Warum wollen Jugendliche nicht mehr arbeiten?

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Der mangel an Bewerbern liegt ja nicht daran, dass die Jugendlichen zu faul zum Arbeiten wären, sondern dass sie sich was aus ihrer Sicht Besseres gesucht haben.

Die meisten Kiddies wollen Influencer werden

Ich würde auch gerne Millionär werden, aber werde deshalb nicht Influencer oder mache mich selbstständig.

oder im schlimmsten Fall Bürgergeldempfänger.

Kann man in den Zeiten kaum verübeln, wenn man sieht, dass manch Ausbildungsberuf nach der Ausbildung nur den Mindestlohn bekommt. Warum dann arbeiten und sich kaputtschuften? Nur wegen Stolz?

Viele Ausbildungsplätze sind frei und brauchen dringend Auszubildende aber niemand hat Interesse..

Es ist nicht das Interesse, was fehlt, sondern dass die Arbeitgeber nicht mit der Zeit gehen und für eine schlechte Arbeitsumgebung schlecht bezahlen und Studien wie zur Vier-Tage-Woche ablehnen.

Zumal zig Leute einen Laden eröffnen und dann Personal suchen. Es werden immer mehr Leute selbstständig. Natürlich verteilen sich die Menschen dann schlecht auf die Unternehmen, zumal die Deutschen immer älter werden wegen dem demografischen Wandel und dann noch Teils ihre Eltern oder die Generationen davor pflegen müssen.

Davon ab wollen die Jugendlichen arbeiten. Wer nicht arbeiten geht und Geld vom Staat bezieht, gilt heute immer noch als Versager.

Die Jugendarbeitslosenquote liegt UNTER der allgemeinen Arbeitslosenquote. Es stimmt also schlichtweg nicht, dass junge Menschen "nicht arbeiten gehen wollen".

Schau dir mal den Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland an! Das Problem des Mangels an Azubis ist vor allem, dass die Kinder, die diese Plätze besetzen könnten, nie geboren wurden. Das ist das, was mit "demografischer Wandel" gemeint ist. Das ist die Auswirkung, dass die Generation der "Babyboomer" jetzt in Rente geht und selbst viel weniger Kinder bekommen hat als ihre Eltern.

Naja, und natürlich entscheiden sich unter diesen Gesamtumständen junge Menschen dann vor allem für beliebte Berufe. Das wiederum hat in einigen Branchen und Berufen einen noch größeren Mangel an Azubis zur Folge. Oft hausgemacht von eben diesen Branchen, die über Jahre und Jahrzehnte Azubis und Arbeitnehmer wie Dreck behandelt und ausgebeutet haben. Das ist jetzt eben die Quittung dafür.

ich glaube nicht dass jugendliche nichts arbeiten wollen sondern jugendliche überlegen sich heute besser was sie machen wollen und schauen sich die konditionen besser an.
wie oft liest man denn hier dass "deutschland bald den bach runter geht" oder das geld sowieso hinten und vorne nicht reicht?
sowas kriegen doch auch die jugendlichen mit.
sollen die sich dann fürn appel und ei irgendwo hinstellen?

die arbeitgeber könnten mal ihre angebote überdenken.
für den mindestlohn kannst heute keinen mehr locken. nicht weil jugendliche alle geld fürs nichts tun wollen sondern weil leben einfach teurer geworden ist und jeder mit nem kleinen gewinn morgens aufstehen möchte (berechtigterweise!).
dann verlangen firmen im besten falle junge leute mit 10 jahren berufserfahrung und exotischen fortbildungen, quasi den "fertigen arbeiter".
da wird mit "flexiblen arbeitszeiten" gelockt, was geschönte überstunden sind, die sowieso erwartet werden.
work/life balance ist mittlerweile wichtiger geworden als früher und da geh ich auch komplett mit. (ich rede von balance! nicht vom "faulen nichts tun") wenn ich arbeiten gehe um zu überleben ist das leben nichts mehr wert und wenn ich die meiste zeit meines lebens arbeiten muss, möchte ich auch mal was davon haben.

Naja, ich, als ü dreißiger, will im Grunde auch nicht arbeiten, aber ich will Geld.

Und daran hapert es wohl, bei der Jugend. Gerade bei handwerklich Berufen, ist der Lohn und auch das Ansehen in Deutschland recht unterdurchschnittlich. Natürlich will das dann niemand machen.

LG.