was bedeutet Asozial wirklich?

21 Antworten

Asozial ist sehr eindeutig definiert, d. h. jemand der sich nicht an Gesetze und Normen hält, gilt als asozial. Jemand verstößt mehr oder weniger bewusst gegen die Regeln einer Gesellschaft. Das betrifft aber klar bestimmte Verhaltensweisen.

Beispiele für asoziales Verhalten: - Fahren ohne Führerschein/Fahren im alkoholisierten Zustand - Fahren ohne gültigen Fahrausweis - Steuerhinterziehung - Gewalttätigkeit - Missbrauch von Gemeingut (z.B. Autofahren auf Gehwegen, öffentliche Abfallbehälter für Hausmüll verwenden, lautes Musikhören in einer Badeanstalt, Abfall liegen lassen) - Mitarbeitern Entlohnung nicht bezahlen - Sich an der Supermarktkasse vordrängeln - Ladendiebstahl

Die Liste ist beliebig fortsetzbar.

Asoziales Verhalten ist dabei NICHT von Einkommensgruppe oder sozialer Hierarchie abhängig, sondern von eindeutig gegen die festgelegten Regeln der Gesellschaft verstoßendes Verhalten. Das betrifft aber nicht willkürliche Ansichtssache, sondern ganz sachlich verifizierbares und eindeutig gegen die Regeln der Gesellschaft verstoßendes Verhalten; nicht etwa Verhalten und Eigenschaften, die Privatangelegenheit jeder erwachsenen Person sind.

Der Begriff "asozial" wird, dem völlig entgegen, aber häufig als beliebig einsetzbares Schimpfwort, und damit auf falsche, unzutreffende und beleidigende Weise verwendet. Insbesondere für Personen mit geringem Einkommen, geringem oder mittlerem Bildungsstand - oder Personen, die man einfach dafür hält - bestimmmter Kleidung, einem bestimmten Lebenstil, der als "abweichend" betrachtet wird, obgleich er nicht gegen Gesetze und gesellschaftliche Regeln verstößt.

Das bedeutet: Wer z. B. ...

  • ein älteres Auto fährt, möglicher Weise mit Beulen, aber zugelassen
  • einen individuellen Kleidungsstil hat
  • zurückgezogen lebt
  • in der Öffentlichkeit ein distanziertes Verhalten an den Tag legt
  • seinen Garten nicht genau in der Weise anlegt, wie das die Mehrzahl seiner Nachbarn tut (z. B. indem er seinen Rasen etwas höher stehen lässt o. ä.)
  • einen individuellen Tagesablauf hat
  • sich nicht leutselig gibt und seine Privatangelegenheiten für sich behält

u.v.m.

ist nicht asozial. Solche Personen werden aber sehr leicht, und damit auf völlig unzutreffende Weise, mit einem solchen Ausdruck belegt, der dann nichts weiter als ein Schimpfwort ist, das deshalb verwendet wird, da man in der Regel gegen Personen, deren Lebensweise man für unangepasst, "abweichend" oder anstößig hält (obgleich das die Privatangelegenheit jeder erwachsenen Person ist), nichts Tatsächliches vorzubringen hat, bzw. die als "asozial" bezeichneten Personen sogar beneidet. D. h. man hat Personen, diem man beliebig als "asozial" beschimpft, nicht wirklich und berechtigt etwas vorzuhalten, empfindet deren Verhalten nur als "abweichend".

Der Begriff "asozial" wird somit häufig als beliebig einsetzbares Schimpfwort für Personen gebraucht, die man herabwürdigen will, gegen deren Verhalten sich aber nichts Tatsächliches einwenden lässt, um ein besseres Bild von sich selbst zu bekommen, ohne dass deshalb asoziales Verhalten vorliegt. Asozial, wiederum ist es dagegen, Personen, denen nicht das Geringste tatsächliche asoziale Verhalten angelastet werden kann, als "asozial" zu bezeichen. Der Begriff "asozial" wird somit häufig für Personen als Beleidigung missbraucht, deren Lebensstil als "abweichend" deklariert wird, ohne dass es dafür reale Gründe geben muss.

Kurzfassung: "Asozial" hat mit einer von bestimmten Personengruppen als "abweichend" gesehenen Lebensstil und deren Vorstellungen, wie "man zu sein hat", nichts zu tun. Auch nicht mit Einkommen oder Vermögensverhältnissen. Sondern ganz ausschließlich mit Verhalten, das Gesetze und Regeln der Gesellschaft verletzt.

Abschließendes ein plakatives Beispiel: - Jemand, der in Anzug und Krawatte gerade einem neuen Mercedes entstiegen ist und seinen Abfall auf einer Rasenfläche entsorgt, verhält sich asozial. - Jemand, der seine Wäsche auf dem Balkon trocknet, der z. B. längere Haare hat, der regelmäßig am Stehimbiss isst, der kein Auto hat, der Jeans und T-Shirt trägt ist deshalb nicht asozial.

Suedherz  22.12.2011, 20:32

sehr schön geschrieben!

erst bei deiner antwort habe ich es richtig verstanden ;D

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scatha  19.09.2013, 15:35

Sehr interessante Darstellung ! :)

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Asozial ist nicht gleich asozial!

Asozial ist ein Oberbegriff, der in mehrere Ebenen aufgeteilt werden muss.

Jede Zeit und jede Gesellschaft hat ein unterschiedliches Verhältnis zur Asozialität. Abwertend ist der Begriff „asozial“ verwerflich, sinnvoll erzieherisch zur Bewusstmachung eingesetzt kann der Begriff eine positive Wirkung erziehen.

Alles, was einen anderen Menschen (oder auch Tier) übervorteilen, ist asozial.

Immer wenn gegen die Würde eines Lebewesen verstoßen wird.

Hierbei spielt es keine Rolle ob es sich um eine Schädigung, Gefährdung oder eine Belästigung oder Behinderung handelt. Jemand oder etwas quälen ist immer asozial. Es gibt auf dieser Welt keinen Grund anderen Qualen zu zufügen. Der Mensch ist mit unendlichem Abstand, dass schlimmste asoziale Wesen auf dieser Welt.

Asozial wird je nach Standpunkt, Stellung oder Einstellung unterschiedlich gesehen. Asozial ist in vielen Fällen auch kriminell.

Normen und Regeln können die Asozialität mindern aber nicht verhindern.

Diese Einlassung erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Andere Einlassungen und Meinungen sind bei so einem komplexen und wichtigen Thema von besonderer Bedeutung und Wichtigkeit.

Schweregrad nach Vorgehen:

  1. Vorsatz, beabsichtigt
  2. Unbewusst
  3. Ungewollt
  4. Grob fahrlässig
  5. Fahrlässig
  6. Vermeidbar
  7. Unvermeidbar

Schweregrad nach Ergebnis:

  1. Verletzung eines Menschens
  2. Sachschaden
  3. Seelischer Schaden – bis Trauma
  4. Folter

Beispiele aus dem Straßenverkehr, weil dies vielen bewusst ist::

  1. Asoziales Blinken – zu spät, nur für sich selbst geblinkt. Meist unbewust.
  2. Asoziale Geschwindigkeit – übervorteilendes Ereignis möglich. Belastung aller im Bereich der Sozialsysteme und Versicherung.

Beispiele aus einer Partnerbeziehung:

  1. Die Gleichwertigkeit eines Partners nicht zulassen.
  2. Dem Partner nicht die erforderliche Hilfe geben.

Beispiele bei Nachbarn:

  1. Übermäßig laute Musik
  2. Allergie auslösende Pflanzen, z.B. Trompetenblumen

Wie asozial kann ein Staat sein?

  1. Kinder erhalten nicht die erforderliche Unterstützung.
  2. Einer Witwe wird mit ihren Kinder der Status der Familie aberkannt.
  3. Einer ledigen Mutter wird der Status einer Familie nicht zugestanden.
  4. Betrug im Internet wird stillschweigend geduldet.

** Wann sind Staaten asozial?**

  1. Wenn er Menschenwürde nicht zulässt.
  2. Unterdrückung, Krieg …

Wie asozial können Politiker sein? 1. Sich die Diäten selbst zuteilen. 2. Nicht persönlich für Fehler verantwortlich sein zu wollen. 3. Gesetze verfassen, um die eigene Daseinsberechtigung zu erhalten. (Wenn alles strafbar wäre, was asozial ist, würden viele Gesetze überflüssig. Die Regeln hiefür müssten entsprechend gestaltet werden. Einspar-potential mindestens 10 %.)

Wie asozial sind Gerichte und deren Richter?

  1. Todesurteile (z.B. China oder USA) besonders, wenn ein Unschuldiger hingerichtet wurde.
  2. Urteile im Dritten Reich.

Wie asozial sind unsere Medien? (Zeitungen, Radio und TV)

  1. Die Wirklichkeit, weil es sich besser verkauft zu schönen.
  2. Angst zu schüren.
  3. Dem Bürger keine ausreichende Hilfe zukommen lassen.
  4. Wertungen im Internet.

Einsatz Möglichkeiten:

  1. Zum Nörgeln
  2. Zum Mobbing
  3. Zur Unterstellung
  4. Zur Abwertung
  5. Die Wahrheit zu verdrehen
  6. Menschen falsch darstellen.
  7. Zur Erziehung (positiv, Beispiele s.o.)

Hier kannst Du es nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Asoziale_(Nationalsozialismus)

Wer wirklich wissen will, was "asozial" bedeutet, wie dieses Stigma entstanden ist, sich weiterentwickelt hat und warum es heute noch verwendet und dessen Verwendung von kaum jemandem als Problem erkannt wird, liest einfach mal hier: http://marginalisierte.de/

ihr immer mit eurem wikipedia^^ wiki stinkt^^

ich find asozial kan man sehr subjektiv definieren, sodass es eigentlich keine allgemeingültige aussage meiner meinung nach dazu gibt...

ich empfinde einen menschen nicht gleich asozial, wenn er eine verdreckt wohnung hat oder gar etwas ungepflegt ist, nicht unbedingt jedenfalls...doch einen profitgierigen schlipsträger in einem Vorstand der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist, den finde ich asozial...