Was hat euch überzeugt Atheist zu sein?
Was hat euch wirklich dazu überzeugt?
8 Antworten
Ich war noch sehr klein, und wusste nicht was ein Atheist ist. Aber mir war klar, dass mein Opa uns jeden Abend Märchen aus der Bibel vorgelesen hat. Ich habe kein Wort davon geglaubt. Es hat mich auch nicht wirklich interessiert, mich nicht berührt. Diese Märchen waren langweilig und ich war immer froh, wenn es vorbei war.
Als ich in die Schule kam, wurde ich von meiner Mutter gezwungen in die Christenlehre zu gehen. Das war in der DDR das Gegenstück zum Religionsunterricht. Dort wurden uns die gleichen Märchen aus der Bibel erzählt, die ich schon mein ganzes Leben lang gehört habe. Als ich 9 war, habe ich in dieser Bibelrunde ganz offen gesagt, dass Jesus garntiert nicht über das Wasser gelaufen ist und dass ich diesen Quatsch nicht glaube.
Dafür musste ich die restlichen beiden Stunden mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen und über mein "Vergehen" nachdenken. Das habe ich auch gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass Religion nichts für mich ist und dass mir meine Zeit zu kostbar ist. Ich wollte sie nicht länger mit diesem Blödsinn verschwenden und bin nie wieder dort hingegangen.
In der Schule habe ich gemerkt, dass die Lehrer dort nach genau dem gleichen Muster vorgegangen sind. Man bekam etwas über den Sozialismus vorgebetet, musste alles glauben, durfte keine ketzerischen Fragen stellen, keine Widerworte geben und musste immer so tun, als wäre man ein gläubiger Anhänger der roten Ideologie.
Zuhause habe ich mit einem alten Nazi an einem Tisch gesessen und der hat nach dem gleichen Musster an mir herumgezerrt.
Nachdem ich das Muster erkannt hatte und klar sehen konnte, dass alle Ideologien austauschbar sind, wurde ich zu einem Gegner dieser Ideologien. Im Laufe der Zeit hat sich das immer weiter verstärkt, denn ich habe immer mehr Wissen gesammelt, als Munition gegen Glaube und Fanatismus.
Als Atheist habe ich mich aber erst sehr spät begriffen, weil dieses Wort zu dieser Zeit nicht geläufig war. Ich glaube ich war schon 17 oder 18 Jahre alt, als mir dieses Wort zum ersten Mal begegnet ist.
Heute finde ich Religion, aber auch alle anderen Ideologien nur noch menschenverachtend. Ich weiß inzwischen so viel darüber und es stößt mich immer mehr ab.
Die ständigen Lügen und der damit verbundene Anspruch auf die alleingültige Wahrheit ohne den geringsten Beweis.
Gerade die Ermangelung jeglicher Überzeugung, dessen Wesen die Skepsis ist, bringt einen dazu, atheistisch zu sein.
Nix. Dafür ist mir zu wenig über die Welt bekannt.
Und ich weiß schon ne Menge.
Aber das ist viel zu wenig.
Es gibt verschiedene Überzeugungen, die merkwürdig wirken.
Doch das Dasein an sich ist doch auch merkwürdig.
Wer weiß schon vorher, welche Dinge sich im Schrank befinden, ohne ihn aufzumachen.
Wenn man ihn nicht öffnen kann, weiß man nicht, ob was drin ist oder nicht.
Man muss nicht viel wissen, um Atheist zu sein. Niemand wird als Gläubiger geboren, Atheismus ist der natürliche Grundzustand. Bleibt die religiöse Beeinflussung von Eltern und dem weiteren Umfeld aus, dann glaubt das Kind und der spätere Erwachsene auch nicht einfach so an Gott, unabhängig davon, wieviel er lernt und weiß.
Allerdings gibt es natürlich schon einen Zusammenhang: Je höher der Bildungsgrad in einer Gesellschaft, desto mehr Atheisten gibt es. Aber das ist nur ein statistischer Zusammenhang. Es gibt natürlich Gläubige mit hohem Bildungsgrad und Atheisten mit niedrigem Bildungsgrad.
In stark religiösen, bildungsfernen Gesellschaften kann es für Leute, die nicht an Gott glauben, tatsächlich einfacher und bequemer, ja teilweise sogar überlebenswichtig sein, sich nicht als Atheist zu outen sondern nach außen hin mitzumachen, um nicht aufzufallen. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass sie dann wirklich an Gott glauben.
Entgegen den Vorstellungen vieler Gläubige kann man den Glauben an Gott nicht einfach so einschalten wie einen Fernseher. Man kann nicht einfach entscheiden, jetzt glaube ich mal an Gott. Ein Christ kann auch nicht einfach so willentlich an die ägyptischen Götter wie Anubis glauben. Also so richtig daran glauben, nicht nur so tun. Oder kann ein gläubiger Christ oder Moslem einfach so ungläubig werden per Willenskraft?
Aber selbst wenn das ginge, wäre die nächste Schwierigkeit, den richtigen Gott, an den man glauben soll, auszuwählen. Die meisten Gläubigen erzählen einem, das genau ihr Gott, ihre Religion die einzig wahre ist. Wer hat denn dann Recht? Wie kann ich ausschließen, auf das falsche Pferd zu setzen? Wenn ich den falschen Gott auswähle, dann habe ich ja nichts davon und dann wird Gott auch nicht gut zu mir sein.
Ich bin jedenfalls stolz darauf Atheist in der 4. Generation zu sein und meine Kinder auch! Die durften in ein privates humanistisches Gymnasium gehen wo Religionsunterricht verboten war, man sich über Religion lustig machen durfte und die Märchen, Mythen und Lügen der Religionen historisch kritisch zerlegt wurden!
Wünsche allen eine wunderschönen Atheistischen Tag ohne Gott & Co 👍😉🌞👌
Wie kann ich ausschließen, auf das falsche Pferd zu setzen?
Das nennt man Götterlotto. Allein in Indien gibt es 30 Mio. Götter. Es dürfte also gar nicht so einfach sein, auf das richtige Pferd zu setzen.
Kurz:
Argumente und "Beweise" für Gott sind nicht überzeugend.
Was stößt dich am aller meisten ab? Danke für deine Antwort:)