Was genau bedeutet es, in seiner Mitte zu sein?

16 Antworten

Der Weg der Mitte ist das Verbinden scheinbarer Gegensätze, das Einverstandensein mit dem was ist.

Dies beginnt bei dir selbst, indem du dich mehr und mehr so annimmst, wie du bist. Und kannst du dich vollkommen annehmen, lehnst du nichts mehr von dir ab, kannst du auch andere und die Welt so annehmen.

Es ist der Weg hin zur Gleich-gültigkeit.

Achtung:

Gleich-gültig meint nicht „wurscht oder egal“. Es meint: das Eine gilt das gleiche, wie das Andere.

Und es meint auch nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und das auszublenden, was dir nicht gefällt.

Gleich-gültig zu sein, in deiner Mitte zu sein, mit allem einverstanden zu sein, nimmt dir nicht die Unterscheidungsfähigkeit.

Also noch mal kurz und bündig:

Du bist dann in deiner Mitte, wenn du die scheinbaren Gegensätzlichkeiten in einer höheren Ordnung verbunden hast!

Wir sind viel mehr, als nur unser Körper !

Wie großartig wir sind, werden wir wohl erst dann erfahren, wenn wir unseren Körper verlassen haben.

Deswegen ist es schwierig, von unserem (Ausdehnungs-)Anfang, unserem Ende, der Höhe oder der Breite oder deren Mitte zu sprechen.

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Aber es ist auch nicht so gedacht !

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Es ist eher eine Metapher, ein bildlicher Vergleich, der uns die Aussage besser verstehen lässt.

Wenn Du diesen bildlichen Vergleich verstehen willst, dann schau Dir eine Balken-Schaukel an, die entweder rechts- oder linkslastig sein kann. Dann befindet sie sich entweder links oder recht in der Höhe und rechts oder links am Boden.

Wenn das Längsbrett der Schaukel sich parallel zum Boden und damit waagrecht zur Erde befindet, ist sie in ihrer Mitte. Dann sind die Kräfte, die sie rechts oder links nach unten oder nach oben ziehen wollen, ausgeglichen !

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Was in Deinem Körper passiert, wenn Du selbst ausgeglichen bist, kannst Du in allen Einzelteilen erst begreifen, nachdem Du meditieren gelernt hast und das eine Weile praktizieren konntest. Dann hast Du gelernt, wie Du Dein Denken, Dein Fühlen, Deine Bedürfnisse, Dein Wollen, Dein Wünschen und noch vieles Andere ausschalten kannst.

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Wenn Dich dann weder Störungen aus Deinem Inneren und auch keine von Außen, auch keine Gedanken mehr belästigen, dann bist Du in Deiner Mitte.

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Diese Aussage ist sicher eine metaphorische Aussage, die angeben will, dass der/die Betreffende in ihrem Denken und Handeln häufiger einen Einklang mit ihren Lebensprinzipien findet. Man kann das leichter vom Gegensatz her erklären: Das sind Menschen, die sich gleichzeitig Prinzipien verpflichtet fühlen, die nur schwer oder gar nicht miteinander vereinbar sind. So kann man z.B. höchst lustvoll seine Egoismen zur Kenntnis nehmen. Motto: "Was ist gut für mich?" und gleichzeitig in sich einen Antrieb spüren, der mich auffordert anderen etwas abzugeben, auch mal wieder verlieren zu können oder nicht auf meinem Recht zu bestehen, wenn dadurch ungute Konfliktsituationen vermieden werden können. Aggressive Selbstbehauptung und liebevolle Zuwendung können bisweilen nach kurzen Zeitspannen ineinander umschlagen. Wenn bei einem Menschen häufig und in unterschiedlichen Lebenssituationen solche 'Zerrissenheit' sichtbar wird, dann hat man das Gegenteil von dem Menschen, bei dem dies eher die Ausnahme ist und von dem man dann sagt "Dieser Mensch ruht in sich" ,"Er lebt aus seiner Mitte", "Er zeigt eine zentrierte Persönlichkeit". Im Klartext also eine "innere persönliche Konfliktfreiheit". Selbstverständlich ist kein Mensch völlig frei davon, vor allem nicht, wenn er sich in Extremsituationen versetzt sieht (Lebensbedrohung; ungerechtfertigte Beschuldigung; Verlust besonders geliebter Dinge oder Menschen und ähnliches)--- Rolf Mengert

Es ist Dir weder warm noch kalt, Du bist weder aufgeregt noch am Schlafen, Du beist weder glücklich noch unglücklich.

Sich selber spüren, in sich eine Ruhe haben, aus der heraus man handeln kann und nicht immer zweifeln muss, ob es jetzt "richtig" oder "falsch" sei.

Das ist ein Zustand, den ein normaler Mensch wohl nicht permanent haben kann, aber ein geübter oft.Manchmal gerät wohl jeder mehr oder weniger "ausser sich" (ausser sich sein - ist das Gegenteil davon - also Nervosität, Stress, Wut, Zerstreutheit, Unentschlossenheit, Angst, Mutlosigkeit...)