Was bedeutet bei Wetterberichten die Aussage “gefühlt“?

10 Antworten

Hier habe ich etwas gefunden, dass meines Erachtens nicht nur kompetent, sonder auch für einen Laien sehr gut erklärt, was man unter "gefühlter" Temperatur im allgemeinen versteht:

"Neben der mit einem Thermometer gemessenen und meteorologisch "korrekten" Temperatur gibt es auch jene Temperatur, die ein Mensch subjektiv empfindet - die "gefühlte Temperatur". Hinter dieser Größe verbirgt sich eine Kombination aus verschiedenen meteorologischen Parametern, nämlich Lufttemperatur, Strahlungsbedingungen, Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit.

All diese Größen beeinflussen die thermische Wahrnehmung in unterschiedlichem Ausmaß: so verursacht eisig kalter Wind ein Frösteln, währenddessen hohe Luftfeuchte sowie direkte Sonnenstrahlung den Menschen schwitzen lassen. Die gefühlte Temperatur erfasst somit alle meteorologischen Komponenten, die den Wärmeaustausch eines Organismus mit seiner Umgebung beeinflussen und stellt daher einen sehr greifbaren Parameter zur Bestimmung der thermischen Belastung für den Menschen dar.

Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass die gefühlte Temperatur nur einen ungefähren Richtwert darstellen kann, da individuelle Faktoren wie das Ausmaß der körperlichen Aktivität, die Bekleidung oder die körpereigene Wärmeproduktion naturgemäß unberücksichtigt bleiben müssen.

Die gefühlte Temperatur ist eine international übliche Größe und findet vor allem im Zusammenhang mit Hitzewarnungen oder zur Berechnung der Abkühlung durch den Wind Verwendung.<

Die gefühlte Temperatur ist individuell verschieden. Grundsätzlich gilt: Je trockener die Luft, umso größer ist die Temperaturspanne, die man als angenehm empfindet. Minus Zehn Grad bei strahlendem Sonnenschein werden als viel wärmer empfunden als plus drei Grad bei peitschendem Schneeregen und Wind. Und im Sommer empfindet man trockene Hitze bei 30 Grad und 30% Luftfeuchtigkeit als kühler als schwüle 25 Grad bei 90 % Feuchte wie im Treibhaus.

Ich habe mal einen Bericht gesehen, wo geziegt wurde, wie die gefühlte Temperatur berechnet wird. Dabei spielen Wind und Feuchtigkeit eine Rolle. Dadurch fühlt sich die Temperatur kälter an, als sie tatsächlich ist. Bzw. im Sommer kann sie sich durch warmen Wind auch wärmer anfühlen.

Es gibt OBJEKTIVE Temperaturen(gemessen immer im Schatten) , die ein gutes Thermometer zeigt, z.B. 3°C .

Herrscht an dem Tag aber z.B. scharfer Wind mit Regen, dann empfindet der Mensch die Temperatur kälter, als sie in Wirklichkeit ist. Das wäre dann "gefühlt z.B. 0°C".

Das bedeutet, dass man die Temperatur - z.B. bei Wind - kälter empfindet/fühlt, als sie tatsächlich ist.