Was ist bei Modelleisenbahnen der Unterschied zwischen "Gleichstrom" und "Wechselstrom"?

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Gleichstrom ändert seine Richtung und Stärke zeitlich nicht.  Wechselstrom dagegen ändert seine Richtung (Polung) regelmäßig.

Bei Gleichstrom Schienen führt je eine Schiene den Plus und Minus Pol. Durch Umpolung der Schienen wird die Fahrtrichtung der Loks geändert.

Bei Wechselstrom Schienen führen die 2 Fahrschienen einen Pol der Gegenpol ist in den Punktkontakten in der Schienenmitte. Bei analogen Loks wird die Fahrtrichtung über ein Relais in der Lok gesteuert, welche durch eine kurze Beaufschlagung der Spannung umgeschaltet wird.

Ob Gleich- oder Wechselstrom ist eine Glaubenssache es gibt zwei Lager die untereinander den Glaubenskrieg ausführen.

Wechselstromsysteme dürften geringfügig teurer sein.

Zum Wechselstromlager zählt Märklin,  Brawa (wahlw.)

Zum Gleichstromlager zählt Fleischmann, Roco, Brawa (wahlw.)

mrlilienweg irrt sich was die Anbieter von Wechselstrom-Loks angeht. Auch Roco und Fleischmann bieten solche Fahrzeuge gegen Aufpreis an. Märklin bietet über seine Tochter Trix auch Gleichstromfahrzeuge an.

Hallo Gamemastertupe

Bei digitalen Anlagen spielt der Unterschied von Gleich- und Wechselstrom keine Rolle.

Bei analogen Anlagen gibt es folgenden Unterschied:

Wechselstrom:  Es  gibt Märklin  die  alles für  Wechselstrom  im  Angebot hat.  Andere  Firmen haben  nur  vereinzelt Lokomotiven  für  Wechselstrom. Dadurch  hat  man nicht  so  viel Auswahl  was  die Fahrzeuge  betrifft.  Der  Aufbau der  Gleise  ist wesentlich  einfacher,  weil  auch Kehrschleifen,  bedingt  durch  den Mittelleiter  (Punktkontakte),  ohne  elektrischen Aufwand  gebaut  werden können.  Durch  diesen Mittelleiterbetrieb  gibt  es auch  weniger  Kontaktprobleme  durch  Staub. Die  Fahrtrichtung  einer  Lokomotive kann  man  nicht vorhersagen,  weil  der Fahrtrichtungsschalter  in  der  Lokomotive  eingebaut  ist  und es  davon  abhängig ist  in  welche Richtung  die  Lokomotive gefahren  ist,  bevor sie  zum  Stillstand kam.  Bedingt  durch  den Mittelschleifer  ist  das Fahrgeräusch  bei  Wechselsstromzügen wesentlich  lauter  als bei  Gleichstromzügen,  speziell  wenn  auch Waggons  mit  Innenbeleuchtung ausgerüstet  sind.

Gleichstrom:  Bei  Gleichstrom gibt  es  viele Firmen  die  alles im  Angebot  haben.  Man hat  dadurch  auch  wesentlich mehr  Auswahl  und  kann Fahrzeuge  verschiedener  Hersteller  zusammen  betreiben   (eventuell  muss  eine Tauchkupplung  verwendet  werden).  Wenn  man keine  Kehrschleifen  baut  dann ist  der  Aufbau der  Gleise  auch sehr  einfach.  Bei  Kehrschleifen ist  der  Elektroanschluss  etwas  aufwändiger. (Es  gibt   aber Kehrschleifen-Module  für  einfachen Anschluß).  Die  Fahrtrichtung einer  Lokomotive  kann  sehr einfach  bestimmt  werden.  Fahrregler  nach  rechts -  Lok  fährt nach  rechts,  Fahrregler  nach  links -  Lok  fährt nach  links.  Bedingt durch  die  Stromabnahme über  die  beiden Fahrschienen  gibt  es leichter  Kontaktprobleme  durch  Staub. Um  das  zu  verhindern  gibt  es von  den  einzelnen Firmen  Schienenreinigungswagen,  die  man im  Zug  mitfahren lässt  und  auch Reinigungsgummis,  mit  denen man  die  Schienen von  Hand  reinigen kann.

Märklin fährt auf einem 3-Leiter-Gleis. In der Gleismitte wird über die Punktkontakte der Strom über die Schleifer zugeführt und über die Räder erfolgt die Rückleitung über beide Schienen.

Bei den anderen Firmen wird der Strom über ein Gleis zugeführt und die Rückleitung erfolgt auf dem zweiten Gleis.

Märklin-Fahrzeuge kann man nur auf Märklin-Schienen fahren lassen und die Fahrzeuge anderer Hersteller nur auf Zweileiter-Gleisen dieser Hersteller. Gleichstromfahrzeuge aller Hersteller können auf Zweileiter-Gleisen aller Gleichstromhersteller fahren. Die meisten Hersteller haben aber Lokomotiven im Programm die man auch auf anderen Gleissystemen einsetzen kann. Bei Waggons müssen in einem solchen Fall Tauschradsätze verwendet werden

Wechselstromlokomotiven sind auch teurer als Gleichstromlokomotiven

Gruß HobbyTfz

Griesuh  21.11.2016, 15:41

Hi HobbyTfz, das wollte ich schreiben ::))

Du kannst nicht gleichstrombetriebene Maschinen auf Wechselstromanlagen setzen.

In den Anfängen der Modellbahnen war Gleich-, genauso gut wie Wechselstrom. Letzterer musste nicht gleichgerichtet werden; Trafo, Regler und fertig.

Inzwischen hat sich sehr viel getan, besonders in der Steuerungstechnik. Befehle werden über die Schienen weitergegeben, da ist es einfacher, Gleichspannung mit Wechselstromimpulsen zu überlagern. 

Elektrischer Stromfluss liegt vor, wenn Ladungsträger (Elektronen, Protonen, Ionen) eine gerichtete Bewegung ausführen. Wenn die Bewegungsrichtung über die Zeit konstant bleibt, spricht man von Gleichstrom. Wenn sich die Bewegungsrichtung periodisch ändert, handelt es sich um Wechselstrom.