Was haltet ihr von Hütehunden?
Hallo,
ein Freund hat seine Eltern überreded einen Hund zu kaufen. Er will einen Hütehund. So eine alte deutsche Rasse. Er zeigte ein Bild - langes Fell, sehr hübsch.
Doch ich habe so einiges über diese Hunde gehört. Kein Anfängerhund, sehr anstrengend, kann aggressiv werden, braucht viel Auslauf, unberechenbar.
Klar, nicht jeder Hund ist gleich. Doch Rassebedingte Veranlagungen gibt es doch, oder?
Was sagt ihr zu dieser Wahl als ersten Hund überhaupt.
Danke für hilfreiche Antworten.
7 Antworten
Wir haben eine Mischlingshündin vom Altdeutschen Hütehund (17). Dass diese Rasse zu Aggression neigt, habe ich noch nicht gehört. Aber man muss bedenken, Hütehunde haben einen eigenen Kopf und treffen ihre eigenen Entscheidungen (müssen sie ja auch bei ihrer eigentlichen Arbeit). Das heißt, zu absolutem Gehorsam in jeder Lebenslage wird man ihn nicht erziehen können. Außerdem passen sie sehr auf: wenn du mit 3 Leuten losgehst, möchte der Hund auch 3 wieder zurückbringen. Wenn nicht, kann er sich schon mal vehement sträuben, weiterzugehen. Und sie sind ziemlich bewegungsfreudig und intelligent, ihr müsstet bereit sein, beide Bedürfnisse zu erfüllen und das jeden Tag. Und sie halten sich überhaupt gern draußen auf, da wäre ein Garten gut. Aber für die ganze Mühe bekommt man aber auch einen tollen Freund fürs Leben.
Kurz zusammengefasst: eher kein "Anfängerhund", anspruchsvoll, langlebig. Für einen Jugendlichen, der bald ganz andere Interessen haben wird, ist es keine gute Entscheidung. Es sei denn, die Eltern möchten ihn auch und kümmern sich entsprechend.
Redest du hier wirklich von einem Hütehund, der Schafe für den Schäfer zusammentreibt, oder einem Herdenschutzhund, der die Herde vor Dieben und Wölfen beschützt? Letztere sind nochmal ganz andere Kaliber und können wirklich gefährlich werden.
Sehr gerne! Es kann natürlich sein, dass der Hund, wenn er geistig und körperlich nicht gefordert wird, seine Bedürfnisse in ein anderes Verhalten kanalisiert. Manche zerstören die Wohnung, andere greifen andere Hunde an oder randalieren an der Leine oder sie suchen sich etwas anderes, worauf sie aufpassen - dann aber richtig. Ich kenne einen Fall, da hat der Hund ein Fahrrad gehütet, sodass niemend mehr an das Fahrrad durfte. Er hat alle verbellt und geschnappt, die damit fahren wollten. Das sind alles so Verhaltensweisen, die auftreten könnten, wenn der Hund unzufrieden und nicht ausgelastet ist.
Oh, ich glaube du hast Recht. Ich erkundige michsicherheitshaber. Trotzdem danke für alle Antworten!
Von Hütehunden an sich halte ich dann viel, wenn sie gefordert und gefördert werden und / oder ihren Job machen dürfen. Sie sind super intelligent, lernwillig, denken auch mal für sich selbst.
Genau das macht aber neben dem Hütetrieb im Alltag dann die Probleme: Ein intelligenter Hudn lässt sich von Türen und Schubladen nicht aufhalten, löst gerne und geduldig Probleme (und so ein Problem kann auch sein, wie er an den Biomüll kommt und dei Futtertonne öffnet).
Lernwillig bedeutet auch, das er sehr schenll Unfug lernt und genau weiß, mit was er bei wem durchkommt - was schamlos ausgenutzt wird.
Für sich selbst zu denken bringt mit sich, das der Hund seine eigenen Prioritäten setzen möchte und wenn das Schlammloch grade viel wichtiger ist das der blöde Rückruf oder er genau diesen Schwanm Krähen zusammentreiben will dann ist das so.
Das kann einen Halter leicht frustrieren und überfordern. Natürlich kann man die Hunde anständig erziehen, sie machen auch so ziemlich jeden sportlichen Unfug mit aber "Kadavergehorsam" passiert schlicht nicht.
Sind sie gelangweilt und frustriert werden Hunde allgemein doof und reizbar, manche auch depressiv. Je schlauer der Hund ist, desto eher ist ihm langweilig, wie beim Menschen: Der eine ist damit zufrieden, 6 Stunden vorm Fernseher zu fermentieren, der andere bekommt schon nach kurzer Zeit den Rappel.
Ich würde mir keine Arbeitsrasse ins Haus holen, dafür kenne ich mich und meine (un)sportlichkeit zu gut, weiß, das ich nicht jeden Tag den Nerv habe ihn angemessen zu fordern und manchmal auch schnell frustriert bin.
Es gibt haufenweise wirklich schöne Hunde die unkomplizierter sind, in allen Größen und Versionen.
Unser Nachbar hat einen.
Der ist nervig, wenn er nicht ausgelastet ist. Und er ist stark. Zieht die Frau hinter sich her.
Da würde ich einen Spaniel vorziehen.
Leider schauen viele nur nach dem Aussehen und was zur Wohnungseinrichtung passt.
Muss aber sagen das Hütehunde vielleicht unverstandener als andere Hunde sind aber keineswegs aggressiver. Oft werden die geholt mit den Werbetext kein Jagdtrieb was oft beinhaltet das die Leute denken das sie da weniger aufpassen und erziehen müssen was sich halt bei so arbeitsintensiven Rassen schnell rächt. Aber zumindest finden viele danach die Hundeschule sobald der Hund anfängt Spaziergänger und Radfahrer zu hüten.
Bedeutet halt viel Arbeit aber diese Hunde machen da gerne mit was perse erstmal nichts schlechtes ist. Welche Rasse wird es denn? Harzer Fuchs oder sowas?
Hüten ist nun mal jagen ohne die Tötung. Und es gibt leider mehr als genug Hütehunde mit Problemverhalten.
Unüberlegt.
Wenn er sich informiert hat, müsste er wissen, dass so ein Hund KEIN Anfängerhund ist. Er müsste bereit sein, seinen Hund ständig zu fordern und auszupowern. Agility oder ähnliches wäre angesagt. Ist er wirklich dazu bereit, das ernsthaft und ausdauernd zu betreiben?
Besser gesagt, seine Eltern - denn als Schüler kann man diese Verantwortung allein gar nicht tragen. Dazu wird der Hund zu alt.
Naja, hoffentlich gehen sie zum Züchter, welcher ihn sicherlich darüber aufklärt, was er dem Hund bieten muss...sonst nimmt der ihm seine Bude auseinander.
Danke für deine Antwort. In Fernsehen haben sie mal berichtet, das die Hunde für sich selbst sorgen müssen während sie hüten. Daher war ich besorgt bei diesem Wunsch. Auch ist der Garten relativ klein und die Familie nicht so sportbegeistert. Und so ein großer, selbstständiger Hund kann doch sicher irgendwann Ärger machen. Mus natürlich nicht.