Was darf man in einer Beziehung, wenn man einen Keuschheitsversprechen gemacht hat?

8 Antworten

Um das Versprechen zu halten, wird es wohl am besten sein, wenn man auf Zärtlichkeiten möglichst verzichtet, sonst kann es leicht passieren, dass die Schwelle, wo die Gefühle die Regie übernehmen, überschritten wird.

Grundsätzlich aber ist küssen, kuscheln und Petting (außer heavy) möglich.

Dies ist unterschiedlich zu beantworten auch ob rein freiwillig oder als Zuordnung zu religiösen Vorgaben oder Gelübten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Keuschheit
i.R. wird sich jeder sexuellen Handlung enthalten im gleichen Sinne, wie es auch das "zivile Recht" sieht, wenn sexuelle Übergriffe definiert werden.

Was Du "darfst" und was nicht, was in den Augen Deines Umfelds "Sünde" und was "Heilig" ist, ist zunächst einmal Definititionssache.

Die Keuscheits-Extremisten geisseln sich sogar für "unkeusche Gedanken", während andere lediglich "echten" Geschlechtsverkehr auslassen und ansonsten  alles mitnehmen, was Spaß macht...

Mit dem Sex ist es ähnlich wie mit dem Alkohol: Jeder weiss, dass übermäßiger Alkoholgenuss - vor allen in Verbindung mit gefährlichen Gegenständen wie Waffen, Kraftfahrzeugen und Eheringen - vermieden werden sollte. Manche Religionen haben ihn daher ganz verboten während andere maßvollen Umgang propagieren (weil sie wissen, dass es die meisten ohnehin nicht lassen werden) und sogar Wein in die Liturgie eingebaut... .

Jungfräulichkeit wird oft völlig überbewertet. In ferner Vergangenheit war eine jungfräuliche Braut die Gewähr dafür, dass der frischgebackene Ehemann nicht versehentlich die Nachkommen eines Konkurrenten großzieht bzw. eine ledige Mutter ohne Versorger mittellos zurückbleibt. Daher haben praktisch alle Religionsstifter den vorehelichen Verkehr zur "Sünde" erklärt und entsprechend sanktioniert - was ja auch durchaus gut gemeint und mangels Alternativen der einzig mögliche Weg war. Daher hat diese Praxis und das Ideal der Enthaltung bis zur Ehe auch Eingang in viele Kulturen gefunden.

Dank Geburtenkontrolle, Safer Sex und Vaterschaftstest sind die eigentlichen Beweggründe für die Forderung nach Jungfräulichkeit längst obsolet. Jetzt geht es nur noch um den obskuren Begriff der "Ehre" - wobei meiner Meinung nach der wichtigste Beweggrund die Angst vor dem Vergleich ist ("Was ist, wenn meine Frau/mein Mann mit einem meiner Vorgänger mehr Spaß hatte...?").

Viele Gläubige - auch in der christlich-amerikanischen "Purity-Bewegung" haben einfach bis zur Ehe ausschliesslich Oral- und Analverkehr und bleiben so "rein" und "jungfräulich" bis zur Ehe... . Sex ist aber doch etwas, was den Partner nicht "abnutzt" oder "entweiht" - warum also das ganze Bohei? Wenn es lediglich darum geht in der Hochzeitsnacht ein unversehrtes Jungfernhäutchen vorweisen zu können (das viele Mädchen nie hatten oder ohne Sex gerissen ist), dann ist das ganze Gedöns nur noch albern... .

Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein begrüßen es, wenn die Frau/der Mann auch noch andere Erfahrungen hatte, denn sonst fragen sich viele erst später, wie es denn mit einem anderen Partner wäre und gehen irgendwann fremd... . Da Sex auch ein wichtiger Faktor in einer Beziehung ist (auch wenn einige Moralapostel dies immer wieder bestreiten), sollte man sich auch im Bett verstehen. Hier den Partner erst zu heiraten und dann herauszufinden, ob man die gleichen Vorstellungen von gutem Sex hat, ist als würde man an der Schiessbude versuchen einen Treffer zu landen - blind und mit nur einem Schuss. Viel Glück dabei... .

Die Vorstellungen einer romantischen Hochzeitsnacht zweier Jungfrauen ist in der Praxis dann auch weit weniger romantisch als verkrampft, bemüht und peinlich - dann lieber eine(n) Partner(in) mit Erfahrung.

Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Wenn du in der "Weltkirche" unter Leitung des "Gottes dieser Welt" (Offb.12,9) etwas versprochen hast ?

Entscheide du, ob das zählt.

Unser ewige Vater erwartet "solche Versprechen" nicht.

Er möchte jedoch, dass die Menschen sittsam miteinander leben (Phil.4,8; Titus 2,5).

Alles was du willst die Hauptsache ist, dass beide Jungfräulich bleiben