Warum wird man als Introvertierter nur akzeptiert, wenn man extrovertiert „spielt“?

6 Antworten

Ich denke das ist einfach, weil die Gesellschaft uns immer wieder einredet, dass introvertiert nicht normal ist. Ich finde es so schade, dass die Leute einen nicht so akzeptieren wie man ist. Es gibt eben ruhigere Personen... Ich glaube das beste ist einfach, dass man sich selbst so akzeptiert wie man ist. Die Leute werden sowieso immer etwas auszusetzen haben.

Um Freundschaften zu schließen, muss man immer das soziale Umfeld betrachten. Man muss sich ja nicht komplett ändern, um Freunde zu finden. Manchmal reicht schon eine einzige Frage aus, um ins Gespräch zu kommen.

Andre798 
Fragesteller
 23.11.2019, 09:48

Danke für deine Worte!

Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass wir teils durch Filme und Medien eine „Idealvorstellung“ eines Menschen haben- und der ist meist nunmal extrovertiert.

Gibt es besonders gut geeignete Orte für Introvertierte deiner Meinung nach? Oder eignet sich quasi jeder belebte Ort? Ich habe leider auch die Angst, dass Menschen nicht mit mir reden wollen, wenn ich sie anspreche. Kommt es denn gut an, wenn ich mit einer Person ins Gespräch kommen möchte? Wie mache ich das besonders gut?

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Das Extrovertierte ist eigentlich nur ein Eisbrecher. Danach wird es bald mal nervig.

Als Intro muss man halt seine eigene Eisbrechmethode entwickeln. Das machen viele mit 2 Bier. Einige werden so leider Alkis.

Hi!

Zuerst: ich halte diese Antworten von wegen "die Gesellschaft ist schuld" für falsch. Sie schieben einfach nur die Verantwortung an eine andere Stelle.

Ich halte die Welt eher für einen Tummelplatz. Es gibt Orte der Extrovertierten, an welchen sie in ihrer großen Geselligkeit miteinander sein können. Und natürlich gibt es Orte für die Stillen, die auch Gemeinschaften bilden und sich in ihrer Stillheit begegnen.

Was ich so von außen eher sehe ist, dass Du als Stiller versuchst, auf der Bühne der Lauten zu spielen... das ist natürlich schwierig bzw. verträgt sich nicht. Hier ein paar Fragen für Dich: Was machst Du da? Wieso willst Du dorthin? Was reizt Dich vielleicht auch am Lauten? Wie wäre es, einen stillen Platz zu finden? Wo könnte dieser sein...?

Die sollst Du natürlich nicht hier für uns beantworten, sondern eher für Dich... liebe Grüße!

SacreVacheSacre  23.11.2019, 12:01

Oder er ist einfach einsam und weiß nicht was er machen soll, weil er einerseits gerne Menschen kennenlernen würde, aber andererseits schüchtern ist und sich in großen Menschenansammlungen unwohl fühlt.

Was soll er denn machen - in einer Höhle im Wald leben?

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Andre798 
Fragesteller
 23.11.2019, 16:38
@SacreVacheSacre

Ja, das stimmt leider; ich bin auch sehr schüchtern unter Menschen, die ich nicht gut kenne. Und brauche auch viel Zeit, bis ich Menschen kennenlerne und vertrauen kann.

Ich habe in meinem Leben nicht immer gute Erfahrungen gemacht, wenn man neue Leute oder Freunde kennenlernte. In meiner Schulzeit war ich eigentlich immer allein. Ich wollte aber auch nicht zu einer Gruppe gehören, die mich nicht mag und sich für mich nicht interessiert. Daher bin ich wohl zu vorsichtig. :(

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Weltwunderling  23.11.2019, 18:36
@SacreVacheSacre

ich Habe den Eindruck, dass hier als Kontrast zum extrovertierten Rummel gleich der einsame Wald in den Blick rückt. Gibt es vielleicht Wege dazwischen?

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SacreVacheSacre  23.11.2019, 19:19
@Weltwunderling

Grundsätzlich ja. Aber die Frage hat auf mich so gewirkt, als wäre der FS eher am Rand, nicht in der Mitte

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Was erwartest Du ?

Etwa das die Leute DICH suchen, irgendwo finden und Dich um Deine Freundschaft anflehen ? Etwas viel erwartet, da wartest Du vergeblich.

Wenn Du Kontakte suchst, Freundschaften schließen willst dann mußt Du zwangsläufig AKTIV werden, denn =

Es geschieht nichts Gutes -

Außer man TUT ES !

Der Großteil der Gesellschaft lebt extrovertiert, da heißt es für die Introvertierten: Friss oder stirb.

Die Gesellschaft war schon immer so gestrickt, dass sich alle nach der Mehrheit zu richten haben. Wer nicht mit der Masse schwimmt, geht unter. Auch Individualität wird den Menschen untersagt.

Was aber nicht heißt, dass man sich dem beugen muss. Ich mach auch nur das, was ich will und habe dennoch meinen introvertierten Partner gefunden - oder eher er mich. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gute Menschenkenntnisse und entsprechende Erfahrungen
Andre798 
Fragesteller
 23.11.2019, 09:56

Das ist leider kein schöner Begriff von der Gesellschaft.

Problematisch ist nur, dass Introvertierte dann jemand anderes spielen, also einen unauthentischen Eindruck machen, statt sich authentisch auszudrücken. Wie soll eine Freundschaft ohne Authentizität entstehen?

Darf ich noch eine persönliche Frage stellen: hast du eher den ersten Schritt gemacht bei deiner Partnersuche- oder er?

Weil ich hab den Eindruck, dass man als Mann immer dazu genötigt wird, den 1. Schritt zu machen. Und wenn man es nicht tut, hat man es sehr schwer, eine Partnerin zu finden. Stimmt das?

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Norie3  23.11.2019, 12:34
@Andre798

Kann man nicht verallgemeinern. Es gibt auch Frauen, die den ersten Schritt tätigen.

In meinem Fall war es mein Partner, was aber daran lag, weil ich zuerst einfach von ausging, er wäre vergeben. Ich weiß nicht, wieso, aber er war von Anfang an so sympathisch und lieb und er sieht so gut aus... ich konnte nicht nachvollziehen, dass er zu dem Zeitpunkt single war. :')

Im Nachhinein habe ich von ihm erfahren, dass er das selbe Problem hatte wie ich: Die Auswahl war mies. Zu ihm kamen immer nur die falschen Frauen, von denen er nichts wollte und ja... sie kamen auf ihn zu, nicht umgekehrt. Er ist nämlich selber introvertiert. Und bei mir verhielt es sich mit den Männern zuvor nicht anders.

Als wir uns zufällig bei seinem Freundeskreis kennen lernten (wurde von einem Kumpel von ihm eingebracht) war das ganz am Anfang erst neutral. Erst als ich anfing, mehr über mich zu erzählen, hatte ich sein Interesse geweckt. Und erst ab da kam er langsam auf mich zu und versuchte sein Glück. Mit Erfolg. :)

Ich habe als introvertierte Person mich auch mal gewagt, mehr mit neuen Menschen was zu unternehmen und mich mehr unter Leute zu mischen. Klar, anfangs ist es befremdlich, es ist ungewohnt, aber so lange man sich langsam herantastet und man sich dabei noch wohl fühlt, verstellt man sich nicht. Je mehr ich mich dran gewöhnt hatte, desto mehr war ich auch ich selbst und konnte mich offen zeigen. Anfangs ist man eher scheu und zurückhaltend, je mehr man es übt, desto mehr ist man auch mehr man selbst. Das ist meine Erfahrung.

Allerdings sollte man auch nur Dinge tätigen, die zu einem passen! Das heißt, meine Veranstaltungen waren auch eher rein sportliche oder man ging mit mehreren zusammen was essen oder ins Café, Bowlen oder ähnliches. Nie käme ich auf den Gedanken, mich plötzlich auf einer Party zuzusaufen, das passt nicht zu mir. Höchstens nur zum Tanzen, aber dazu brauche ich enge Vertraute um mich herum und keine fremden, die ich gerade erst kennen lerne. Man weiß ja nie, was sonst in Diskotheken alles passieren kann.

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Andre798 
Fragesteller
 23.11.2019, 16:29
@Norie3

Ich danke Dir für deine ehrliche und offene Antwort.

Mir scheint, dass du dich sehr gut positiv entwickelt hast, und an dir stets gearbeitet hast.

Ich habe jetzt mehr Selbstvertrauen, dass ich das auch schaffen kann und mache mir keinen Druck mehr, weil ich bei dir heraushörte, dass sowas sehr viel Zeit und Geduld braucht. :)

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