Warum wollen immer mehr Eltern kaum noch was für Schulbücher bezahlen oder Allgmein was für Schulen?

Schule war und ist nie kostenlos. Auf irgendeiner Seite wird immer finanziert. Es gab Zeiten da mussten wir Bücher z. B. nicht selbst zahlen. Nicht mal in der Ausbildung. Jahre später sah das anders aus. Da haben die Ausbildungsbücher knapp 300-500 € gekostet. Natürlich waren die steuerlich absetzbar, aber 1. muss man sich das vorher schon leisten können und 2. ob du das Geld wirklich zurück bekommst hing vom Erfolg der Ausbildung ab (wie lang warst du drin).

Papiergeld, Hefte, Schulmaterialien am Jahresanfang waren nie kostenfrei. Dafür mussten die Eltern aufkommen. Es gab Unterstützung (so wie heute) durch Ämter. Aber auch nur, wenn man in deren System war/ist. Und wenn man weiß, dass man das Recht auf Unterstützung hat. Natürlich mit sehr vielen Nachweisen.

So weit dazu.

Hier aber die andere Problematik. Wo ich die Eltern teils verstehe.

1. Je nach Lehrkraft wird unterschiedlich verrechnet. Unabhängig von den Altersstufen. Drei 5. Klassen können 3 verschiedene Jahreskosten beinhalten. Und man erhält auch keinen Nachweis ob wirklich so viel verbraucht wurde wie man eingezahlt hat.
2. Günstiges Schulzeug erhält man oft in Discountern bereits vor den Sommerferien oder in den Sommerferien. Die Materialliste hingegen erscheint in unglaublich vielen Schulen aber erst zum Schulstart oder eine Woche davor. Und das obwohl die Lehrer fürs Jahr bereits eingeteilt wurden und bekannt sind. Die wissen schon, was sie im nächsten Jahr unterrichten und was sie brauchen. Zu meiner Zeit bekamen wir die Listen noch vor den Ferien.
3. Schulen sind logistisch gesehen eine Katastrophe. Viele Ausflüge sind länger bekannt, doch die Mitteilung an die Eltern gehen spät raus. Wer nun knapp bei Kasse ist, hat da Probleme. Auch die unterschiedlichen Materialien trotz selber Jahrgangsstufe treten nur auf, weil die jeweiligen Lehrkräfte persönliche Vorlieben haben. So kann Klasse 1a links/rechts Ränder für Deutsch benötigen und Klasse 1b braucht keine Ränder. Hefte vom Vorjahr können so nicht verbraucht werden. Gäbe es hingegen feste Regeln welche Klassenstufe welche Materialien benötigt, wäre sowohl die Liste vor den Ferien fertig, als auch keine Extrakosten.
4. Winter Ski Ausflüge, Sommerreisen etc. Wer nicht zahlen kann muss in die Schule. Kinder leiden. Eltern wird Druck gemacht. Stattdessen könnte man gemeinsam etwas finden. Z. B. statt einem dämlichen Ski Kurs (wie oft in Bayern) könnte man Schlittenfahren gehen. Oder Snowtubing. Die Preise für Ski sind teils unbezahlbar. Städtereisen werden oft nach Bequemlichkeit für die Lehrkräfte geschaut, anstatt aufs Geld und Kinder/Elternwunsch.

Tüdelüüü

Also tatsächlich bezahlen wir gar nicht viel. Einige Zusatzbücher und -hefte. Aber: Wenn ich sehe, wie wenig die Bücher genutzt werden, frage ich mich schon, ob sich das lohnt. Die Lehrer geben ihre eigenen Kopien aus, und orientieren sich kaum bis gar nicht am Buch. Zu meiner Schulzeit konnte man gut mit den Schulbüchern lernen, das funktioniert zumindest bei meinen Kindern kaum.

Weil sie dem politischen Wahlkampfgebrabbel zum Opfer gefallen sind daß Bildung in Deutschland kostenlos und für jeden verfügbar ist.

Und weil vielleicht nicht jeder sich den ganzen Kram leisten kann, den man da anschaffen soll...

Lebenshaltungskosten bestehen nicht nur aus Lebensmitteln. Auch sowas gehört dazu. Wenn Du entscheiden musst ob Dein Kind ein Buch für die Schule oder was zu essen hat stehste mit großem Stirnrunzeln da und weißt auch nicht mehr so wirklich, was Du denken sollst.

Und wenn man dann mal sieht, wie marode die Schulen sind weil Jahrzehnte lang an der Instandhaltung gespart wurde hat man auch keinen Bock mehr, noch mehr Geld in ein System zu pumpen, das offensichtlich nicht funktioniert.

warehouse14

Woher weißt du das? In den meisten Bundesländern besteht Lernmittelfreiheit. Da ist es sowieso eher die Ausnahme, dass Eltern etwas bezahlen müssen.

Wäre aber richtig nicht alles sich von anderen finanzieren lassen.Bürgergeld