Warum werden Kompaktkameras zu einem Auslaufsmodell?
Ich war gestern in einem Media Markt gewesen in der Nähe, wo ich gestern einen Jahrmarkt besuchen wollte.
Ich versuchte eine Kompaktkamera zu erwerben für 399€ von Canon.
Der jeweilige Mitarbeiter vor Ort gab an, dass dieses Modell letztes Jahr im August mal verkauft worden wäre, aber danach nicht mehr.
Er meinte sie wäre ein regelrechtes Auslaufmodell.
Doch woran liegt es?
5 Antworten
Der Hauptgrund ist, dass für den Otto-Normal-Knipser heutige Handykameras ausreichende Qualität liefern. Die 12 Megapixel von den meisten Handys sind auch für Bilderdruck mehr als ausreichend. Und der Unterschied zu 20 Megapixeln einer Digitalkamera ist nicht groß. Eine Kompaktkamera bietet also im Prinzip nur den Vorteil etwas weiter zoomen zu können. Aber auch hier gibts bereits Geräte im Premiumbereich (S23 Ultra), die bis 10x verlustlos zoomen können. Und auch der gängige verlustlose 2x-3x Zoom ist für die meisten Leute ausreichend. Und daher sehen nur noch wenige Leute einen Sinn darin, nochmal genausoviel Kohle dafür auszugeben, um ein zweites Gerät mit sich rumzuschleppen.
Zweiter Grund ist, wenn Leute höhere Qualität möchten, dann schaun sie meistens bei Spiegellosen Kameras, die anders als Kompaktkameras auch einen größeren Sensor bieten als ein Smartphone und dazu wechselbare Objektive. Diese Kameras sind in letzter Zeit sehr viel billiger geworden und kosten ähnlich viel wie eine Premium-Kompaktkamera. Und dort sieht man dann auch einen merklichen Unterschied zu einem Smartphonephoto.
Das sind die zwei Hauptgründe, warum Kompaktkameras zu einem Nischenmarkt wurden. Hauptsächlich nur noch ein Markt für Leute die ultraviel Zoom wollen oder für Vlogger, die eine möglichst kompakte Kamera möchten.
Eine Kompaktkamera bietet also im Prinzip nur den Vorteil etwas weiter zoomen zu können.
Das ist zu kurz gedacht.
Auch Handling/Praktikabilität ist ein wesentliches Thema:
Das sind die zwei Hauptgründe, warum Kompaktkameras zu einem Nischenmarkt wurden.
Nischenmarkt sehe ich auch so, aber aus etwas anderen Gründen (siehe meine Antwort).
Zu nem Foto knipsen reichen den meisten die Smartphone aus. Eine (selbst) kleine Kamera ist zusätzliches Gepäck, das man nicht gern mitschleppt, dazu hat man das Handy eh immer in der Hand, die Kamera muss man "rausholen" und dann ist das Foto vielleicht schon wieder futsch.. Der einzige Vorteil einer Kamera ist auch der Zoom, aber wann nutzt man den..
Es gibt mehrere Gründe, warum Kompaktkameras zu Auslaufmodellen werden:
- Fortschritte bei Smartphones: Die Qualität der eingebauten Kameras in Smartphones hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Viele Menschen nutzen daher lieber ihre Smartphones, um Fotos zu machen, anstatt eine separate Kompaktkamera mit sich herumzutragen.
- Aufstieg von spiegellosen Systemkameras: Spiegellose Systemkameras bieten eine kompakte Größe und eine hohe Bildqualität. Sie sind eine beliebte Alternative zu Kompaktkameras, da sie mehr Einstellungsmöglichkeiten und Wechselobjektive bieten.
- Rückgang der Nachfrage: Mit dem Aufstieg von Smartphones und spiegellosen Kameras ist die Nachfrage nach Kompaktkameras gesunken. Hersteller konzentrieren sich daher oft auf andere Produktlinien, die eine höhere Nachfrage haben.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Kompaktkameras bieten möglicherweise nicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Kameras. Kunden suchen oft nach Kameras, die mehr Funktionen und bessere Bildqualität bieten, und sind bereit, dafür etwas mehr Geld auszugeben.
Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Kompaktkameras zu Auslaufmodellen werden und von anderen Kameratypen auf dem Markt abgelöst werden.
Ich habe z.b. seit gestern eine Alpha 6400 von Sony.
Zunächst muss man sagen dass die Produktauswahl in einer Media Markt Filiale nicht aussagekräftig für die generelle Entwicklung einer "Produktwelt" ist.
Denn man muss ja das Kundenklientel von Media Markt Filialen sehen.
Das sind hauptsächlich wohl Teenies die das neueste Applezubehör klaufen wollen oder alte Leute die sich nen Toaster kaufen.
Wer Highendprodukte (oder spezielle Produkte) kaufen will, kauft nicht in einer Media Markt Filiale.
Hinweis: Diese Ausführungen sind nicht abwertend gegen Media Markt gemeint, denn es betrifft generell den Einzelhandel.
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Wer behauptet dass man eine Kompaktkamera durch ein Smartphone ersetzen kann, zeigt mir dass derjenige wohl nur auf die technischen Daten schielt und sich keine Gedanken um Handling/Praktikabilität gemacht hat.
Stichwort Halbauslöser.
Und die Touchbedienung einer Kamera-App im Smartphone ist eine Qual wenn man regennasse Patschefinger hat - die Funktion wird nicht ausgelöst (Kamera-App reagiert nicht auf das Tippen auf den Auslösebutton und daher man verpasst den gewünschten Aufnahmemoment), oder man löst versehentlich unerwünschte Funktionen aus.
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Wer behauptet das eine Kompaktkamera keinerlei Vorteile hat, zeigt mir dass derjenige wohl nur auf die technischen Daten schielt und sich keine Gedanken um Handling/Praktikabilität gemacht hat.
Stichwort Reisefotografie.
Und ein wenig beachtetes aber aus meiner Sicht geniales Feature das es nur bei Kompaktkameras gibt, sind die Schutzlamellen die das Objektiv abdecken sobald das Objektiv beim Ausschalten eingefahren wird.
In Umgebungen mit Regen oder Staub ist das sehr hilfreich.
Alle Kameras (DSLMs/DSLRs und Smartphonekameras) haben ein offenes/ungeschütztes Objektiv, so dass jederzeit Dreck oder Regentropfen auf das Objektiv geraten können - bemerkt man das nicht rechtzeitig, sind alle folgenden Bilder verdorben.
Also muss man zwischen den Aufnahmen immer wieder den Objektivdeckel umständlich aufstecken und später für die nächste Aufnahme wieder abnehmen (bzw. das Smartphone immer wieder wegstecken und für die nächste Aufnahme wieder hervorholen).
Meist siegt dann die Faulheit und man trägt die Kamera dann doch offen herum...
Bei Reisen kann man sich das Wetter nicht aussuchen und man ist dann beim Sightseeing doch mal im Regen unterwegs.
Wenn ich mit der Kompaktkamera bei Regen unterwegs bin halte ich in der linken Hand den aufgespannten Regenschirm und in der rechten Hand halte ich beim Herumlaufen die ausgeschaltete Kompaktkamera in der Handfläche.
Wenn ich ein Foto machen will, muss ich nur die rechte Hand mit der Kamera zur linken Hand mit dem Regenschirm führen und kann die Kamera sozusagen mit 1 1/2 Händen unterm Regenschirm bedienen.
Die Kamera wird schnell eingeschaltet (die Schutzlamellen öffnen sich), das Foto wird möglichst schnell aufgenommen, die Kamera wird schnell ausgeschaltet (die Schutzlamellen schließen sich) und ich kann die Kamera wieder in der Handfläche bis zur nächsten Fotogelegenheit tragen.
So ist die Zeit in der Regentropfen auf das Objektiv treffen können, minimiert.
So spart man sich die Mühe, ständig Tropfen wegzuwischen - und das Wegwischen würde vielleicht sogar schaden (Schlieren).
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Mein Fazit:
- Billig-Kompaktkameras für eine Billig-Kundenklientel werden wohl aussterben.
- Highend-Kompaktkameras für eine anspruchsvolle Kundenklientel (Stichwort Reisekameras) sind im Grunde schon noch weiterhin nachgefragt. Ob das Kundenklientel aber noch groß genug ist um eine Weiterentwicklung für die Hersteller lukrativ zu halten ist fraglich (könnte man z.B. daran sehen dass es in den letzten Jahren keine neuen Versionen der Sony RX100 gab).
Schon lange. Weil einfache Kompaktkameras technisch nicht besser als Handys sind und viele ein Handy haben.
So ein Handy macht auch "schöne" Fakebilder...Fakebokeh oder gar Ersetzen ganzer Bildbereiche, die vorher nicht da waren. Das gefällt den einfachen Leuten, weil sie meinen, dass sie dadurch gute Bilder haben...und tun müssen sie auch nichts dafür.
Kameras werden erst ab 1" Sensor interessant. Aber für deine 399 hättest du auch schon eine einfache Systemkamera bekommen mit MFT oder APS-C Sensor, der nochmal deutlich besser ist. Gibt also keinen Grund für Kompaktkameras - schlechte Kompaktkameras werden vom Handy ersetzt, bei hochpreisigen Kompaktkameras lohnt sich die Investition oft nicht, da man dafür bereits Systemkameras haben kann.
Da könnte etwas dran sein, aber gut ich bin froh eine Alternative angeboten bekommen zu haben.
Weil einfache Kompaktkameras technisch nicht besser als Handys sind
Gibt also keinen Grund für Kompaktkameras
Das ist zu kurz gedacht.
Auch Handling/Praktikabilität ist ein wesentliches Thema:
Find ich nicht. Nichts an was man sich nicht gewöhnen kann oder beachten kann.
Und ein wenig beachtetes aber aus meiner Sicht geniales Feature das es nur bei Kompaktkameras gibt, sind die Schutzlamellen die das Objektiv abdecken sobald das Objektiv beim Ausschalten eingefahren wird.
In Umgebungen mit Regen oder Staub ist das sehr hilfreich.
Damit schön der ganze Staub, Sand und Feuchtigkeit ins Objektiv zieht im schlimmsten Fall und man es gar nicht mehr stoppen kann, weils automatisiert passiert. Oder wenn sich ein Sandkorn auf der Linse verirrt und der Vorhang einfach mal so zugeht. Kompaktkameras, zumindest 0815 Modelle haben auch kein Staub oder Spritzwasserschutz. Viele Handys sinds aber und es fährt auch nichts aus / ein. Klarer Pluspunkt.
Also muss man zwischen den Aufnahmen immer wieder den Objektivdeckel umständlich aufstecken und später für die nächste Aufnahme wieder abnehmen (bzw. das Smartphone immer wieder wegstecken und für die nächste Aufnahme wieder hervorholen).
Muss man nicht zwingend. Gibt auch Regenschutz. Wenn man den nicht hat gilt das Problem für jede Kamera, wenn man tatsächlich bei Regen fotografiert. Bei Systemkameras bzw Objektiv gibts zumindest eine ordentliche Sonnenblende, die etwas abhalten kann. Beim Smartphone kann man auch kurz rüberwischen und gut ist. Sind keine großen Linsen. Und wenn man einen Schirm hat und die Kamera abschirmt ist es sowieso egal welche Kamera solange man sie noch halten kann.
Find ich nicht. Nichts an was man sich nicht gewöhnen kann oder beachten kann.
Naja was heißt gewöhnen.
Man kann sich auch an das Laufen mit offenen Schnürsenkeln gewöhnen, trotzdem möchte ich so nicht herumlaufen.
Unpraktisch bleibt unpraktisch.
Damit schön der ganze Staub, Sand und Feuchtigkeit ins Objektiv zieht im schlimmsten Fall und man es gar nicht mehr stoppen kann, weils automatisiert passiert. Oder wenn sich ein Sandkorn auf der Linse verirrt und der Vorhang einfach mal so zugeht.
Wieso? Die Schutzlamellen sind außen vor dem Objektiv. Sollten sie sich schließen während Partikel auf dem Objektiv haften, passiert nichts.
Man kann die Kamera jederzeit wieder einschalten, die Schutzlamellen öffnen sich und man kann ganz in Ruhe die Partikel entfernen.
Vielleicht hast Du lange keine Kompaktkamera in der Hand gehalten und weißt nicht was ich mit den Schutzlamellen meine?
Kompaktkameras, zumindest 0815 Modelle haben auch kein Staub oder Spritzwasserschutz. Viele Handys sinds aber und es fährt auch nichts aus / ein. Klarer Pluspunkt.
Eigentlich nicht.
Es geht in meinem Beispiel nicht um eine starke Belastung durch Wasser oder Dreck, sondern um fiese Flecken im Bild wenn sich einzelne kleine Partikel auf dem Objektiv absetzen.
Da nützt Dir auch eine wasserdichte Kamera nichts.
Denn:
Es geht nicht um Schäden an der Kamera!
Es geht darum, dass hässliche Flecken durch Partikel auf dem Objektiv die Aufnahmen verderben, bis man die Partikel bemerkt und entfernt.
Muss man nicht zwingend. Gibt auch Regenschutz.
Welchen?
Wenn man den nicht hat gilt das Problem für jede Kamera, wenn man tatsächlich bei Regen fotografiert. Bei Systemkameras bzw Objektiv gibts zumindest eine ordentliche Sonnenblende, die etwas abhalten kann.
Nicht wirklich.
Mit der Sonnenblende drauf setzen sich die hässlichen Wasserflecke dann eben auf der Sonnenblende ab statt auf dem Objektivglas -> wenn das passiert sind die Aufnahmen immer noch verdorben.
Denn wie gesagt:
Es geht nicht um Schäden an der Kamera!
Es geht darum, dass hässliche Flecken durch Partikel auf dem Objektiv die Aufnahmen verderben, bis man die Partikel bemerkt und entfernt.
Beim Smartphone kann man auch kurz rüberwischen und gut ist.
Sind keine großen Linsen.
Muss man aber extra dran denken und man muss aufpassen dass man die Bildqualität durch Verschmieren nicht noch schlechter macht.
Und wenn man einen Schirm hat und die Kamera abschirmt ist es sowieso egal welche Kamera solange man sie noch halten kann.
Nein. Auch unterm Regenschirm hat man das Risiko, dass sich Wassertropfen auf dem Objektivglas absetzen.
Gerade bei Fieselregen können kleinste Tröpfen durch Wind/Böen unter den Regenschirm fliegen.
Klar stellen solche kleine Tröpfen für die Kamera keine Gefahr dar.
Aber wie gesagt:
Es geht nicht um Schäden an der Kamera!
Es geht darum, dass hässliche Flecken durch Partikel auf dem Objektiv die Aufnahmen verderben, bis man die Partikel bemerkt und entfernt.
In vielen Fotografiegebieten sehr oft. Und mit Zoom ist es auch nicht getan. Vernünftige Kameras kann man mit ordentlichen Objektiven / Brennweiten aufrüsten. Ebenso können sie viele Dinge, die Handys nicht können. Zumindest bei ordentlichen Kameras.