Warum kommt es dazu, dass man sich bei Einsamkeit ab einem bestimmten Punkt zurückzieht?

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Verstehe ich die Frage richtig - wie es dazu kommt, dass sich Menschen zurückziehen, die sich einsam fühlen? Also statt soziale Kontakte zu suchen das Gegenteil tun?

Das ist meist das Ende eines Teufelskreises. Man fühlt sich ja einsam, weil man negative Erfahrungen gemacht hat, z.B. Ablehnung, nicht die richtigen Kontakte gefunden (niemanden der auf der gleichen Welle ist), gemobbt wurde oder oder oder. Diese Erfahrungen sorgen dann meist dafür dass man Probleme hat, Kontakte zu knüpfen oder gar psychische Erkrankungen daraus entstehen. Es kommt dann zu mangelnder sozialer Interaktion, was wiederum das Gefühl der Einsamkeit verstärkt, gleichzeitig aber der Umgang mit Menschen immer mehr "verlernt" wird - bzw. man immer mehr das Gefühl bekommt, dass andere einen "nicht wollen". Darum zieht sich der Mensch dann mehr und mehr zurück.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss in Psychologie

Dekofreakee 
Beitragsersteller
 21.05.2025, 17:35

Ja, das hast du richtig verstanden :)

Eine bessere Erklärung hätte ich dafür nicht bekommen können und ich danke dir sehr dafür :)!

Vielen Dank <3

Niemand spricht gerne über Einsamkeit, obwohl sie uns alle früher oder später treffen kann.

Menschen, die vereinsamt sind, sind häufig der Meinung, dass sie selbst die Schuld daran tragen, dass sie keine sozialen Kontakte haben.

Sie ziehen sich oft zurück, weil sie sich isoliert und missverstanden fühlen.

Dieser Rückzug kann eine Art Schutzmechanismus sein, der dazu dient, Gefühle der Einsamkeit zu vermeiden oder zu reduzieren.

Auch Angst vor Ablehnung kann zu sozialem Rückzug führen.

Enttäuschung über fehlende soziale Kontakte oder darüber, dass die sozialen Kontakte nicht den Erwartungen entsprechen, kann ebenfalls zu sozialem Rückzug führen.

Sie ziehen sich möglicherweise auch zurück, wenn sie von bestehenden Beziehungen enttäuscht sind, um enttäuschende Erfahrungen zu vermeiden.

Je länger dieses Gefühl anhält, desto schwieriger wird es, der Einsamkeit zu entkommen, und desto intensiver wird das Gefühl der Isolation.

Das ist die absolute Verzweiflung, Hilflosigkeit, Perspektivlosigkeit, die einen Menschen in die Einsamkeit bringt.

Man hat alles probiert, um Kontakte zu knüpfen, Gespräche zu führen, sich zu treffen, auch Probleme anzusprechen, doch alles ist erfolglos.

Man resigniert und gibt auf, hat den Mut verloren auf Hilfe und zieht sich von allem zurück, keine Treffen mehr, Telefonate, man will nur noch alleine sein und seine Ruhe haben.

So kommt es zur Einsamkeit. Nach und Nach fragt auch niemand mehr nach einem, und so wird es weniger und einsamer.

Alles Gute für Dich.


Vielleicht eine Depression? Oder generelle Schüchternheit, Introvertiertheit?