Was genau war gemeint mit der "Herrenrasse"?

1 Antwort

Na ja.

das war im Prinzip eine Frage, woher die Leute ihre Sklaven nehmen und welche fremden Länder sie ausbeuten...

Lange Zeit haben ja Europäer andere Europäer versklavt (Mittelalter/Neuzeit) bzw. haben Europäer andere Europäer als Sklaven ans osmanische Reich verkauft.

Aber dann kam das aus der Mode, ich glaube weil das Christentum dagegen war. Die Christen hatten aber nichts dagegen, Menschen aus anderen Kontinenten zu versklaven (siehe afrikanische Sklaven in Brasilien und den USA).

Ausserdem hatten manche europäische Länder dann Kolonien in anderen Gegenden der Welt (Afrika, Asien, Australien), und da die Menschen dort anders aussahen, ergab es sich automatisch, dass die Europäer, bzw. die Weissen die kolonierten Völker als "Untermenschen", als Menschen mit weniger Rechten, behalndelten, obwohl sie eigentlich an die Gleichheit aller Menschen glaubten.

Kurzum, Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte es in Europa nicht mehr zum guten Ton, andere Europäer auszuplündern und zu versklaven.

Das stellte die Deutchen (insbesondere die Nazis) vor ein Problem: Asien und Afrika war weitgehend kolonisiert, vor allem von England und Frankreich. Wen sollten die Deutschen nun ausplündern und versklaven? Für die Nazis lag als Antwort "die Osteuropäer" (die Slawen) am nächsten.

Also erfanden sie eine Hierarchie der "Rassen", wo sie selber, die Deutscnen, die sie als "Arier" bezeichneten, ganz oben standen. Das waren die "Herrenmenschen".

d.h. Herrenmensch war man laut Auffassung der Nazis durch geburt, indem man Deutscher ohne jüdische Vorfahren war.

Auch die Skandinavier wollten die Nazis gerne zu den "Herrenmenschen" rechnen, wie auch die Holländer.

Das Bild der Nazis vom Herrenmenschen war, dass er gross, blond und blauäugig sei (was etwas doof war, weil es unter Polen, Russen, Ukrainern wahrscheinlich mehr Blonde, Blauäugige gibt als unter den Deutschen)

Und die Funktion des "Herrenmenschen" war laut Nazi-Ideologie die anderen zu beherrschen, auszuplündern und zu versklaven.

Das heisst, dieses Gesellschaftskonstrukt stand der Idee der Menschenrechte und der Gleichberechtigung diametral entgegen. Für verschiedene "Rassen" von Menschen galten verschiedene Gesetze, wobei die "Arier" in jeder Hinsicht bevorzugt wurden.

Die Deutschen haben dann tatsächlich während des 2. Weltkrieges andere Länder ausgeplündert und ca. 13 Millionen Menschen als Sklaven (Zwangsarbeiter) für sich arbeiten lassen.

Deshalb fanden die Deutschen (die keiner verfolgten Minderheit angehörten) den 2. Weltkrieg bis 1943/44 auch ganz lustig, denn sie haben sich durch diesen Krieg (den sie begonnen haben) ungemein bereichert.