Was ist der beste Weg um mit einer traumatischen Trennung ohne Aussprache umzugehen?

4 Antworten

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, alles aufzuschreiben. Und danach kannst Du auch eine Zusammenfassung machen. Und vielleicht eine Erklärung finden. Z.B. wie andere mit Dir umgehen, dass das viel über diese Person aussagt. Und hinterfragen, weshalb es Dich so trifft. Einfach alles analysieren. Und dann einen positiven Abschluss finden. Ich stelle mir z.B. vor, dass eine Person/ ein Problem auf einem Wölkchen sitzt. Das lasse ich gedanklich wegfliegen. Tschüss sagen, winken, lächeln. Hört sich komisch an, aber bei mir hilft es.

Alles Gute für Dich❤️‍🩹

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   14.07.2025, 12:21

Ich analysiere ja schon alles bis in kleinste Detail und sag mir am Ende dann "vielleicht lieg ich ja komplett daneben" und dann fäng ich wieder von vorne an.....

Sich von den Gedanken zu distanzieren ist auch die beste Taktik die ich bisher gefunden habe sie hilft aber eben nicht immer Trotzdem danke für deine Mühe :)

Ich kann das nachvollziehen. Es ist zwar nicht ganz das Gleiche, aber auch in meinem Umfeld gab es solche Trennungen und Verrat durch nahestehende Menschen. Wer Lügen über dich glaubt, war nie dein Freund. Erst ist es schmerzhaft, aber es ist immer besser, die Wahrheit über Menschen zu kennen, als das in ihnen zu sehen, was nicht da ist. Deine Freundin hat sich wahrscheinlich bei dir wegen dem Kerl eingeschleimt. sie behandelt dich schlecht, weil sie dich als Konkurrenz ansieht. Warst du vorher enge mit dem Typen? Suche keinen Kontakt zu Menschen, die dich schlecht behandeln. Du magst sie als Freundin gesehen haben, aber ihre Handlungen haben ganz klar gezeigt, dass sie keine ist. Suche dir Menschen, die dich gut behandeln.


Inkognito-Nutzer   14.07.2025, 14:23

Wenn man den Freund seines festen Freundes als Konkurrenz sieht dann stimmt doch aber psychisch was nicht mit der oder?

Ich mein sowas ist ja voll normal das auch 2 Jungs miteinander Zeit verbringen

Was du beschreibst, geht tief. Diese Trennung war nicht nur ein Beziehungsende – sie war ein seelischer Bruch. Und zwar in einer Zeit, in der du ohnehin verletzlich warst, weil dein Vater im Sterben lag. Was du durchlebt hast, ist ein doppelter Verlust: der eines vertrauten Menschen – und der deines inneren Gefühls von Sicherheit, Vertrauen, Zugehörigkeit.

Der Grund, warum dich das bis heute begleitet, liegt vermutlich darin, dass dir nie eine echte Möglichkeit zur innerenAussprache gegeben wurde. Kein Abschluss, kein ehrliches Gespräch, keine Chance, deine Sicht zu zeigen oder ihre zu verstehen. Das nennt man in der Psychotraumatologie ein „offenes seelisches Kapitel“.

Und das lässt sich nicht mit Logik lösen – weil das, was in dir schmerzt, nicht logisch ist. Es ist emotional. Und es ist verbunden mit dem Gefühl von verlassen werden in einer Zeit größter Not.

Ich möchte dir zwei Wege aufzeigen, wie du damit achtsam weitergehen kannst:

1. Schreib einen Brief – aber schick ihn nie ab.

Schreib ihr alles, was du sagen möchtest. Die Verletzung, die Wut, die Enttäuschung, auch das Mitgefühl. Halte nichts zurück. Danach kannst du ihn verbrennen, zerreißen oder begraben – als symbolischen Abschluss. Dieser Schritt ist machtvoller, als viele denken.

2. Wenn du offen bist: EMDR und Systemische Aufstellung mit Figuren

Besonders EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) kann helfen, feststeckende seelische Bilder und Gefühle zu verarbeiten. Gerade wenn kognitive Gesprächstherapie nicht mehr weiterführt, ist EMDR oft wie ein Schlüssel zu etwas Tieferem – und zugleich sehr entlastend.

Systemische Aufstellung mit Figuren

Du hast etwas erlebt, das nicht nur eine Beziehung beendet hat, sondern dir auf seelischer Ebene das Vertrauen in Nähe, in Verlässlichkeit – vielleicht sogar in dich selbst erschüttert hat. Und weil damals so vieles nicht ausgesprochen wurde, bleibt innerlich eine Tür offen. Genau da kann eine systemische Aufstellung mit Figuren helfen.

Bei dieser Methode wird dein inneres Bild der damaligen Situation – also du selbst, deine frühere Freundin, dein Freund, sogar dein Vater – symbolisch aufgestellt, etwa mit Holzfiguren auf einem Brett. Und dadurch wird sichtbar, was sich heute noch verknotet, festhält oder offen geblieben ist.

Was du dabei erleben kannst:

– Du bekommst eine neue Perspektive auf das, was damals war – jenseits vom ständigen Grübeln.

– Du erkennst vielleicht, wo du bis heute die Verantwortung für Dinge trägst, die nie deine waren.

– Du kannst das Unsagbare endlich aussprechen – nicht an die echte Person, aber an das innere Bild, das dich bis heute beschäftigt.

– Und du kannst ein inneres Abschlussritual gestalten, das deinem System sagt: „Es ist jetzt vorbei. Ich darf weitergehen.“

Es geht nicht darum, etwas schönzureden. Sondern darum, dir innerlich zurückzugeben, was dir damals genommen wurde: deine Würde, dein Platz, deine Stimme.

Vielleicht ist genau das der Schritt, den es braucht, damit du nicht noch ein weiteres Jahrzehnt diese Last mit dir trägst – sondern dich wieder dir selbst zuwenden kannst, mit Mitgefühl, Klarheit und Kraft.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich helfe Menschen, ihre innere Balance wiederzufinden

In dem Fall: Therapie - auch wenn du da schonmal warst!

Du hast nicht die Option dich mit "ihm" auszusprechen - und auch wenn, würde das an dem Punkt wahrscheinlich gar nichts mehr bringen.

Aber du kannst dich "mit dir selbst" aussprechen. Und da du das alleine anscheinend nicht hin bekommst, sollte ein Profi dieses Gespräch mit dir selbst anleiten.