Macht ihr eine Pause bevor Studium oder geht ihr sofort studieren?
Für diejenigen, die studiert haben oder studieren gehen, setzt ihr ein Jahr vor dem Studium aus oder geht ihr sofort studieren?
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
9 Antworten
Direkt nach dem Abi habe ich ein Auslandsjahr (in meinem Fall als AuPair) in den USA gemacht. Beste Entscheidung überhaupt.
Ich habe viele Dinge gelernt in der Zeit die mir bis heute helfen. Die Sprache natürlich, die mir so keine Schwierigkeiten mehr bereitet, aber vor allem Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen, dass ich ganz gut alleine zurecht kommen kann und auch schwierige Dinge machbar sind und ich das hinbekomme. Wenn Mama und Papa nicht da sind um zu helfen, dann merkt man plötzlich, dass man das auch so schafft. Ein Bankkonto eröffnen, einen Reifen wechseln, rausbekommen wie man in die Nachbarstadt kommt, einen Flug buchen, Zurechtkommen mit anderen Arten Dinge zu sehen und anzugehen, Leben in einem Arbeitsverhältnis, Umgang mit Personen, Lösung von Konflikten, Klärung von Unsicherheiten, Verantwortung übernehmen, mal einen wirklich miesen Tag haben und ihn gemeinsam mit anderen in zwei Kübeln Eiscreme ertränken, sich selbst Informationen beschaffen und so viele kleine Herausforderungen täglich.
Für mich wäre es nie in Frage gekommen ein Jahr nur daheim zu sitzen und nichts zu tun. Einerseits hat man selten nochmal die Chance so lange Zeit irgendwas Tolles zu erleben und rauszukommen und andererseits machen in der Zeit dann alle anderen was Neues und man selbst hockt im Kinderzimmer rum. Davon kommt man nicht weiter und hat nichts zu erzählen. Langweilig.
Falls man ein Auslandsjahr geplant hat oder andere Dinge, kann man ja ein Jahr aussetzen. Aber da ich so etwas nicht geplant hatte, und sonst ein Jahr mehr oder weniger nichts zu tun hätte, bin ich natürlich sofort studieren gegangen.
Habe direkt nach der Schule erst eine Berufsausbildung gemacht und dann nach dem Abschluss nebenberuflich studiert und weiter vollzeit im erlernten Beruf gearbeitet. So hatte ich mit ende zwanzig nicht nur eine abgeschlossene Berufsausbildung mit 10 Jahren Berufserfahrung sondern auch einen Hochschulabschluss.
Das hätte ich meinen Kindern nur gegen Erstattung entsprechender Kosten ermöglicht - ansonsten bitte zügig durch die Ausbildung - weder meine wirtschaftlichen Mittel noch meine "Lebenskraft" sind unendlich.
Ein Jahr auf meine Kosten "rumgammeln" - nein.
Es lohnt sich einfach für mich. Ich kann direkt nach meinem 18. Geburtstag anfangen und bin damit eher fertig.