Warum wird es so schlecht angesehen, nach dem Studium eine Ausbildung zu machen?
Wenn man zuerst eine Lehre macht und danach studiert, wird das bei eigentlich allen Arbeitgebern sehr gut wahrgenommen. Macht man es jedoch anders rum, zuerst studieren und dann eine Ausbildung, steht man teilweise sogar schlechter da, als wenn man nur studiert hätte ohne die Ausbildung im Anschluss. Warum ist das so?
Meiner Meinung nach macht es viel mehr Sinn, sich breites und tiefes Wissen im Studium anzueignen, um damit in die Anwendung (Ausbildung) zu gehen, als andersrum. Zudem kommt ja noch, dass man nach einer Ausbildung bereit für den Beruf ist, aber wenn man dann 3-5 Jahre studieren geht, ist man ja erst mal wieder "draußen".
Also woher kommt diese negative Wahrnehmung?
5 Antworten
Was würdest du von jemandem halten, der erst den Grammatikunterricht der 8. Klasse erfolgreich absolviert und dann in die erste Klasse geht, um das Alphabet zu lernen?
Das käme dir doch auch sehr komisch vor.
Als was willst du denn arbeiten? Mal in deinen Beispielen geblieben: Wenn du tatsächlich hauptsächlich Stromkabel verlegen willst, brauchst du schlicht kein Studium. Die Zeit und den Aufwand, den du da reingesteckt hast, war verschwendet. Du hättest lieber direkt die Ausbildung gemacht. Wenn du hingegen eigentlich als Elektroingenieur komplexe Berechnungen durchführen und planerisch tätig sein willst, dann brauchst du keine jahrelange Berufserfahrung als Elektriker. Die Grundlagen, also die zu beachtenden Regeln lernst du im Studium und/oder in der Einarbeitungsphase in deinem ersten Job danach, aber du musst nicht jeden Handgriff selbst durchführen können. In diesem Fall ist die Ausbildung Zeitverschwendung.
Das hat eigentlich keinen Sinn, nach dem Studium eine Ausbildung zu machen. Folgendes Beispiel: Du studierst Finanzwissenschaft und bewirbst dich danach bei einer Bank als Auszubildender. Umgekehrt macht es Sinn. Wenn du das nicht willst, empfehle ich dir ein Duales Studium, da hast du beides und wirst - wenn dein Studienverlauf gut verläuft - auch die Chance von der Firma übernommen zu werden. Erkundige dich mal.
Hier ein Link zum Studium Finanzwissenschaft, falls du das überhaupt ins Auge fasst:
https://www.privathochschulen.net/studium/wirtschaftswissenschaften/finanzwissenschaften
Das Studium wird als "höherwertig" gegenüber einer Ausbildung wahrgenommen!
Du bewegst dich also vom hohen Punkt ein Stück nach unten.....der Ausgebildete welcher ein Studium anhängt bewegt sich nach oben........
Wenn man sehr hart arbeitet und das Studium vollendet, ist es nicht logisch noch eine wesentlich leichtere Ausbildung abzuschließen.
Commander Spock
Und wieso ist dann ein Studium nach der Ausbildung sinnvoll?
Wenn man mit der Ausbildung nicht zufrieden ist, kann man etwas höherwertiges anfangen!
Mr. Spock
Weil es keine Sinn macht und dafür spricht, dass die Person nicht weis, was sie will, planlos und unorganisiert ist.
Aber Ausbildung und Studium sind mMn inhaltlich nicht vergleichbar. Es ist ja nichts so, dass man im Studium Inhalte aus der Ausbildung macht, nur in krasser. Es sind einfach andere Dinge, die man lernt. Ein Elektroniker wird sich nicht mit höherer Mathematik beschäftigen und ein Elektroingenieur darf auch keine Stromanschlüsse verlegen. Darauf will ich hinaus.