Was bedeutet es genau, mit Geld umgehen zu können?

5 Antworten

Erste Regel: Man soll sein Geld nicht einfach verschleudern. (Glücksspiele etc.)

  1. Niemals über seine Verhältnisse leben.
  2. Sparen, weil man nicht weiß, was mal kommt.
  3. Niemals darüber reden, wie viel Geld man hat.
  4. Das Geld, den Wert, zu schätzen wissen.

Das müsste reichen. Zufrieden?

AB

Ich weiß nicht, was daran so schwierig sein soll. Mit Geld umgehen können bedeutet letztlich immer den Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben zu haben. D.h. man sollte wissen (evtl. schriftlich mal festhalten) was die eigenen ständigen Einnahmen sind, wann sie eingehen, was davon kontinuierlich zu erwarten ist und was mal nur Sondereinnahmen (z.B. Geburtstag).

Schwieriger ist für die meisten, den Überblick über seine Ausgaben zu behalten. Da sind ständig vertraglich festgelegte Ausgaben wie Miete, Strom, Wasser usw., Raten+Abzahlungen und Abonnements (z.B. Smartphone). Als nächstes folgen regelmäßig anfallende Ausgaben z.B. für Essen und Trinken, Fahrten, Friseur, ständiger Verbrauch (z.B. Zigaretten), Unterhalt für Tiere. Das muss man anfangs ermitteln. Was dann übrig bleibt sollte man aufs Jahr hochrechnen und davon abziehen, was man so an Schuhen, Klamotten, Urlaub, usw. braucht. Was dann übrig bleibt durch 12 dividiert ist der klägliche Rest zur freien Verfügung. Ohne eine solche Übersicht überschätzt man leicht seine "frei verfügbare Masse". Wenn man einen Kredit aufnimmt, z.B. für ein Auto, einen Komputer oder eine andere teure Anschaffung, dann werden die Abzahlungen für den Kredit unter Raten+Abzahlungen zunehmen und man muss prüfen, wie sich das auf die anderen Positionen auswirkt.

Gefährlich ohne einen solchen Überblick ist das Zahlen mit Karte. Da stellt man am Vierteljahres- oder gar Monatsende schnell fest, dass man das Konto arg überzogen hat und heftig Zinsen zahlt. Für solche persönliche Kassenübersichten gibt es meiner Meinung nach auch kleine Programme.

Lichtpflicht 
Fragesteller
 29.03.2016, 17:38

Schwierig ist nichts daran, dennoch kann man an der Länge der Antworten durchaus sehen, dass die Antwort so stumpf nicht ist.

Als Philosoph interessiert mich da einfach, was hinter einem so pauschalen Werturteil genau in der Realität steckt. Manche werfen eben gerne mit Bezeichnungen um sich und erklären aber nicht, was denn nun genau gemeint ist.

In meiner Familie etwa wird "mit Geld umgehen können" gleichgesetzt mit "reich sein". Ich dachte, da steckt wohl mehr dahinter ^^

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berkersheim  29.03.2016, 21:22
@Lichtpflicht

Ich kenne viele Leute, die mit Geld umgehen können, und nicht reich sind. Dazu zähle ich z.B. meine Mutter, die mit dem kleinen Lohn meines Vaters drei Kinder groß gezogen und das geerbte schmale Haus durch Anbau zu einem schönen Zweifamilien-Haus ausgeweitet hat. Reich konnten wir nicht werden, bei dem kleinen Gehalt. Doch aus allen ist was geworden. Es ist richtig, dass mit Geld umgehen können, eine Voraussetzung zum reich werden ist, aber nur eine. Das war bei uns in einem Arbeiterort nie ein Maßstab. Da bedeutete "mit Geld umgehen können", dass trotz Arbeiter-Lohn immer gutes Essen auf dem Tisch stand, alle gut gekleidet waren und man erhobenen Hauptes und schuldenfrei durch den Ort gehen konnte. Da ich inzwischen auch Geschäftsleute kenne, die man "reich" nennen kann, weiß ich, wieviel Engagement dazu gehört und wie genau man z.B. beim Einkauf von Waren seine Einkaufspläne einhalten muss, wie schnell einem die Kosten davonlaufen. Auch da fällt den meisten nichts in den Schoß.

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Mit Geld umzugehen, kann man lernen. Du hast eine gewisse Summe an Geld zur Verfügung, kaufst nur das, was du wirklich benötigst.

Das Geld welches dir übrig bleibt, kannst du auf die hohe Kante legen.

Wer den Verlockungen des Marktes immer nachkommt, der könnte, so sein Einkommen zu niedrig ist, irgendwann in Schulden landen. Z. B. mehrere Käufe für die Ratenzahlungen anfallen, man die Raten am Ende nicht mehr bezahlen kann. Solche Leute können mit Geld nicht umgehen.

Schulden, z. B. für den Bau eines Hauses sind etwas anderes. Du nimmst einen Kredit auf, damit du das Haus überhaupt bauen kannst. Zahlst dann die Kreditraten bis der Kredit völlig bezahlt ist. Dann hast du dir aber einen Gegenwert für dein Geld angeschafft, du hast ein Haus.

Die Ausgaben die man macht, sind freilich abhängig vom Einkommen. Daran muss man sich orientieren, wenn man nicht in Schulden landen will.

Es gibt leider viele Menschen, die permanent einen Schuldenberg vor sich herschieben. Kommen dann unerwartete Ausgaben, haben die ein Problem.

Man sollte versuchen, mindestens zwei oder drei Monatseinkommen als Sicherheit für unerwartete Ausgaben zur Verfügung zu haben. Damit lässt es sich leichter leben, als ständig das Problem vor sich zu haben, wie man was bezahlen kann.

Bei uns zuhause hiess es immer, sparen in der Zeit, dann hast du in der Not.

Wenn Du Dein Geld entsprechend für Dinge einteilst, sodass Du mit dieser Einteilung zufrieden bist und zurechtkommst, dann würde ich davon sprechen, dass Du mit Geld umgehen kannst.

Die Einteilung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z.B.: Vermögen; Einkommen; Unkosten für Haus/Wohnung/Auto/Nahrung etc. und die persönlichen Wünsche. Die Banken machen mit Deinen Schulden Profit und deswegen wird ja für´s Kredit-aufnehmen geworben und wir werden zum Konsum animiert...

Wenn nun jemand, um all das bezahlen zu können, einen Kredit aufnehmen muss, dann ist das systembedingt. Ich würde nicht zwingend sagen, dass derjenige von Haus aus nicht mit Geld umgehen kann, aber ihm wurde ein Kredit angedreht, der ihn in die Schuldenfalle treibt.

Dies geschieht tagtäglich und wenn man sich damit etwas länger beschäftigt, merkt man erst, in welchem perfiden System man sich bewegt.

Aus diesem Blickwinkel können natürlich die allerwenigsten Menschen mit Geld umgehen, da sie nicht verstanden haben, wie das Geldsystem der Banken funktioniert. (Giralgeldschöpfung...)

Fazit: Es kommt auf die Sichtweise an. Wenn man selbst mit seinem Einkommen und seinen Ausgaben leben kann, dann kann man mit Geld umgehen. Wenn man aus diesem Grund aber unglücklich ist, sollte man sich das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Liebe Grüße! :-)

Mit Geld umgehen zu können bedeutet für mich, zu wissen, was man hat. Man sollte sich nichts kaufen, was man sich nicht leisten kann. Das kann entweder bedeuteten, wofür man das Geld nicht hat, oder welchen Kredit man nicht zurückbezahlen kann. 

Ich kann mir z.B. kein Auto oder Haus für 100.000€ kaufen, wenn ich keine 100.000€ habe, oder weiss, dass kein Geld hinterher kommt, um die monatlichen Raten/den Kredit abzubezahlen. 

Ausserdem bedeutet mit Geld umgehen können auch, nicht immer alles direkt für (unnötige) Dinge auszugeben, sondern auch mal zu sparen für etwas, was man unbedingt braucht/sich schon lange wünscht. 

Ich gebe z.B. nie viel Geld aus sondern spare es, um mir dann ein neues Handy oder eben etwas teureres kaufen zu können.