Warum wird Faulheit als etwas schlechtes angesehen?

8 Antworten

Muße tun..... die Seele baumeln lassen.... innerlich auftanken und Kraft sammeln.

Es ist ein ziemlicher Übergang zwischen "Muße tun" und "Faul sein".

Warte... du meinst Müßiggang, also Erholung suchen, Kraft sammeln.

"Faulheit" dagegen, das ist nicht der Ausgleich zur Produktivität, zur manuellen oder geistigen Anstrengung.... sondern geht eher in Richtung "Vermeidungsverhalten um sich garnicht anstrengen zu müssen".

Faulheit war schon früher nicht gern gesehen.

Allerdings entsteht durch "Bequemlichkeit" auch so manche innovative Erfindung. Das Rad, das Feuerzeug, Zwieback, die Waschmaschine, der Wäschetrockner.

Manche nutzen solche Errungenschaften als "shortcut" bei der Alltagsbewältigung.

Nehmen wir mal als Beispiel das Internet vs Bibiliotheken/ Bücher wälzen/ Lexika durchforsten..... Muss heutzutage ein Schüler über beispielsweise den Maler Miro ein Referat vorbereiten, bestellt der Schüler via Amazon ein paar Poster und Postkarten mit Drucken, lädt sich von versch. Internetseiten die relevanten Infos herunter und fasst das alles zu einem Referat zusammen. Vor 30 Jahren verbrachte ein Schüler dafür viele Stunden in Bibliotheken, durchforstete Kunstgalerien, suchte im Bekanntenkreis nach Leuten die einen solchen Kunstdruck ausleihen könnten... schrieb alles von Hand oder an der Schreibmaschine.... verbrachte Tage und vielleicht sogar Wochen damit alles gescheit vorzubereiten.

Da könnte man denken "der heutige Schüler ist bei einer solchen Vorbereitung eben faul"..... Aber, solange man nicht einfach nur Zeug kopiert und als eigenes Gedankengut ausgibt, ists ja doch mit eigener Arbeit verbunden und man hat lediglich einen "shortcut" verwendet

Faulheit bedeutet, dass man den einfachsten Weg findet, um etwas zu tun. Es ist aber keinesfalls gleichbedeutend mit nichts tun! Und genau das - also nichts tun - ist das, was gesellschaftlich negativ betrachtet wird, da eine Gesellschaft mit Arbeitsteilung nun mal nur dann funktionieren kann, wenn jeder im Rahmen der eigenen Möglichkeiten seinen Beitrag leistet. Leider immer fälschlicherweise betitetl als "Faulheit".

Weil wir in einer so genannten Leistungsgesellschaft leben, in der die Arbeitsleistung eines Menschen mehr geschätzt wird als alles andere. Ich denke aber, dass, um gute Leistungen bringen zu können, ab und zu der Akku aufgeladen werden muss. Ruhe- und Entspannungsphasen sind wichtig, um Energie zu tanken, das Erlebte zu verarbeiten, kreativ zu werden. Ich denke, man muss zwischen Arbeit und Freizeit ein ausgewogenes Mittelmaß finden. Man muss nicht immer 100% geben. Und wer was anderes sagt, ist entweder dumm oder bewegt sich charakterlich auf ganz niedrigem Niveau.

Ja. Man muß dabei unterscheiden. Faulheit ist nicht gleichzusetzen mit Nichtstun. Wer nicht körperlich aktiv ist kann geistig aktiv sein. Das kostet viel Energie und ist gleichbedeutend mit körperlicher Arbeit. Wie beim Sport. Es gibt Leistungssport und Denksport.

Ich bin megafaul. Und genau deshalb bin ich als ITler erfolgreich. Man betreibt manchmal großen Aufwand, um ein Problem zu lösen, um die Lösung dann mit minimalem Aufwand zu nutzen (beliebig oft). Als ich mich vor 12 Jahren in meiner jetzigen Firma beworben habe, habe ich genau dies im Vorstellungsgespräch gesagt. Und meine Faulheit ist schon legendär in der Firma.