeit an der See verbracht)
Loksignale sind höher, können aber auch lang sein- je nachdem, wie der Lokführer das Signal gibt (hab früher an ner Bahnstrecke gelebt und arb eite heute für sie)
Das meinte ich zwar nicht, aber recht hast Du.
Das ist genauso, wie Sprengungen in Stzeinbrüchen immer Huptöne vorausgehen, die definitiv nicht mit z.B. einer Autohupe zu verwechseln sind (3 Huptöne in Steinbruch= sieh zu, dass Du Land gewinnst).
Genauso wird ein Bahnarbeiter absolut aufmerksam, wenn er bestimmte Töne vernimmt. der weiss aucs der Taktung auch sofort: iste s ein Signal von einer Lok.. ist es eine AWS..
Das zu wissen garantiert ihm sein Leben.
(und dem Steinbruch-Mitarbeiter seins)
Weil es in Rangierbahnhöfen so oft Unfälle mit den Arbeitern gab, sind manche inzwischen sogar mit Synthesizern ausgestattet, die bei langsam rollenden Güterwagen anzeigen, wo sich die Wägen gerade bewegen, alle paar Meter verändert sich die Tonhöhe, da tönt es dann lautstark da-dä-de-di. Kenn ich vom hiesigen Rangierbahnhof.
Wo Bahnlinien und Wasserstrecken dicht beieinander liegen, macht es auch Sinn, daß man beide Töne auf Anhieb voneinander unterscheiden kann, so daß Arbeiter, Lok- und Schiffsführer wissen, wofür jetzt genau das Signal ist.