Was bedeutet dieses Gedicht?
Hallo, ich muss bis heute Abend das Gedicht ,,Das Kutschpferd'' von Gellert analysieren. Doch bleibe schon bei ersten Schritt hängen und zwar, was für eine Bedeutung/Öehre hat es?
Kann mir bitte jemand helfen?
Vielen Dank im Voraus!
Das Kutschpferd
Ein Kutschpferd sah den Gaul den Pflug im Acker ziehn,
Und wieherte mit Stolz auf ihn.
Wenn, sprach es, und fieng an, die Schenkel schön zu heben,
Wenn kannst du dir ein solches Ansehn geben?
Und wenn bewundert dich die Welt?
Schweig, rief der Gaul, und laß mich ruhig pflügen,
Denn baute nicht mein Fleiß das Feld,
Wo würdest du den Haber kriegen,
Der deiner Schenkel Stolz erhält?
Die ihr die Niedern so verachtet,
Vornehme Müßiggänger, wißt,
Daß selbst der Stolz, mit dem ihr sie betrachtet,
Daß euer Vorzug selbst, aus dem ihr sie verachtet,
Auf ihren Fleiß gegründet ist.
Ist der, der sich und euch durch seine Händ ernährt,
Nichts bessers als Verachtung werth?
Gesetzt, du hättest beßre Sitten:
So ist der Vorzug doch nicht dein.
Denn stammtest du aus ihren Hütten:
So hättest du auch ihre Sitten.
Und was du bist, und mehr, das würden sie auch seyn,
Wenn sie, wie du, erzogen wären.
Dich kann die Welt sehr leicht, ihn aber nicht entbehren.
3 Antworten
Bedeutung muss nicht der 1. Schritt sein. Wie man's angehn könnt', steht des Langen und Breiten hier bei abipur.de :
Erarbeitung einer Gedichtinterpretation A: Vorbereitung eines Interpretationsaufsatzes1) Unsystematisches Notieren von ersten Eindrücken und Auffälligkeiten mit dem Ziel, eine Interpretationshypothese zu bilden
Systematische Stoffsammlung zu vier Bereichen:
a) Inhalt: Worauf bezieht sich der Titel? Welcher Wirklichkeitsbereich, Vorgang, welches Thema oder Motiv wird dargestellt? Tritt ein Ich als Sprecher im Gedicht auf, das uns ein Erlebnis, eine Stimmung, einen Gedanken, einen Appell o.ä. nahe bringen will?
b) Lyrische Form: Welche Gedichtart, Strophenform, welches Metrum liegt vor? Welche Kadenzen, Reimschemata, Klangfiguren, rhythmischen Mittel lassen sich feststellen?
c) Aufbau: Lässt sich das Gedicht in Sinnabschnitte gliedern (Probe: Zwischenüberschriften bilden)? Wo findet sich ein Wendepunkt im Bewegungsablauf oder ein Einschnitt in der Gedankenführung des Gedichts?
Wodurch wird er inhaltlich, sprachlich oder rhythmisch gekennzeichnet? In welchem Verhältnis stehen die einzelnen Sinnabschnitte zueinander (z.B. Gegensatz, Steigerung, Schlusspointe)?
d) Sprache: Was fällt besonders auf am Satzbau, an der Wortwahl, am Stil bzw. an der Bildlichkeit des Gedichts?
und dann (dort zu finden):
B Verfassen eines InterpretationsaufsatzesAlles, was irgendjemand hat oder ist, beruht letztlich auf dem Fleiß der Arbeitenden, auf die man hinunterschaut. Ohne deren Fleiß aber wäre und hätte niemand etwas.
Alles, was irgendjemand hat oder ist, beruht letztlich auf dem Fleiß der Arbeitenden, auf die man hinunterschaut. Ohne deren Fleiß aber wäre und hätte niemand etwas.
Alles, was irgendjemand hat oder ist, beruht letztlich auf dem Fleiß der Arbeitenden, auf die man hinunterschaut. Ohne deren Fleiß aber wäre und hätte niemand etwas.
Ein Kutschpferd blickt verachtungsvoll auf einen "Ackergaul" herab. Dieser sagt ihm, dass "der Stolz, mit dem ihr sie (Ackergäule) betrachtet, ... auf ihren Fleiß begründet ist" und kommt zu der Schlussfolgerung: "Dich kann die Welt sehr leicht, ihn (den Ackergaul) aber nicht entbehren."
Welche Lehre mag da wohl dahinterstecken?
Ich finde es immer interessant wenn Lehrer eine Aufgabe geben diese mit Philosophie zutun hat und dann genau eine Lösung akzeptieren. Jedoch nicht darauf kommen, dass jeder Mensch evtl anderst denkt und dadurch auch jeder Mensch eine eigene Bedeutung findet.
Jeder zieht Kunst anderst
Danke für die ausführliche Antwort! Aber ich verstehe trotz allem nicht, worum es in dem Gedicht geht bzw. welche Lehre es hat?