Was durften Frauen im NS Staat und was nicht?

Arwen45  22.02.2021, 10:53

Präzisier die Frage bitte, welche Frauen, alle oder nur arische oder jüdische oder welche?

ninamb09 
Fragesteller
 22.02.2021, 10:57

Alle

3 Antworten

Eine Ehefrau hatte keinerlei Rechte. So stand damals im BGB: „Dem Mann steht die Entscheidung in allen das gemeinsame, eheliche Leben betreffende Angelegenheiten zu... ."

 Die Frau durfte nur in Vertretung ihres Mannes einen Vertrag abschließen und musste sogar ihren Beruf abgeben, wenn der Mann es im Bezug auf die Ehe so wollte.

Spezielle Frauenrechte gab es nicht. So wurden Frauen z.B. beim Ehebruch härter bestraft als Männer, da man dadurch keine Kontrolle mehr über das Erbgut gehabt hätte. Die "Rassenhygiene" war nämlich ein bedeutender Punkt für die Nationalsozialisten.

Sobald die Nationalsozialisten meinten, dass eine Frau (sie waren vorrangig davon betroffen) keine "erbgesunden" Kinder gebären könnte, wurde sie sterilisiert bzw. zwangssterilisiert, wenn sie sich weigerte. Es wurden bis 1945 bis zu 300.000 Menschen auf eine solche Art sterilisiert, wobei bis zu 400 Frauen und ca. 70 Männer starben. Außerdem wurden bei Frauen auch Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen, wenn der "Staat" der Meinung war, das Kind wäre nicht erbgesund.

Die Frauen sollten sich mit Wildkräutern und Wildgemüse versorgen damit kein Hunger aufträte. Gleichzeitig hatten sie sich aber zum Kriegseinsatz zu melden und mussten in Männerberufen schuften, da die Männer meist an der Front waren.

Das Tragen von Lippenstift oder BH galt als unarisch und war verpöhnt.

Die Hauptaufgabe der arischen Frau war das Gebären zuküntiger Soldaten, die Ernährung und Aufzucht der Kinder nach den Maßgaben des Regimes, Arbeit für das Vaterland und alles alles andere war eher unerwünscht.

Zitiert aus martinschlu.de/kulturgeschichte

Woher ich das weiß:Recherche

Frauen wurden aus der Arbeitslosen-Statistik genommen, d.h. eine Frau konnte sich nicht mehr arbeitslos melden. d.h. allgemeine Politik war dass frauen nicht arbeiten sollten, auch wenn es nicht verboten war. Das änderte sich dann im Krieg, wo man Frauen als Arbeitskräfte brauchte.

Frauen waren KZ-Wächterinnen und wurden auch aufgerufen, sich in den besetzten Gebieten in Osteuropa anzusiedeln, insbesondere als Lehrerinnen, Krankenschwestern, sekretärinnen.

Mädchen sollten/mussten mit ca. 18 ein Jahr "Landdienst" machen.

Frauen sollten möglichst viele Kinder kriegen, es gab Medaillen ("Mutterkreuz") wenn man 4, 6, 8 Kinder hatte.

Die "arischen" Frauen durften ungehemmt Sex haben, auch ohne Ehe, weil die Nazis eine Natalistische Politik betrieben - sie wollten so viele "arische" babies wie möglich und unterstützen daher vorehelichen Sex und unterstützen auch ledige Mütter. (man fand es im Prinzip gut, wenn "arische" "Zuchthengste" ihren Frauen untreu wurden und so viele "arische" Mädchen wie möglich schwängerten.

"Rassenschande" - Sex zwischen "Ariern" und Juden war verboten.

Jüdische Frauen unterlagen Diskriminierung, Enteignung, Verfolgung, Ermordung.

Ziel der nationalsozialistischen Propaganda war eine durchgehende Rollenfixierung der Frauen im deutschen Reich. Hitlers Vorstellung war die naturgemäße klare Trennung der Lebensbereiche der beiden Geschlechter, aus seiner Sicht "Der Wille der Natur". Nur noch die “deutsche Frage”, misst den persönlichen Wert einer Frau, nur noch die Erfüllung ihrer von Natur vorgegebenen Verpflichtung.

...viel Spaß beim lernen! ;)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus